Warum kann Fremdbestimmung so anstrengend sein und wie lassen sich Missverständnisse aufklären?
Die erste Situation, die wir in dieser Folge reflektieren, ist ein Chef, der ständig die Richtung ändert. Warum kann das so kolossal nerven? Hypothese: Weil es ein psychologisches Grundbedürfnis von uns verletzt. Das nach Autonomie. Das Bedürfnis nach Autonomie fasst unser Anliegen zusammen, aufrichtig und frei-willig handeln zu können, also nicht in eine Richtung gezwängt zu werden oder sich verstellen zu müssen. Neben dem Bedürfnis nach Kompetenz und Verbundenheit, ist Autonomie eines der “psychologischen Grundbedürfnisse”, die wir zum Großwerden genauso brauchen wie zum Wohlfühlen im Moment. Sie funktionieren ähnlich wie physiologische Bedürfnisse nach Nahrung oder Schlaf: Zu wenig davon kann unglücklich und krank, genug davon kann gesund und glücklich machen.
Zweitens besprechen wir, was derzeit häufig vorkommt: Wer darf/muss/kann zurück aus dem Homeoffice ins Büro? Wir reflektieren einen Fall, indem dieses Zurückholen zu einem großen Konflikt geführt hat. Unsere Hypothese: Hier wurde sich missverstanden. Der Kollege versteht, dass ihm seine Chefin damit zu verstehen gibt, ihm nicht zu vertrauen, die Arbeit auch gut aus dem Homeoffice erledigen zu können. Was bedeutet so ein Zurückholen aber für die Führungskraft? Kontrollausübung oder Wertschätzung? Und was davon wird überhaupt ausgesprochen? Mit dem Kommunikationsquadrat von Friedemann Schulz von Thun analysieren wir die Kommunikation und ermöglichen die Aufklärung des Missverständnisses.