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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 244 unseres Podcasts. Heute ist Donnerstag, der 30. Oktober 2025.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
Im Gespräch
Die News der Woche
Thema 1: Kapitalanlage. Hier sieht Wiens höhere Anforderungen an die Versicherer durch alternative Investments wie Private Equity, Private Debt und Immobilien. „Dabei kann gerade Liquidität ein kritischer Faktor sein, vor allem für Unternehmen mit erheblichen stillen Lasten im Anleiheportfolio und einem geringen Neugeschäft“, so Wiens. Wer in einer solchen Situation zusätzlich einen hohen Anteil illiquider Anlagen halte, könne in Schwierigkeiten kommen, wenn im Portfolio umgeschichtet werden müsse.
Ein angemessenes Kapitalanlagerisikomanagement für alle Asset-Klassen findet die Versicherungsaufseherin daher essenziell. Versicherer sollten nur in Anlagen investieren, die sie auch wirklich verstehen, meint Wiens. Die Bafin will hier genau hinsehen.
Thema 2: Künstliche Intelligenz. Aktuell nutzten die Versicherer KI vor allem, um sich effizienter aufzustellen. Das geht der Bafin nicht weit genug. „Wir möchten die Versicherer ermutigen, die Chancen von KI auch über die reine Prozessoptimierung hinaus zu nutzen. Gleichzeitig müssen die Versicherer beachten, dass innovative Technologien Risiken mit sich bringen.“
Thema 3: Der angemessene Kundennutzen. Dass die Bafin bei Versicherungen den Kundennutzen verstärkt in den Blick genommen hat, ist kein Geheimnis. „Die Wohlverhaltensaufsicht nimmt weiter an Fahrt auf“, sagt Wiens. „Und sie wirkt. Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen gegen laufenden Beitrag gab es eine signifikante Verbesserung bei den Effektivkosten. Teilweise sanken sie um mehr als 40 Basispunkte im Vergleich zum Jahr 2021.“ Das zeige eine aktuelle Abfrage der Bafin. „Der Rückgang dürfte auch auf unsere Aktivitäten zurückzuführen sein“, freut sich die Versicherungsaufseherin.
Jetzt will die Aufsichtsbehörde zwei weitere Felder verstärkt in den Blick nehmen: die kapitalbildende Lebensversicherung und die Schaden- und Unfallversicherung. Eine repräsentative Abfrage der Bafin habe gezeigt, dass Schaden- und Unfallversicherer ihre Prämien „teilweise in erheblichem Ausmaß differenzieren“, sagt Wiens. „Und zwar über die versicherungsmathematische Prämienkalkulation hinaus.“ Damit will sich die Bafin nun auseinandersetzen.
Grundsätzlich seien risikobasierte und transparente Preisdifferenzierungen mit den Vorgaben der Wohlverhaltensaufsicht vereinbar, so Wiens. Es gehe vor allem darum, „Ausreißer zu identifizieren und gegen diese vorzugehen“, so die Bafin-Aufseherin.
Jingle
In die Schlagzeilen geriet Direkt-AS zuletzt, weil es mit dem ebenfalls zahlungsunfähigen Versicherer Element Insurance zusammenarbeitete. Der fiel in dem Zusammenhang für diese Verträge als Risikoträger aus. Und die Verträge wiederum liefen einen Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens aus, also am 1. April 2025. Egal ob sie direkt oder über einen Kooperationspartner wie die Direkt-AS abgeschlossen waren.
Gleichwohl wiegt die Direkt-AS-Insolvenz zunächst nicht ganz so schwer für die Kunden. Denn der Versicherungsschutz bleibt bestehen, da Direkt-AS ja nicht das Risiko trägt. Das macht der dafür verpflichtete Versicherer im Hintergrund. Wie viele Verträge von Direkt-AS durch die Element-Pleite genau betroffen waren, ist noch immer unklar.
Jingle
Zwei Szenarien hat Studienautor Lewe Bahnsen für das WIP berechnet. Im „Basisszenario“ entwickeln sich Einnahmen und Ausgaben im Gleichschritt. Bis 2035 würde der Beitrag demografiebedingt trotzdem auf 19,3 Prozent klettern, und im Jahr 2050 die Marke von 20,2 Prozent erreichen.
Im realistischeren Kostendruckszenario, das von der tatsächlichen Kostenentwicklung zwischen den Jahren 2013 und 2023 ausgeht, steigen die Ausgaben der GKV langfristig um einen Prozentpunkt schneller als die Einnahmen. Die Folge: Ein Beitragssatz von 21,5 Prozent im Jahr 2035 und bis zu 26,0 Prozent im Jahr 2050. Kurzfristige Finanzhilfen des Bundes sind also nur Tropfen auf einen heißen Stein.
Jingle
Auf die Frage nach den größten Schwierigkeiten bis 2030 gaben 64 Prozent der befragten Häuser die erwähnten Cyberangriffe an. Im Jahr 2021 waren es noch 42 Prozent der Versicherer und sogar regelrecht sorglose 16 Prozent unter den Banken. Andreas Bruckner, Spezialist für IKT-Risikomanagement bei PPI, erklärt: „Die Zahl der Cyberangriffe auf Banken und Versicherungen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Gleichzeitig ist auch das Bewusstsein für dieses Thema gestiegen.“
Gibt es in Banken mehr zu holen? Cyberkriminelle scheinen davon auszugehen. Denn sie konzentrieren sich eher auf diese Geldhäuser. 86 Prozent der befragten Banken wurden in den vergangenen zwei Jahren Ziel mindestens eines Cyberangriffs. Bei den Versicherern sind es „nur“ 74 Prozent. Offenbar haben sich Banken darauf aber besser eingestellt. Denn die PPI-Leute finden, dass sie gegen Cyberangriffe besser vorbeugen und sie auch besser erkennen als die Versicherungen.
Die Gefahren sind einigermaßen klar. Doch wie weiter damit umgehen? Erschütternd ist vor allem: Insgesamt gibt fast jedes dritte befragte Haus (Banken und Versicherer) zu, keine langfristige Strategie zu haben, wie es mit Cyberrisiken umgehen soll. Jeweils 60 Prozent der Versicherer oder mehr haben außerdem Probleme damit, Cyberangriffe abzuwehren und Cyberangriffe in Echtzeit zu erkennen.
Abmod
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
Abspann
By Karen Schmidt, Andreas HarmsMoin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 244 unseres Podcasts. Heute ist Donnerstag, der 30. Oktober 2025.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
Im Gespräch
Die News der Woche
Thema 1: Kapitalanlage. Hier sieht Wiens höhere Anforderungen an die Versicherer durch alternative Investments wie Private Equity, Private Debt und Immobilien. „Dabei kann gerade Liquidität ein kritischer Faktor sein, vor allem für Unternehmen mit erheblichen stillen Lasten im Anleiheportfolio und einem geringen Neugeschäft“, so Wiens. Wer in einer solchen Situation zusätzlich einen hohen Anteil illiquider Anlagen halte, könne in Schwierigkeiten kommen, wenn im Portfolio umgeschichtet werden müsse.
Ein angemessenes Kapitalanlagerisikomanagement für alle Asset-Klassen findet die Versicherungsaufseherin daher essenziell. Versicherer sollten nur in Anlagen investieren, die sie auch wirklich verstehen, meint Wiens. Die Bafin will hier genau hinsehen.
Thema 2: Künstliche Intelligenz. Aktuell nutzten die Versicherer KI vor allem, um sich effizienter aufzustellen. Das geht der Bafin nicht weit genug. „Wir möchten die Versicherer ermutigen, die Chancen von KI auch über die reine Prozessoptimierung hinaus zu nutzen. Gleichzeitig müssen die Versicherer beachten, dass innovative Technologien Risiken mit sich bringen.“
Thema 3: Der angemessene Kundennutzen. Dass die Bafin bei Versicherungen den Kundennutzen verstärkt in den Blick genommen hat, ist kein Geheimnis. „Die Wohlverhaltensaufsicht nimmt weiter an Fahrt auf“, sagt Wiens. „Und sie wirkt. Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen gegen laufenden Beitrag gab es eine signifikante Verbesserung bei den Effektivkosten. Teilweise sanken sie um mehr als 40 Basispunkte im Vergleich zum Jahr 2021.“ Das zeige eine aktuelle Abfrage der Bafin. „Der Rückgang dürfte auch auf unsere Aktivitäten zurückzuführen sein“, freut sich die Versicherungsaufseherin.
Jetzt will die Aufsichtsbehörde zwei weitere Felder verstärkt in den Blick nehmen: die kapitalbildende Lebensversicherung und die Schaden- und Unfallversicherung. Eine repräsentative Abfrage der Bafin habe gezeigt, dass Schaden- und Unfallversicherer ihre Prämien „teilweise in erheblichem Ausmaß differenzieren“, sagt Wiens. „Und zwar über die versicherungsmathematische Prämienkalkulation hinaus.“ Damit will sich die Bafin nun auseinandersetzen.
Grundsätzlich seien risikobasierte und transparente Preisdifferenzierungen mit den Vorgaben der Wohlverhaltensaufsicht vereinbar, so Wiens. Es gehe vor allem darum, „Ausreißer zu identifizieren und gegen diese vorzugehen“, so die Bafin-Aufseherin.
Jingle
In die Schlagzeilen geriet Direkt-AS zuletzt, weil es mit dem ebenfalls zahlungsunfähigen Versicherer Element Insurance zusammenarbeitete. Der fiel in dem Zusammenhang für diese Verträge als Risikoträger aus. Und die Verträge wiederum liefen einen Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens aus, also am 1. April 2025. Egal ob sie direkt oder über einen Kooperationspartner wie die Direkt-AS abgeschlossen waren.
Gleichwohl wiegt die Direkt-AS-Insolvenz zunächst nicht ganz so schwer für die Kunden. Denn der Versicherungsschutz bleibt bestehen, da Direkt-AS ja nicht das Risiko trägt. Das macht der dafür verpflichtete Versicherer im Hintergrund. Wie viele Verträge von Direkt-AS durch die Element-Pleite genau betroffen waren, ist noch immer unklar.
Jingle
Zwei Szenarien hat Studienautor Lewe Bahnsen für das WIP berechnet. Im „Basisszenario“ entwickeln sich Einnahmen und Ausgaben im Gleichschritt. Bis 2035 würde der Beitrag demografiebedingt trotzdem auf 19,3 Prozent klettern, und im Jahr 2050 die Marke von 20,2 Prozent erreichen.
Im realistischeren Kostendruckszenario, das von der tatsächlichen Kostenentwicklung zwischen den Jahren 2013 und 2023 ausgeht, steigen die Ausgaben der GKV langfristig um einen Prozentpunkt schneller als die Einnahmen. Die Folge: Ein Beitragssatz von 21,5 Prozent im Jahr 2035 und bis zu 26,0 Prozent im Jahr 2050. Kurzfristige Finanzhilfen des Bundes sind also nur Tropfen auf einen heißen Stein.
Jingle
Auf die Frage nach den größten Schwierigkeiten bis 2030 gaben 64 Prozent der befragten Häuser die erwähnten Cyberangriffe an. Im Jahr 2021 waren es noch 42 Prozent der Versicherer und sogar regelrecht sorglose 16 Prozent unter den Banken. Andreas Bruckner, Spezialist für IKT-Risikomanagement bei PPI, erklärt: „Die Zahl der Cyberangriffe auf Banken und Versicherungen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Gleichzeitig ist auch das Bewusstsein für dieses Thema gestiegen.“
Gibt es in Banken mehr zu holen? Cyberkriminelle scheinen davon auszugehen. Denn sie konzentrieren sich eher auf diese Geldhäuser. 86 Prozent der befragten Banken wurden in den vergangenen zwei Jahren Ziel mindestens eines Cyberangriffs. Bei den Versicherern sind es „nur“ 74 Prozent. Offenbar haben sich Banken darauf aber besser eingestellt. Denn die PPI-Leute finden, dass sie gegen Cyberangriffe besser vorbeugen und sie auch besser erkennen als die Versicherungen.
Die Gefahren sind einigermaßen klar. Doch wie weiter damit umgehen? Erschütternd ist vor allem: Insgesamt gibt fast jedes dritte befragte Haus (Banken und Versicherer) zu, keine langfristige Strategie zu haben, wie es mit Cyberrisiken umgehen soll. Jeweils 60 Prozent der Versicherer oder mehr haben außerdem Probleme damit, Cyberangriffe abzuwehren und Cyberangriffe in Echtzeit zu erkennen.
Abmod
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
Abspann

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