30.03.2021 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.USA legen Handelsabkommen mit Myanmar auf Eis

US-Präsident Joe Biden hat das gewaltsame Vorgehen des Militärs in Myanmar gegen die Zivilbevölkerung scharf kritisiert. Als Reaktion auf die blutige Niederschlagung der Proteste legte die US-Regierung einen gemeinsamen Handelspakt auf Eis. Das 2013 vereinbarte Rahmenabkommen über Handel und Investitionen werde so lange ausgesetzt, bis es in Myanmar wieder eine demokratisch gewählte Regierung gebe, hieß es aus Washington. In dem südostasiatischen Land wurden am Wochenende mehr als 100 Demonstranten getötet. Seit dem Militärputsch am 1. Februar soll es insgesamt über 500 Tote gegeben haben.

China beschließt umstrittene Wahlrechtsreform für Hongkong

Die chinesische Führung hat trotz internationaler Warnungen eine radikale Wahlrechtsreform für Hongkong beschlossen. Das meldete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach sollen nur noch 20 statt wie bislang 35 Sitze durch eine direkte Wahl vergeben werden. Weitere Parlamentarier werden von einem Peking-treuen Komitee bestimmt oder von so genannten Fach-Wahlkreisen ausgewählt. Zudem müssen sich alle Kandidaten einer Untersuchung ihrer politischen Ansichten unterziehen. So wolle man sicherstellen, dass Hongkong nur von "Patrioten" geführt wird, heißt es zur Begründung.

Brasiliens Staatschef wechselt etliche Minister aus

Im Zuge einer umfassenden Regierungsumbildung hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro sechs Kabinettsposten neu besetzt. Unter anderem tauschte er Außenminister Ernesto Araújo sowie die Minister für Justiz und Verteidigung aus. Damit reagierte der rechtspopulistische Staatschef offenbar auf die zunehmende Kritik am Umgang seiner Regierung mit der Corona-Krise. Vor wenigen Tagen hatte die Zahl der registrierten COVID-19-Todesfälle in Brasilien die Schwelle von 300.000 überschritten. Impfstoffe gegen Corona fehlen allerorten.

Nadelöhr Suezkanal in Ägypten ist wieder frei

Nach tagelanger Blockade durch den quergestellten Riesenfrachter "Ever Given" läuft der Schiffsverkehr im Suezkanal wieder an. Es werde nunmehr "rund um die Uhr" daran gearbeitet, den Stau von fast 370 Schiffen aufzulösen, teilte die zuständige Kanalbehörde mit. Die 400 Meter lange "Ever Given" war am Montagnachmittag wieder flottgemacht worden. Nach Angaben des niederländischen Bergungsunternehmens Boskalis hatten Helfer dafür rund 30.000 Kubikmeter Sand weggebaggert.

Maas fordert von Syrien Willen zum Frieden ein

Bundesaußenminister Heiko Maas hat Syriens Führung zu ernsthaften Bemühungen zur Befriedung ihres Landes aufgerufen. Das Regime in Damaskus und seine Unterstützer müssten endlich begreifen, dass nur ein politischer Prozess eine tragfähige Zukunft bereiten könne, erklärte Maas mit Blick auf die internationale Geberkonferenz in Brüssel. Die Tragödie in Syrien dürfe keine weiteren zehn Jahre andauern. Bei der Konferenz hoffen die Vereinten Nationen auf zehn Milliarden US-Dollar Hilfsgelder für Syrien und die Region. Die offiziellen Zusagen durch die Geber sollen an diesem Dienstag erfolgen.

Touristische Reisen ins Ausland bleiben erlaubt

Von Deutschland aus sind Urlaubsreisen ins Ausland auch weiterhin grundsätzlich möglich. Auf Nachfrage verwies die Bundesregierung auf die geltenden Bestimmungen für Reisende. Eine darüber hinausgehende rechtliche Regelung sei derzeit nicht geplant, hieß es. Ein von Bundeskanzlerin Angela Merkel erteilter Prüfauftrag zur möglichen Unterbindung touristischer Reisen gelte formal als abgeschlossen. Inzwischen wurde allerdings eine generelle Corona-Testpflicht für alle Passagiere eingeführt, die aus dem Ausland nach Deutschland fliegen.