Mit Liebe ins Leben getragen. Frau KAAMI beantwortet Fragen zum Tragen.

#1 Warum es so wichtig ist sein Kind zu tragen


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Tragen ist Nähe, Geborgenheit, Vertrauen und Grundbedürfnis – es stärkt die Bindung zwischen Tragendem und Baby und beruhigt. Wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, dann ist „unsere“ Welt erstmal ein kleiner Kulturschock, denn 9 Monate lang wurde der kleine neue Erdenbürger warm und kuschelig, eng mit Mama verbunden im Mutterleib durch die Welt getragen. Wir können unserem Baby durch das Tragen den Start ins Leben erleichtern und es, wie auch im Mutterleib, eng an uns gebunden tragen. Das Baby wird dabei die tragende Person riechen, fühlen, den Herzschlag hören – wie im Mutterleib. Wir fördern das Baby von Anfang an mit allen Sinnen und geben ihm das Gefühl nicht allein zu sein.

Schauen wir einfach mal in die evolutionsbiologische Entwicklung zurück. Lebewesen werden in verschiedene Typusse kategorisiert. Das wären die Nestflüchter, Nesthocker, und seit den 70er Jahren auch die Traglinge. Nestflüchter sind direkt in der Lage das Nest zu verlassen und sich der Mutter/Gruppe anzuschließen. Augen & Ohren sind bereits geöffnet, notwendige Körperbehaarung ist vorhanden. Wohingegen die Nesthocker nackt & blind geboren werden, sich nicht fortbewegen können und im Nest auf Versorgung durch die Eltern warten. Typisch für Traglinge sind z.B. abgespreizte Oberschenkel, eine natürliche Anhockhaltung der Beine und der Handgreifreflex.

Nach dem Forscher Hassenstein haben Menschen das Nesthockerstadium im Mutterleib bereits durchlebt, die Augen & Ohren sind im Mutterleib zunächst geschlossen. Menschen sind ebenfalls keine Nestflüchter, da sie erst später fähig sind sich selber fortzubewegen. Babys verfügen sowohl über eine natürliche und abgespreizte Anhockhaltung, als auch einen Handgreifreflex. Menschen sind daher als Traglinge einzuordnen. Was tun wir also wenn wir unser Baby tragen? Wir stillen ein ganz natürliches Grundbedürfnis eines Tragling – nämlich das Getragen werden.

Durch das Tragen bauen wir zu unseren Kindern eine sichere Bindung auf, denn wir stillen nicht nur das Grundbedürfnis, sondern geben ihm die Sicherheit für ihn da zu sein während es die Welt auf Augenhöhe erlebt. Babys haben nämlich anfangs noch keine ausreichende Sehkraft die Eltern aus dem Kinderwagen oder dem Laufstall heraus zu sehen. Sie sehen nichts oder irgendwann Schatten. Erst mit etwa einem halben Jahr reicht die Sehkraft aus die Eltern aus dieser Entfernung zu erkennen. Getragene Kinder haben oft eine so sichere Bindung und Vertrauen zu ihren Eltern, dass das selbstständig Werden ohne Probleme klappt.

Außerdem lernt das Baby seinen eigenen Körper und dessen Grenzen kennen. Die Muskulatur wird gestärkt, nicht nur bei Mama & Papa, sondern auch bei unserem Baby, denn jede Bewegung führen wir gemeinsam aus. Eine optimale Entwicklung des Körpers, aber auch der Hüfte wird durch ergonomisch korrektes Tragen gefördert. Zusätzlich wird die Sinneswahrnehmung von unserem Kind und seiner Umwelt gefördert – körperliche Grenzen und Wahrnehmung, Bewegung sowie Sehen, Schmecken, Fühlen, Riechen. Und das alles bei Mama oder Papa!

Tragen ist aber nicht nur für die kleinen Erdenbürger toll, sondern auch für uns als Eltern, es ermöglicht einem beide Hände zu nutzen und lässt einfach unglaublich viele Glückshormone fliegen! Unser Baby ist dabei von Anfang an in den Alltag der Familie eingebunden.

Tragen macht Spaß. Tragen verbindet. Tragen ist natürlich – denn der Mensch ist ein Tragling.

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Mit Liebe ins Leben getragen. Frau KAAMI beantwortet Fragen zum Tragen.By Frau KAAMI