Einstein

Die Macht der Geschlechterrollen

11.05.2020 - By Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)Play

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Warum werden Mädchen und Jungen schon früh in rosa und hellblau eingeteilt? Weshalb sind die meisten Studien in der Forschung auf Männer ausgerichtet und was bedeutet das für die Frauen? «Einstein» überprüft gängige Geschlechterrollen und zeigt ihre gravierenden Folgen.

Mädchen spielen mit Barbies und Jungs mit Autos. Schon früh lernen Kinder sich geschlechtertypisch zu verhalten. Aber wie zeitgemäss sind solche Geschlechterrollen und wie stark schränken sie Kinder in ihren Entfaltungsmöglichkeiten ein? «Einstein»-Moderatorin Kathrin Hönegger besucht einen Kindergarten und versucht, solche Rollenbilder aufzubrechen. Sie zeigt den Kindern, dass Jungs und Mädchen gar nicht so unterschiedlich sind.

Sich solchen Denkmustern zu entziehen, ist für Kinder gar nicht so einfach. Die Regale in Spielwarenläden sind oft klar unterteilt: hier die rosa Puppen für die Mädchen, da blaue Autos für die Jungs. Für die Spielwarenindustrie ist das ein gutes Geschäft, lassen sich Spielsachen so meist besser verkaufen. Unterschiedlich sind nicht nur die Farben, sondern auch die Botschaften. Mädchen sollen hübsch sein und sich um andere kümmern, während Buben mutig Räuber einfangen oder Drachen besiegen sollen.

Geschlechterstereotype Denkmuster finden sich auch in der Wissenschaft. Dort ist das Männliche die Norm, denn geforscht wird oft nur am Mann. In Crash-Tests etwa werden praktisch ausschliesslich männliche Dummies eingesetzt. Mit Folgen: Frauen haben ein höheres Risiko in einem Autounfall zu sterben oder sich schwer zu verletzen, auch weil Auto-Sicherheitssysteme auf den Durchschnittsmann ausgerichtet sind. Nun wollen Forschende die Crash-Tests in die virtuelle Welt verlagern, um so auch Daten für Frauen zu erheben und Autos auch für sie sicherer zu machen.

Wissenschaftliche Daten über Frauen fehlen auch in der Medizin. Ein Herzinfarkt äussert sich bei Frauen anders als bei Männern, nicht mit Brust- sondern oft mit Bauch-, Rückenschmerzen oder Übelkeit. Weil praktisch nur das Männerherz erforscht ist, sterben Frauen häufiger an einem Herzinfarkt. Gendermedizinerin Catherine Gebhard hat nun Erstaunliches über das Frauenherz herausgefunden.

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