All about Telemedizin

All about Telemedizin - Folge 16 - Sascha Platen


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Telepflege, Digitalisierung und KI als Game Changer in der Pflege

Die aktuelle Pflegesituation in Deutschland

Dramatischer Pflegenotstand mit über 5,5 Millionen Pflegebedürftigen

Prognose: Bis 2030 werden 500.000 Pflegekräfte fehlen
Alarmierender Trend: Allein im Januar meldeten über 50 Pflegedienste Insolvenz an
Sascha Platen betont: Die Situation ist nicht nur eine "Prognose", sondern bereits jetzt verheerend

Haupthindernisse für die Digitalisierung in der Pflege

Überbordende Bürokratie als größtes Hemmnis

Mangelnde digitale Infrastruktur in Pflegeeinrichtungen (z.B. flächendeckendes WLAN)
Fehlende einheitliche Datenstandards
Unterschiedliche Regelungen in den 16 Bundesländern
Im Gegensatz zu Ländern wie Finnland: Dort ist die digitale Infrastruktur in Pflegeeinrichtungen zu 100% vorhanden

Konkrete digitale Lösungen mit Praxisbeispielen

Sprachdokumentation/Speech-to-Text: Kann die Arbeitszeit für Dokumentation erheblich reduzieren

Vitalparameter-Messung durch Wearables: In Finnland bereits Standard, in Deutschland noch die Ausnahme
Telepflege-Kommunikation: Lösungen wie die von Vivaicare ermöglichen digitalen Kontakt mit Pflegebedürftigen
Sturzerkennungssysteme: Produkte verschiedener Anbieter wie Lindera und Libicare
Telemedizinische Interventionen: Pilotprojekte in Berlin und Süddeutschland zeigen Erfolge

Potenzial der digitalen Lösungen

Studien zeigen: Bis zu 34% der Arbeitszeit in der stationären Pflege könnten durch konsequenten Einsatz digitaler Tools eingespart werden

Bei Sprachdokumentation: Zweistellige Prozentsätze an eingesparter Arbeitszeit bereits nachgewiesen
MyNeva-Studien belegen: Fast eine Stunde Arbeitszeit pro Tag können durch den Einsatz digitaler Lösungen eingespart werden

Internationale Vergleiche

Finnland als Vorbild: Trotz geringerer Bevölkerungsdichte und größeren Distanzen funktioniert die Pflegeversorgung besser

Vitalparameter-Messungen durch Wearables sind in Ländern wie Finnland und Spanien bereits Standard
In anderen europäischen Ländern ist die elektronische Patientenakte selbstverständlich, ohne Widerspruchsregelungen

Ökosystem und Datenaustausch

Zersplitterter Markt mit vielen Einzellösungen

Primärsoftwareanbieter als zentrale Akteure für die Datensammlung und -verarbeitung
Notwendigkeit von einheitlichen Schnittstellen und Kooperationen zwischen Unternehmen

Forderungen an die Politik

Investitionen von 6-7 Milliarden Euro nötig, um die Pflege umfassend zu digitalisieren

Massive Entbürokratisierung für Neubau und Digitalisierung
Kritik an der Anforderung "wohnortnaher Versorgung" für Telemedizin, besonders in ländlichen Regionen
Warnung: Die kommenden drei Jahre sind entscheidend, sonst droht ab 2030 der Zusammenbruch des Pflegesystems

Über den Gast

Sascha Platen ist Head of Consulting bei myneva, einem Unternehmen, das mehrere tausend Pflegeeinrichtungen als Kunden betreut und digitale Lösungen für den Pflegesektor entwickelt.

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All about TelemedizinBy Jan Zeggel