Der Lockruf der weiten Welt erreichte bis etwa ins Jahr 1750 zurück zahlreiche Menschen unserer Region. Auch und gerade Simonswälder machten sich teilweise in ganzen Auswanderungswellen auf den Weg ins Ungewisse. Die Gründe sind vielfältig. Im Gespräch mit Stephan Wehrle berichtet Heimatforscher Hans-Jürgen Wehrle von einigen auserwählten Simonswälder Schicksalen. So zum Beispiel von den 10 Familien, die um 1767 in den „Ulmer Schachteln“, primitiven Booten, auf der noch unbegradigten Donau ins rumänische Banat nach Temeswar reisten. Oder vom erst 22-jährigen Xaver Guth, der 1847 kurz vor der Badischen Revolution dem Militär entging und in Amerika seine neue Bestimmung als Uhrenmacher suchte. Aber auch von den Schwestern Frieda und Rosa Weis, die 1887 zuversichtlich in den St. Joseph's-Konvent nach Milwaukee reisten und stattdessen die Hölle auf Erden erlebten. Weiter erfahren wir von vielen Zufällen, fast verbrannten und wiederentdeckten Briefen und spontanen Besuchen, die allesamt als kleine Mosaiksteinchen zur Rekonstruktion der Simonswälder Auswanderergeschichte beitrugen.