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Im Gespräch
Die News der Woche
Das alles vorangestellt, lässt sich sagen, dass die Versicherungswirtschaft mit großer Zuversicht ins Jahr 2022 gestartet sind: „Die Lebensversicherer schauen wieder optimistischer auf ihre Geschäftssituation“, berichtet Lars Heermann, Bereichsleiter beim Kölner Analyse- und Ratingunternehmen Assekurata. Das gelte zumindest für diejenigen Gesellschaften, die Assekurata zu Jahresbeginn im Rahmen einer Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien, ihre Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und den künftigen Geschäftserwartungen mitgeteilt haben.
„Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden und der Zinsaufschwung an den Kapitalmärkten ein zartes Pflänzchen ist, hat sich die Stimmung Anfang 2022 deutlich aufgehellt“, sagt Heermann. Auf einer Skala von minus 2 (sehr negativ) bis plus 2 (sehr positiv) pendelt sich die aktuelle Geschäftslage der Lebensversicherer im Schnitt bei 0,42 Punkten ein. Gegenüber der Einschätzung von vor einem Jahr (0,09) sei dies eine „deutliche Verbesserung und sogar der zweithöchste Wert in den vergangenen zehn Jahren“.
Anlass zur Euphorie biete das allerdings nicht, relativiert Heermann, tendiere doch der Geschäftsindex „insgesamt nur leicht in den positiven Bereich“. So habe kein Versicherer in der Befragung eine sehr positive Einschätzung getroffen, die Antworten verteilten sich größtenteils auf die neutrale und positive Antwortkategorie. Darüber hinaus lasse sich das Gesamtbild für die Lebensversicherung nicht eins zu eins auf die einzelnen Produktsegmente übertragen, heißt es aus Köln.
Vielmehr falle das Stimmungsbild je nach Produktsegment deutlich unterschiedlich aus. „Als wesentliche Wachstumstreiber sehen die Lebensversicherer die Fondspolicen sowie Berufsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherungen“, lautet eine Erkenntnis der Analysten. Erholt habe sich auch die Lage in der betrieblichen Altersversorgung, was unter anderem eine Folge des ab 2022 verpflichtenden Arbeitgeberzuschusses sein könnte, der nunmehr für alle Entgeltumwandlungen und nicht nur für neue Zusagen greife, wie die Autoren erläutern. Gleichwohl sei die Erwartungshaltung für 2022 in der bAV „wieder defensiver“, gibt man bei Assekurata zu bedenken. Dies gelte umso mehr für die Klassik, „die nicht zuletzt durch die zum Jahreswechsel erfolgte Absenkung des gesetzlichen Höchstrechnungszinses extrem in den negativen Bereich tendiert“.
Erstmals schätzen die von Assekurata befragten Gesellschaften auch in der Neuen Klassik die Lage und Erwartung negativ ein, wenn auch nur moderat. „Bei Indexpolicen halten sich Befürworter und Gegner die Waage, so dass Einschätzungen hier auf beziehungsweise nahe dem Nullpunkt herauslaufen“, so Heermann. Generell bestätige das Bild einen Trend, der bereits vor vielen Jahren eingesetzt habe, führt der Analyst aus. So reagierten die Anbieter mit neuen Produktofferten auf die Zinsmisere am Kapitalmarkt, indem sie ihren Kunden Alternativen zur traditionellen Lebensversicherung bereitstellen. Der Produktwandel sei damit „in vollem Gange“, wie Heermann feststellt.
Jingle
Bei Punkt 1, dem Niedrigzinsumfeld, spielt die Bafin – nicht ganz neu – darauf an, dass niedrige Zinsen insbesondere einst von den Lebensversicherern ausgesprochene Garantien gefährden. Zwar heißt es einschränkend, dass „die Lebensversicherungssparte aktuell überwiegend robust dasteht“. Aber auf der Hut sein sollten Branche und Kunden trotzdem. Daneben sieht die Behörde das Risiko, dass Verbraucher Produkte verkauft bekommen, die nicht zu ihnen passen. Zum Beispiel Produkte ohne Garantien oder mit übertriebenen Renditeaussichten, wie es im Bericht heißt.
Als ein besonders stark wachsendes Risiko bewertet die Bafin Cyber-Gefahren. Entscheidend sei dabei, wie sich Finanzunternehmen vor Angriffen und internen Problemen schützen, und wie widerstandsfähig ihre Technik ist. Die Bafin wolle deshalb bei Unternehmen eben diese IT verstärkt prüfen und dann sehen, was zu tun ist.
Insgesamt hat die Bafin mit den hiesigen Versicherern außerdem folgendes vor: Sie setzt ihre intensivierte Aufsicht über die vom Niedrigzinsumfeld besonders betroffenen Lebensversicherer und Pensionskassen fort. Über ein Rundschreiben sollen Aufsichtsstandards für eine angemessene Vertriebsvergütung bei Lebensversicherungsunternehmen etabliert werden. Und mittels Szenarioanalysen sei zu prüfen, wie gut Versicherer mit sinkenden Immobilienpreisen und mit herabgestuften Anleihen klarkommen. Ach ja, und als Zukunftsrisiken hat die Bafin die eigentlich sehr positiv besetzten Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit ausgemacht. Beides will die Behörde verstärkt auf den Schirm nehmen.
Jingle
Demnach wollen sich 85 Prozent der Befragten möglichst umwelt- und klimafreundlich verhalten. Doch lediglich 39 Prozent achten darauf, dass auch ihre Geldanlagen ökologisch, sozial und ethisch ausgerichtet sind.
Ein Blick auf die Altersklassen lässt die Studie wie eine verkehrte Welt erscheinen: Denn am ehesten können sich Menschen über 60 Jahren für nachhaltige Geldanlagen erwärmen. Bei 18- bis 29-Jährigen sind es nur 29 Prozent.
Das verblüfft insofern, dass jüngere Menschen eigentlich eher als nachhaltig gelten als ältere. Den scheinbaren Widerspruch erklärt man sich bei Vattenfall so: 78 Prozent der Befragten verstehen Nachhaltigkeit eher als Maßnahmen des Alltags. Geld nachhaltig anzulegen, gehört für nur 12 Prozent mit dazu.
Jingle
„Wir werden versuchen, die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen“, so Lauterbach im Interview weiter. Dazu wolle er versuchen, „Effizienzreserven“ zu nutzen, er wolle „die Rücklagen der Krankenkassen anpassen und den Steuerzuschuss erhöhen“. Ohne eine zusätzliche Finanzspritze wären deutliche Beitragssteigerungen hingegen unumgänglich.
Als vorwiegende Gründe für das Milliardendefizit nannte der SPD-Politiker neu hinzu gekommene Leistungen für gesetzlich Versicherte. Außerdem seien mit der Corona-Krise Einnahmen weggebrochen. „Die Schere geht immer weiter auseinander“, so Lauterbach weiter. Die Koalition plane deshalb aktuell ein Finanzierungsgesetz für die GKV.
Das Schwerpunktthema
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Sie hat Ihnen gefallen? Oder auch nicht? Sie haben Anregungen für weitere Themen und Gesprächspartner? Dann immer her mit dem Feedback an [email protected]
Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
By Karen Schmidt, Andreas HarmsIm Gespräch
Die News der Woche
Das alles vorangestellt, lässt sich sagen, dass die Versicherungswirtschaft mit großer Zuversicht ins Jahr 2022 gestartet sind: „Die Lebensversicherer schauen wieder optimistischer auf ihre Geschäftssituation“, berichtet Lars Heermann, Bereichsleiter beim Kölner Analyse- und Ratingunternehmen Assekurata. Das gelte zumindest für diejenigen Gesellschaften, die Assekurata zu Jahresbeginn im Rahmen einer Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien, ihre Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und den künftigen Geschäftserwartungen mitgeteilt haben.
„Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden und der Zinsaufschwung an den Kapitalmärkten ein zartes Pflänzchen ist, hat sich die Stimmung Anfang 2022 deutlich aufgehellt“, sagt Heermann. Auf einer Skala von minus 2 (sehr negativ) bis plus 2 (sehr positiv) pendelt sich die aktuelle Geschäftslage der Lebensversicherer im Schnitt bei 0,42 Punkten ein. Gegenüber der Einschätzung von vor einem Jahr (0,09) sei dies eine „deutliche Verbesserung und sogar der zweithöchste Wert in den vergangenen zehn Jahren“.
Anlass zur Euphorie biete das allerdings nicht, relativiert Heermann, tendiere doch der Geschäftsindex „insgesamt nur leicht in den positiven Bereich“. So habe kein Versicherer in der Befragung eine sehr positive Einschätzung getroffen, die Antworten verteilten sich größtenteils auf die neutrale und positive Antwortkategorie. Darüber hinaus lasse sich das Gesamtbild für die Lebensversicherung nicht eins zu eins auf die einzelnen Produktsegmente übertragen, heißt es aus Köln.
Vielmehr falle das Stimmungsbild je nach Produktsegment deutlich unterschiedlich aus. „Als wesentliche Wachstumstreiber sehen die Lebensversicherer die Fondspolicen sowie Berufsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherungen“, lautet eine Erkenntnis der Analysten. Erholt habe sich auch die Lage in der betrieblichen Altersversorgung, was unter anderem eine Folge des ab 2022 verpflichtenden Arbeitgeberzuschusses sein könnte, der nunmehr für alle Entgeltumwandlungen und nicht nur für neue Zusagen greife, wie die Autoren erläutern. Gleichwohl sei die Erwartungshaltung für 2022 in der bAV „wieder defensiver“, gibt man bei Assekurata zu bedenken. Dies gelte umso mehr für die Klassik, „die nicht zuletzt durch die zum Jahreswechsel erfolgte Absenkung des gesetzlichen Höchstrechnungszinses extrem in den negativen Bereich tendiert“.
Erstmals schätzen die von Assekurata befragten Gesellschaften auch in der Neuen Klassik die Lage und Erwartung negativ ein, wenn auch nur moderat. „Bei Indexpolicen halten sich Befürworter und Gegner die Waage, so dass Einschätzungen hier auf beziehungsweise nahe dem Nullpunkt herauslaufen“, so Heermann. Generell bestätige das Bild einen Trend, der bereits vor vielen Jahren eingesetzt habe, führt der Analyst aus. So reagierten die Anbieter mit neuen Produktofferten auf die Zinsmisere am Kapitalmarkt, indem sie ihren Kunden Alternativen zur traditionellen Lebensversicherung bereitstellen. Der Produktwandel sei damit „in vollem Gange“, wie Heermann feststellt.
Jingle
Bei Punkt 1, dem Niedrigzinsumfeld, spielt die Bafin – nicht ganz neu – darauf an, dass niedrige Zinsen insbesondere einst von den Lebensversicherern ausgesprochene Garantien gefährden. Zwar heißt es einschränkend, dass „die Lebensversicherungssparte aktuell überwiegend robust dasteht“. Aber auf der Hut sein sollten Branche und Kunden trotzdem. Daneben sieht die Behörde das Risiko, dass Verbraucher Produkte verkauft bekommen, die nicht zu ihnen passen. Zum Beispiel Produkte ohne Garantien oder mit übertriebenen Renditeaussichten, wie es im Bericht heißt.
Als ein besonders stark wachsendes Risiko bewertet die Bafin Cyber-Gefahren. Entscheidend sei dabei, wie sich Finanzunternehmen vor Angriffen und internen Problemen schützen, und wie widerstandsfähig ihre Technik ist. Die Bafin wolle deshalb bei Unternehmen eben diese IT verstärkt prüfen und dann sehen, was zu tun ist.
Insgesamt hat die Bafin mit den hiesigen Versicherern außerdem folgendes vor: Sie setzt ihre intensivierte Aufsicht über die vom Niedrigzinsumfeld besonders betroffenen Lebensversicherer und Pensionskassen fort. Über ein Rundschreiben sollen Aufsichtsstandards für eine angemessene Vertriebsvergütung bei Lebensversicherungsunternehmen etabliert werden. Und mittels Szenarioanalysen sei zu prüfen, wie gut Versicherer mit sinkenden Immobilienpreisen und mit herabgestuften Anleihen klarkommen. Ach ja, und als Zukunftsrisiken hat die Bafin die eigentlich sehr positiv besetzten Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit ausgemacht. Beides will die Behörde verstärkt auf den Schirm nehmen.
Jingle
Demnach wollen sich 85 Prozent der Befragten möglichst umwelt- und klimafreundlich verhalten. Doch lediglich 39 Prozent achten darauf, dass auch ihre Geldanlagen ökologisch, sozial und ethisch ausgerichtet sind.
Ein Blick auf die Altersklassen lässt die Studie wie eine verkehrte Welt erscheinen: Denn am ehesten können sich Menschen über 60 Jahren für nachhaltige Geldanlagen erwärmen. Bei 18- bis 29-Jährigen sind es nur 29 Prozent.
Das verblüfft insofern, dass jüngere Menschen eigentlich eher als nachhaltig gelten als ältere. Den scheinbaren Widerspruch erklärt man sich bei Vattenfall so: 78 Prozent der Befragten verstehen Nachhaltigkeit eher als Maßnahmen des Alltags. Geld nachhaltig anzulegen, gehört für nur 12 Prozent mit dazu.
Jingle
„Wir werden versuchen, die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen“, so Lauterbach im Interview weiter. Dazu wolle er versuchen, „Effizienzreserven“ zu nutzen, er wolle „die Rücklagen der Krankenkassen anpassen und den Steuerzuschuss erhöhen“. Ohne eine zusätzliche Finanzspritze wären deutliche Beitragssteigerungen hingegen unumgänglich.
Als vorwiegende Gründe für das Milliardendefizit nannte der SPD-Politiker neu hinzu gekommene Leistungen für gesetzlich Versicherte. Außerdem seien mit der Corona-Krise Einnahmen weggebrochen. „Die Schere geht immer weiter auseinander“, so Lauterbach weiter. Die Koalition plane deshalb aktuell ein Finanzierungsgesetz für die GKV.
Das Schwerpunktthema
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Sie hat Ihnen gefallen? Oder auch nicht? Sie haben Anregungen für weitere Themen und Gesprächspartner? Dann immer her mit dem Feedback an [email protected]
Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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