she drives mobility

1.900 leere Parkplätze in einem Viertel – und keiner wusste es. ampido liefert den Beweis, wie leicht "Parkdruck" zu lösen ist.


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In dieser Episode von „She Drives Mobility“ spreche ich mit Yaso vom Gründerteam von ampido über ein oft unterschätztes Thema der Verkehrswende: die effiziente Nutzung von Parkplätzen. ampido ermöglicht die Mehrfachnutzung privater Parkplätze und hat im Kölner Agnesviertel eine aufschlussreiche Studie durchgeführt.

Die Mission von ampido

Yaso erklärt das Geschäftsmodell: ampido konzentriert sich auf private Parkplätze – in Wohnimmobilien, Tiefgaragen, Bürogebäuden und Supermärkten. Das Unternehmen mietet Überkapazitäten an und vermietet diese flexibel weiter – stundenweise, tageweise oder im Abo-Modell.

„Die Mission, die wir haben, ist Städte lebenswerter zu machen und die Parkplätze oder den Parkraum besser zu nutzen, effizienter zu nutzen.“

Die Studie im Agnesviertel

Das Herzstück des Gesprächs bildet die Studie, die ampido im Kölner Agnesviertel durchgeführt hat. Die Methode war bewusst low-tech: Mit Stift und Block zählten Yaso und sein Team über 14 Tage hinweg Parkplätze und deren Auslastung.

Die erstaunlichen Ergebnisse:
  • 1.900 private Stellplätze wurden im Viertel gezählt
  • Zum Vergleich: 2.500 öffentliche Straßenparkplätze existieren im selben Gebiet
  • Die durchschnittliche Auslastung liegt bei nur 30 Prozent
  • An manchen Standorten waren über die Hälfte der Parkplätze zu keiner Zeit belegt
  • Beim Arbeitsgericht: 60 von 150 Stellplätzen waren durchgehend frei
  • „Selbst uns, die wir das seit 13 Jahren machen, schockiert das Ungleichgewicht.“

    Fehlende Daten als Grundproblem

    Ein zentrales Thema des Gesprächs: Niemand hat verlässliche Daten über private Parkplätze. Yaso berichtet, dass selbst Immobilienunternehmen oft keinen Überblick haben, wie viele Parkplätze sie besitzen.

    Die Studie wurde deshalb komplett transparent auf der Plattform „mehrfachnutzung.org“ veröffentlicht – inklusive Handbuch, damit andere Initiativen und Anwohnervereine die Methode in ihren Vierteln anwenden können.

    Praktische Lösungen

    Die Nutzung funktioniert über eine App: Nutzer:innen buchen Parkplätze nach Bedarf. Etwa 80 Prozent nutzen dabei immer den selben Parkplatz. Falls dieser einmal belegt ist, wird automatisch ein alternatives Angebot in der Nähe gemacht.

    „Wir haben da – das beweist unsere Studie – so viel Potential! Es ist ein wenig wie im Urlaub, wo alle mit den Handtüchern ihre Liegen reservieren – aber in dem Moment ja noch nicht nutzen.“

    Politische Dimension

    Das Agnesviertel muss 250 öffentliche Stellplätze zurückbauen, weil Fluchtwege zu eng sind. Die Studie zeigt: Allein 1.300 private Stellplätze könnten als Kompensation dienen.

    Ein besonders krasser Fall: Ein Eventparkhaus an der Grenze zum Agnesviertel mit 450 Stellplätzen wird nur zwei- bis dreimal im Monat genutzt. Den Rest der Zeit steht es leer.

    Öffentliche Hand als Blockade

    Ein frustrierendes Hindernis: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Ämter oder die Stadt selbst nutzen ihre Parkplätze kaum mehrfach. Ein Beispiel: ein leerstehendes Gebäude mit über 100 Stellplätzen, das seit vier Jahren ungenutzt ist. ampidos Anfrage zur Mehrfachnutzung wurde ohne Begründung abgelehnt.

    Parksuchverkehr als unterschätztes Problem

    Katja und Yaso thematisieren auch die Klimabelastung: Parksuchverkehr macht in manchen Städten 40 Prozent des täglichen Autoverkehrs aus und verursacht doppelt so viel CO2 wie der gesamte Inlandsflugverkehr.

    Ausblick und Vision

    ampido plant weitere Studien in anderen Vierteln und arbeitet an Gesetzesänderungen, damit auch öffentlich-rechtliche Behörden ihre Parkplätze auf Mehrfachnutzung prüfen müssen.

    Zudem werden Kooperationen mit Ladeinfrastruktur-Betreibern angestrebt, um auch E-Auto-Ladesäulen mehrfach nutzbar zu machen.

    Fazit

    Die Episode zeigt: Das Parkplatzproblem ist kein Kapazitäts-, sondern ein Verteilungsproblem. Mit intelligenten Lösungen und der Nutzung vorhandener Ressourcen könnte die Verkehrswende deutlich beschleunigt werden – wenn die Politik mitspielt und die öffentliche Hand ihre eigenen Parkflächen endlich effizienter nutzt.

    Mehr Informationen: mehrfachnutzung.org

    takeaways

    • Die Mission von ampido ist es, Städte lebenswerter zu machen.
    • Es gibt ein enormes Potenzial für die Mehrfachnutzung von Parkplätzen.
    • Die Auslastung von Privatparkplätzen liegt oft nur bei 30%.
    • Daten und Transparenz sind entscheidend für effektives Parkraummanagement.
    • Die Studie im Agnesviertel zeigt, dass viele Parkplätze ungenutzt bleiben.
    • Öffentliche Parkplätze sollten auf Mehrfachnutzung geprüft werden.
    • Die Akzeptanz in der Bevölkerung kann durch intelligente Lösungen erhöht werden.
    • Es gibt viele private Parkplätze, die effizienter genutzt werden können.
    • Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern ist wichtig für die Zukunft.
    • Die Reaktionen auf die Studie waren gemischt, aber es gibt viel Interesse.
    • Kapitel

      00:00 Einführung

      02:57 Die Mission von Ampido

      05:58 Daten und Transparenz im Parkraum

      08:51 Die Studie im Agnesviertel

      11:46 Nutzung von privaten Parkplätzen

      14:47 Herausforderungen und Lösungen

      17:43 Zukunftsvisionen und Kooperationen

      20:39 Reaktionen auf die Studie

      23:46 Schlussfolgerungen und Ausblick

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      she drives mobilityBy Katja Diehl

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