Concrete Causation beschäftigt sich mit Theorien der Verursachung, ihrer Interpretation und ihrer Einbettung in metaphysisch-ontologische Fragestellungen sowie der Anwendung solcher Theorien in naturwissenschaftlichem und entscheidungstheoretischem Kontext. Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel, die eine historisch-systematische Verortung der zentralen Probleme vornehmen (Kapitel 1), um dann eine begriffliche und technische Darstellung der Theorien von David Lewis und Judea Pearl zu liefern (Kapitel 2). Der mathematisch-technische Rahmen von Pearl (in Bayes'schen Netzen) wird nach philosophisch motivierten begrifflichen Überlegungen für eine epistemische Interpretation von Kausalität und in einer Erweiterung des interventionistischen Ansatzes für die Betonung des wissensordnenden Aspekts von Kausalrelationen herangezogen (Kapitel 3). Die Integration von kausalem und nicht-kausalem Wissen in einheitlichen Strukturen stellt einen Ansatz zur Lösung von Problemen der (kausalen) Entscheidungstheorie dar und ermöglicht gleichzeitig die Abbildung von logisch-mathematischen, synonymischen sowie reduktiven Zusammenhängen in operationalisierbaren Netzen der Belief Propagation (Kapitel 4).