Teil 19 - ELBFLUCHT, 2021, Verlag CW Niemeyer

Ein durch Corona verlorenes Jahr, kaum Lesungen und schlechte Verkaufszahlen nahmen mir die Freude an etwas neuem. Ich nahm eher die Gitarre in die Hand als mich vor den Computer zu setzen. Eines Tage kam Tochter Suzanne mit einer Idee um die Ecke. Sie hatte die Mutter eines Mitschülers unseres Enkels kennengelernt und die arbeitet als Justizvollzugsbeamtin in einer Strafanstalt in Hamburg. Einen Krimi der in oder um ein Gefängnis handelte, hatte ich bisher nicht geschrieben und ich bekam „neuen Schreibmut“. Schnell war klar, dass nur das Kultgefängnis Santa Fu in Fuhlsbüttel in Frage kam und auch der Titel, Elbflucht war vom Töchterchen schnell gefunden. Bevor ich mich an den Plot machte, wollte ich unbedingt mit Insidern sprechen und Suzys Bekanntschaft vermittelte mich an einen langjährigen „Schließer“ in Santa Fu. Ich setzte alles Vertrauen in diesen Kontakt und erhoffte mir dadurch einen Zugang zum Plot und zur Haftanstalt. Leider konnte der Mann mir, sei es aus Zeitgründen oder aus fehlender Motivation, wenig helfen. Wir trafen uns zu einem Frühstück und ich schrieb die wenigen Dinge auf die er von sich gab ...