In dieser Folge geht es darum, wie wir unsere Kinder sicher und liebevoll durch ihre sexuelle Entwicklung begleiten können. Wir sprechen darüber, warum Sexualität von Anfang an Teil des Menschseins ist, wie Kinder ihren Körper entdecken und weshalb klare Worte wie Penis und Vulva so wichtig sind. Dabei beleuchten wir die drei Entwicklungsbereiche – oral, anal und genital – und zeigen, wie Wissen, Sprache und offene Gespräche Kinder stärken und vor sexualisierter Gewalt schützen. Benennen, erklären und konkrete Informationen geben hilft ihnen, ein gesundes Gefühl für den eigenen Körper und seine Grenzen zu entwickeln. Kinder, die Worte für ihren Körper und ihre Gefühle kennen, erleben mehr Selbstwirksamkeit und sind besser geschützt.Außerdem widmen wir uns der Frage, was bei Doktorspielen normal ist, welche Regeln Orientierung geben und wie Kinder durch körperliche Erfahrungen Stress regulieren. Doktorspiele gehören zur natürlichen Entwicklung: Kinder möchten verstehen, wie andere Körper aussehen. Sprache hilft ihnen dabei, ihre Gefühle einzuordnen – Was fühlt sich gut an? Was nicht? – und zu wissen, dass sie jederzeit mit Erwachsenen darüber sprechen dürfen. Das ist ein wichtiger Schutzfaktor.Zu den Grundregeln für Doktorspiele gehören: Sie finden nur unter gleichaltrigen Kindern statt, ohne Jugendliche oder Erwachsene; es wird nichts in Körperöffnungen gesteckt; alle müssen einverstanden sein und sich wohlfühlen; und wenn etwas komisch erscheint, sollen Kinder sich an eine erwachsene Vertrauensperson wenden.Kinder entdecken ihren Körper aber auch im Alltag – durch Schaukeln, Reiten oder das An- und Entspannen von Muskeln. Solche Erfahrungen dienen häufig der Entspannung und Stressregulation. Wir können sie dabei unterstützen, indem wir geschützte Räume schaffen, etwa im eigenen Zimmer und mit einfachen Regeln wie sauberen Händen oder dem Wissen, dass manche Erwachsene – etwa Großeltern – einen anderen Blick auf Körperlichkeit haben. Wie bei vielen Entwicklungsschritten gibt es Phasen, in denen Kinder ihren Körper intensiver erkunden.Diese Folge macht Mut, Unsicherheiten anzusprechen, eigene Grenzen ernst zu nehmen und die natürliche Neugier unserer Kinder mit Offenheit, Klarheit und Achtsamkeit zu begleiten.