Aus Erfahrung weiß Jörg Dennis Krüger, dass es mit einer GmbH in Deutschland sehr aufwendig ist. Daher hat er sich nach etwas anderem umgeschaut und hat heute ein paar tolle Tipps und Informationen bereit.
TRANSKRIPTION DIESER FOLGE DES PODCASTS
Hallo, mein Name ist Jörg Dennis Krüger, und, wie mein Dolmetscher am Empfang schon richtig gesagt hat:
Ja, ich bin der Conversion Hacker.
Schönen guten Tag zur neuen Ausgabe des „Conversion Hacker Podcast“ und dieses Mal etwas eigener Sache, und zwar über die digitale Staatsbürgerschaft von Estland.
Ja, Estland. Estland kennen vielleicht gar nicht so viele. Estland ist ein kleines Land in der Europäischen Union, und Estland ist hoch digital. Warum sage ich das? Meine Firma, JDKRÜGER-OÜ, OÜ, eine GmbH in Estland, ist ein estländisches Unternehmen. Ich habe außerdem noch eine JDKRÜGER E-Commerce OÜ über die ich Shops betreibe, und ich habe auch schon die eine oder andere OÜ gegründet, um darüber andere Shops zu betreiben. Wichtig ist, das geht nur für Dropshipping oder solche Modelle, wo man selbst keine Waren lagert. Aber ich möchte kurz erklären, warum ist denn mein Beratungsgeschäft in einer estländischen Firma angesiedelt und nicht einfach in Deutschland.
Ich habe auch eine Deutsche GmbH, die Conversion Boosting GmbH, meine erste große Company im Bereich Conversion Optimierung. Da habe ich Mitte 2019, denke ich, gesagt, dass ich mich daraus zurückziehe. Ich bin noch beteiligt an der Conversion-Boosting GmbH mit knapp 25 Prozent über eine kleine Beteiligungsfirma, die ich zudem habe. Aber ich mache da nichts mehr operativ, sondern ich mache jetzt ordentliche Beratung für E-Commerce. Und da benötige ich natürlich einen schönen Firmenmantel, wo man, dass alles schön aufbauen kann. Und ich wusste schon aus der Vergangenheit, dass es mit einer GmbH in Deutschland wahnsinnig aufwendig ist.
Eine GmbH kostet bei der Gründung erst mal ein Haufen Geld, und das ist noch nicht einmal das Stammkapital, das Geld muss man ohnehin mitbringen. Aber, was man in den Notar bezahlen muss, und eventuell auch noch einen Anwalt benötigt. Die Gründungskosten sind gleich enorm. Da geht es ja um viele hundert, vielleicht sogar tausend Euro. Dann muss man zu einem Notar gehen, etwas vorlesen lassen, man muss etwas unterschreiben, dann dauert es eine Ewigkeit, bis das eingetragen ist. Dann bekommt man irgendwann den Auszug. Um das Stammkapital bei der Deutschen Bank einzuzahlen, muss man schon vorher ein Konto eröffnen. Das ist ein riesiger Aufwand, ein Konto zu eröffnen.
Die Sparkassen raffen das nicht, die Volksbank raffen das nicht. Bei der Deutschen Bank bin ich bisher da relativ gut vorangekommen, aber trotzdem immer ein riesiger Aufwand. Wenn alles gut läuft, hat man nach 4 Wochen seine GmbH am Laufen, und dann geht der Aufwand erst richtig los. Man hat viel Stress, mit Steueranmeldungen, mit einem teuren Jahresabschluss, und wenn man etwas ändern muss, selbst den Umzug, dann geht man wieder zum Notar, bezahlt erneut Geld für die Beglaubigung und Handelsregister Eintragung, und es dauert alles sehr lang.
Estland ist extrem digital. Die haben vor einiger Zeit eine komplette digitale Infrastruktur eingebaut. Das heißt, was wir in Deutschland immer noch nicht am Laufen haben, mit ordentliche digitale Signaturen für jeden Bürger und so weiter, das geht in Estland. Wenn ich in Estland was machen möchte, muss ich erst mal, ja, „Digital Citizen“ werden. Das kann im Prinzip jeder Mensch auf der Welt werden. Man beantragt das auf einer estländischen Webseite, lädt ein paar Daten wie Lebenslauf, Informationen über Vorstrafen, natürlich ein Foto und so weiter hoch.
Danach wird man von der Estländischen Polizei überprüft. Die haben mich zum Beispiel bei meiner Prüfung auch kontaktiert. Weil es Probleme mit meinem Ausweis gab. Den hatte ich verloren und ihn auch verloren gemeldet. Er wurde mir aber wiedergebracht, und ich habe ihn nicht gefunden gemeldet.