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Im Gespräch
**Die News der Woche **
Zur ganzen Geschichte gehört allerdings, dass die Verurteilung des russischen Einmarsches in der ersten Stellungnahme des GDV-Hauptgeschäftsführers Jörg Asmussen gegenüber der Presse noch nicht auftauchte. So lautete die Mail, die Pfefferminzia am 24. Februar um 12:05 Uhr über den Medienverteiler des GDV erhielt, so: „Der Krieg in der Ukraine hat für die deutschen Versicherer nur geringe direkte wirtschaftliche Auswirkungen, da sie kaum in der Ukraine und in Russland engagiert sind. Die Auswirkungen von Kriegen auf die internationalen Kapitalmärkte sind kurzfristig oft stark, aber selten langfristiger Natur. Abzuwarten bleiben die Auswirkungen durch die absehbaren Wirtschafts- und insbesondere Finanzsektorsanktionen. Gesamtwirtschaftlich und damit auch indirekt auf die deutschen Versicherungen wirken die erhöhten geopolitischen Unsicherheiten und höheren Energie- und Nahrungsmittelpreise belastend.“
Asmussen verbreitete diese nüchtern aufgeschriebene Stellungnahme am Tag des Kriegsbeginns auch auf Twitter – und erntete dafür umgehend Kritik: „Glauben Sie ernsthaft, das interessiert jetzt jemanden? Es ist stillos!“, entgegnete ein Nutzer der Plattform. Ein anderer schrieb: „Diese Stellungnahme des Verbandes schockiert mich und macht mich fassungslos.“ Dass der Tweet „beschämend unempathisch“ sei, kritisierte ein dritter Nutzer.
Auf der Netzwerk-Plattform LinkedIn (nicht jedoch über Twitter) drückte Asmussen am Freitag schließlich sein Bedauern aus: „Lessons learned. Ich und damit der GDV als großer Wirtschaftsverband wurden gestern kritisiert, wie wir uns zu den ökonomischen Folgen des Ukraine-Kriegs geäußert haben. Zu der vorläufigen Kurzanalyse stehe ich weiterhin. Aber was in diesem Statement nicht deutlich wurde: Wir verurteilen diesen Angriffskrieg und unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Das hätten wir deutlicher sagen müssen. Ich bedaure, dass ein falscher Eindruck entstanden ist“, so Asmussen.
Dass der Verband tatsächlich aus dieser Kommunikations-Panne gelernt zu haben scheint, zeigt eine aktuelle Stellungnahme, die GDV-Präsident Wolfgang Weiler am Mittwoch auf der Verbands-Website abgab: Die Invasion der russischen Armee in der Ukraine bezeichnete Weiler danach als „schockierend“, sie stelle eine „Zäsur für Europa“ dar. Und weiter: „Es ist ein Angriff auf Freiheit und Demokratie. Die Invasion bedeutet Krieg mitten in Europa und großes Leid für die Bevölkerung. Solidarität, Vertrauen und Zusammenhalt sind die wichtigsten Werte in Europa. Für unsere Versicherungsbranche gilt: We #standwithUkraine.“
Um das zu untermauern, verwies Weiler auf „zahlreiche Initiativen an Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine“, an der sich die deutschen Versicherer und ihre Beschäftigten beteiligten. So hätten zahlreiche Unternehmen „bereits selbst gespendet und/oder Sammelaktionen unter ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gestartet. Das Volumen geht bereits jetzt in den zweistelligen Millionenbereich“, wie es seitens des Verbandes hieß. Pfefferminzia meint: Großartige Reaktion, GDV!
Jingle
Ein Trend ist dabei geblieben: Unter weiblichen Erwerbstätigen gibt es mehr psychisch bedingte Fehlzeiten als unter männlichen. Während der Pandemie zeigten sich laut der DAK-Analyse vor allem Frauen ab 55 Jahren betroffen – hier erhöhte sich die Zahl der Fehltage im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent, bei den über 60-Jährigen sogar um 20 Prozent.
Die meisten Ausfalltage in Sachen Psyche gingen bei beiden Geschlechtern auf das Konto von Depressionen. Hier gab es 2021 mit 108 Fehltagen auf 100 Versicherte gegenüber 2019 jedoch nur einen geringen Anstieg von 2,7 Prozent. Deutlicher zugenommen haben die Fehlzeiten aufgrund von Anpassungsstörungen: Die Zahl der Fehltage wegen dieser Diagnose stieg seit 2019 um fast ein Sechstel – auf 69 Fehltage je 100 Versicherte. Und auch Angststörungen nahmen unter Corona überdurchschnittlich stark zu; sie verursachten im vergangenen Jahr 21 Ausfalltage je 100 Versicherte – 77 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.
„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Zudem fänden die Betroffenen aktuell schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück. Das habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung, so Storm. In vielen Firmen seien psychische Probleme weiter ein Tabu, kritisiert er. Sein Appell: „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken.“
Jingle
Was war geschehen? In einer vermieteten Wohnung kommt es zu einem größeren Leitungswasserschaden. Der Eigentümer meldet den Schaden seiner Wohngebäudeversicherung, doch diese lässt sich mit der Regulierung Zeit. Anstatt den Schaden vertragsgemäß zu regulieren, verzögert sich das pflichtwidrig. Der Eigentümer kann sein Objekt deshalb nicht sanieren und erhält in dieser Zeit auch keine Mieteinnahmen, da die Wohnung durch den Wasserschaden unbewohnbar ist. Der Fall landet schlussendlich vor Gericht.
Das Oberlandesgericht Nürnberg gibt der Klage teilweise statt, und die Versicherung muss rund 13.000 Euro Schadenersatz leisten. Allerdings treffe den Wohnungseigentümer eine Mitschuld, heißt es. Nach Abschluss der gerichtlichen Beweissicherung hätte er das Objekt in diesem Fall zunächst auf eigene Kosten sanieren müssen, um den Mietausfallschaden zu begrenzen. Das sei ihm zuzumuten gewesen.
Jingle
Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die besonders Betroffenen sind einerseits Selbstständige und Freiberufler, die beispielsweise in der Gastronomie und im Messebau arbeiten, und andererseits die Einkommensschwächsten wie Aushilfskräfte und 450-Euro-Jobber mit einfacher Dienstleistungstätigkeit. Am wenigsten betroffen waren die Älteren. Das trifft auch auf unterdurchschnittlich Verdienende und Arbeitnehmer mit geringem Bildungsabschluss zu. Gutverdiener, Urbane und Akademiker waren zwar oft im Homeoffice, hatten aber keine finanziellen Einbußen. Im Gegenteil: Mangels Konsumgelegenheit sparten sie oft sogar mehr als vorher.
Und was passiert nun mit den Ersparnissen – so es welche gibt? Die Mehrheit will die Rücklagen aus eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der Lockdowns nun auf den Kopf hauen. Nicht ohne Grund hat die aus dem Englischen stammende Wortschöpfung „Fomo“ – die „fear of missing out“ (also die Angst, etwas zu verpassen) – im Rahmen der Pandemie an Bedeutung gewonnen. „Offenbar wirken hier erhebliche Nachholeffekte. Man will den verpassten Urlaub oder Restaurantbesuch nachholen und sich schlicht mal wieder etwas gönnen“, sagt Studienautor Reiner Braun. Na dann, viel Spaß beim Geld verprassen.
Das Schwerpunktthema
Musikalischer Übergangsjingle
Das war es mit dieser Podcast-Folge. Sie hat Ihnen gefallen? Oder auch nicht? Sie haben Anregungen für weitere Themen und Gesprächspartner? Dann immer her mit dem Feedback an [email protected]
Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt in diesen Zeiten besonders: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
By Karen Schmidt, Andreas HarmsWERBUNG
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Zur ganzen Geschichte gehört allerdings, dass die Verurteilung des russischen Einmarsches in der ersten Stellungnahme des GDV-Hauptgeschäftsführers Jörg Asmussen gegenüber der Presse noch nicht auftauchte. So lautete die Mail, die Pfefferminzia am 24. Februar um 12:05 Uhr über den Medienverteiler des GDV erhielt, so: „Der Krieg in der Ukraine hat für die deutschen Versicherer nur geringe direkte wirtschaftliche Auswirkungen, da sie kaum in der Ukraine und in Russland engagiert sind. Die Auswirkungen von Kriegen auf die internationalen Kapitalmärkte sind kurzfristig oft stark, aber selten langfristiger Natur. Abzuwarten bleiben die Auswirkungen durch die absehbaren Wirtschafts- und insbesondere Finanzsektorsanktionen. Gesamtwirtschaftlich und damit auch indirekt auf die deutschen Versicherungen wirken die erhöhten geopolitischen Unsicherheiten und höheren Energie- und Nahrungsmittelpreise belastend.“
Asmussen verbreitete diese nüchtern aufgeschriebene Stellungnahme am Tag des Kriegsbeginns auch auf Twitter – und erntete dafür umgehend Kritik: „Glauben Sie ernsthaft, das interessiert jetzt jemanden? Es ist stillos!“, entgegnete ein Nutzer der Plattform. Ein anderer schrieb: „Diese Stellungnahme des Verbandes schockiert mich und macht mich fassungslos.“ Dass der Tweet „beschämend unempathisch“ sei, kritisierte ein dritter Nutzer.
Auf der Netzwerk-Plattform LinkedIn (nicht jedoch über Twitter) drückte Asmussen am Freitag schließlich sein Bedauern aus: „Lessons learned. Ich und damit der GDV als großer Wirtschaftsverband wurden gestern kritisiert, wie wir uns zu den ökonomischen Folgen des Ukraine-Kriegs geäußert haben. Zu der vorläufigen Kurzanalyse stehe ich weiterhin. Aber was in diesem Statement nicht deutlich wurde: Wir verurteilen diesen Angriffskrieg und unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Das hätten wir deutlicher sagen müssen. Ich bedaure, dass ein falscher Eindruck entstanden ist“, so Asmussen.
Dass der Verband tatsächlich aus dieser Kommunikations-Panne gelernt zu haben scheint, zeigt eine aktuelle Stellungnahme, die GDV-Präsident Wolfgang Weiler am Mittwoch auf der Verbands-Website abgab: Die Invasion der russischen Armee in der Ukraine bezeichnete Weiler danach als „schockierend“, sie stelle eine „Zäsur für Europa“ dar. Und weiter: „Es ist ein Angriff auf Freiheit und Demokratie. Die Invasion bedeutet Krieg mitten in Europa und großes Leid für die Bevölkerung. Solidarität, Vertrauen und Zusammenhalt sind die wichtigsten Werte in Europa. Für unsere Versicherungsbranche gilt: We #standwithUkraine.“
Um das zu untermauern, verwies Weiler auf „zahlreiche Initiativen an Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine“, an der sich die deutschen Versicherer und ihre Beschäftigten beteiligten. So hätten zahlreiche Unternehmen „bereits selbst gespendet und/oder Sammelaktionen unter ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gestartet. Das Volumen geht bereits jetzt in den zweistelligen Millionenbereich“, wie es seitens des Verbandes hieß. Pfefferminzia meint: Großartige Reaktion, GDV!
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Ein Trend ist dabei geblieben: Unter weiblichen Erwerbstätigen gibt es mehr psychisch bedingte Fehlzeiten als unter männlichen. Während der Pandemie zeigten sich laut der DAK-Analyse vor allem Frauen ab 55 Jahren betroffen – hier erhöhte sich die Zahl der Fehltage im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent, bei den über 60-Jährigen sogar um 20 Prozent.
Die meisten Ausfalltage in Sachen Psyche gingen bei beiden Geschlechtern auf das Konto von Depressionen. Hier gab es 2021 mit 108 Fehltagen auf 100 Versicherte gegenüber 2019 jedoch nur einen geringen Anstieg von 2,7 Prozent. Deutlicher zugenommen haben die Fehlzeiten aufgrund von Anpassungsstörungen: Die Zahl der Fehltage wegen dieser Diagnose stieg seit 2019 um fast ein Sechstel – auf 69 Fehltage je 100 Versicherte. Und auch Angststörungen nahmen unter Corona überdurchschnittlich stark zu; sie verursachten im vergangenen Jahr 21 Ausfalltage je 100 Versicherte – 77 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.
„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Zudem fänden die Betroffenen aktuell schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück. Das habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung, so Storm. In vielen Firmen seien psychische Probleme weiter ein Tabu, kritisiert er. Sein Appell: „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken.“
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Was war geschehen? In einer vermieteten Wohnung kommt es zu einem größeren Leitungswasserschaden. Der Eigentümer meldet den Schaden seiner Wohngebäudeversicherung, doch diese lässt sich mit der Regulierung Zeit. Anstatt den Schaden vertragsgemäß zu regulieren, verzögert sich das pflichtwidrig. Der Eigentümer kann sein Objekt deshalb nicht sanieren und erhält in dieser Zeit auch keine Mieteinnahmen, da die Wohnung durch den Wasserschaden unbewohnbar ist. Der Fall landet schlussendlich vor Gericht.
Das Oberlandesgericht Nürnberg gibt der Klage teilweise statt, und die Versicherung muss rund 13.000 Euro Schadenersatz leisten. Allerdings treffe den Wohnungseigentümer eine Mitschuld, heißt es. Nach Abschluss der gerichtlichen Beweissicherung hätte er das Objekt in diesem Fall zunächst auf eigene Kosten sanieren müssen, um den Mietausfallschaden zu begrenzen. Das sei ihm zuzumuten gewesen.
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Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die besonders Betroffenen sind einerseits Selbstständige und Freiberufler, die beispielsweise in der Gastronomie und im Messebau arbeiten, und andererseits die Einkommensschwächsten wie Aushilfskräfte und 450-Euro-Jobber mit einfacher Dienstleistungstätigkeit. Am wenigsten betroffen waren die Älteren. Das trifft auch auf unterdurchschnittlich Verdienende und Arbeitnehmer mit geringem Bildungsabschluss zu. Gutverdiener, Urbane und Akademiker waren zwar oft im Homeoffice, hatten aber keine finanziellen Einbußen. Im Gegenteil: Mangels Konsumgelegenheit sparten sie oft sogar mehr als vorher.
Und was passiert nun mit den Ersparnissen – so es welche gibt? Die Mehrheit will die Rücklagen aus eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der Lockdowns nun auf den Kopf hauen. Nicht ohne Grund hat die aus dem Englischen stammende Wortschöpfung „Fomo“ – die „fear of missing out“ (also die Angst, etwas zu verpassen) – im Rahmen der Pandemie an Bedeutung gewonnen. „Offenbar wirken hier erhebliche Nachholeffekte. Man will den verpassten Urlaub oder Restaurantbesuch nachholen und sich schlicht mal wieder etwas gönnen“, sagt Studienautor Reiner Braun. Na dann, viel Spaß beim Geld verprassen.
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Das war es mit dieser Podcast-Folge. Sie hat Ihnen gefallen? Oder auch nicht? Sie haben Anregungen für weitere Themen und Gesprächspartner? Dann immer her mit dem Feedback an [email protected]
Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt in diesen Zeiten besonders: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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