„Br. Rene, wie kannst du Werbung für die Bibel machen. So ein unzeitgemäßes Buch von einem alten Hirtenvolk. Ein Werk das voll Gewalt ist, mit unmoralischen Texten und mit Aufforderungen zum Töten“, so fragt mich Rubin in einem Kommentar-Video.
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Ich denke, Rubin hat teilweise recht. Die Bibel hat Texte, die nicht zeitgemäß sind mit Aussagen voll Gewalt und Grobheiten. Es hat immer wieder Menschen gegeben, die gesagt haben: „Ich töte diese Leute, weil es mir die Bibel so befiehlt“. Mir scheint, die entscheidende Frage ist: Wie lege ich die Bibel richtig aus. Ich habe da viel gelernt vom Interpretationsgespür der Christen im Laufe der Jahrhunderte. Auch die Katholische Kirche gibt mir hier viele gute Tipps. Dabei ist mir Folgendes wichtig geworden: Die Bibel besteht aus Texten, die Menschen verfasst haben. Sie habe Gotteserfahrungen gemacht. Und sie versucht diese Erfahrungen mit der Perspektive ihrer Zeit nieder zuschreiben. Es ist klar, dass es da auch manches Zeitbedingte gibt. Gleichzeitig glaube ich, dass die Bibel Wort Gottes ist. Mit anderen Worten: Gottes Geist hat die Menschen getrieben, diese Texte zu verfassen. Die wahre Kunst ist es, die Botschaft Gottes aus den Texten herauszulesen. Nicht in jedem Text kann ich einfach einen Befehl Gottes an mich sehen.
Doch es bleibt die Frage: Warum soll ich Gewalt-Texte der Bibel nicht einfach als Auftrag Gottes sehen, andere grob zu behandeln. Ich sage: Es ist ganz einfach. Jesus ist für uns Christen die Autorität, die uns sagt, wie wir Gott richtig verstehen und erkennen können. Ich bin überzeugt: Gott selbst zeigt sich im Handeln Jesu. Wenn Jesus sich zum Beispiel von Menschen ans Kreuz schlagen lässt, dann zeigt mir das, wie Gott wirklich ist: Er handelt nicht mit Gewalt. Er antwortet auf Gewalt mit Liebe. Diese Liebe besiegt im Letzten alle Gewalt. Das macht mir der Glaube an die Auferstehung Jesu von den Toten klar: Am Ende siegt Gott über Gewalt, über das Böse und über den Tod. Die Bibel ist also ein Buch mit manchen brutalen Texten. Meines Erachtens läuft die Botschaft der Bibel auf diese Aussage zu: Gott ist nicht gewalttätig. Er ist die Liebe. Du findest den ewigen Sieg dieser Liebe bei Jesus.
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Rubin hat in einem Youtube-Video mit Bezugnahme auf meine Videos die Bibel als Buch voller Gewalt-Anweisungen und „Geschichtenbuch von Ziegenhirten aus der Wüste“.
Ich schreibe ihm: Lieber Rubin Tief, ich freue mich, dass du dir Videos von mir anschaust und auch über meine Botschaft nachdenkst. Ich empfinde deine Rückmeldung als respektvoll, wertschätzend und sachlich. Ich habe den Eindruck, dass du ein Mensch bist, der im guten Sinne kritisch ist und die Wahrheit sucht. Ich bin überzeugt, wer ehrlich die Wahrheit sucht, wird sie finden. Vorab möchte ich bemerken, dass meine Videos nie alle Aspekte behandeln können, sie sind keine wissenschaftlichen Werke sondern Kurzbotschaften, die immer eine gewisse Einseitigkeit aufweisen. Hier meine Sicht zu deinem Kommentar. Die 10 Gebote bleiben eine weltweit anerkannte Richtlinie für das menschliche Zusammenleben und die Bibel ist für viele hunderte Millionen Menschen weltweit ein Buch, das für diese grundlegende Botschaft des Glücks ist. Mit der Empfehlung der 10 Gebote und der Bibel sage ich nicht, dass jede Stelle der Bibel als empfehlenswerte Handlungsanweisung zu lesen ist. In der Bibel gibt es viele Stellen, die von Gewalt geprägt sind (Bsp: Dtn 7,1-2), und Stellen von Gemetzel und Tötung. Diese richtig zu interpretieren ist eine Sache von Weisheit, Vernunft und letztlich auch ein Wirken des Heiligen Geistes. Eine falsche Auslegung der Bibel führt dazu,