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Jean Tourtay
„Er hatte Augen wie ein Falke“.
Tagelang verbringt Jean Tourtay ganze Stunden in mehreren hundert Metern Höhe, um das Schlachtfeld von seinem Beobachtungsballon aus zu überblicken.
Während seines Militärdienstes trat der 1891 geborene junge Soldat aus Chalon-sur-Saône 1912 der ersten Ballongruppe bei. Eine Zuordnung, die sich vielleicht durch seinen Beruf als Fotograf erklären lässt... Zum Zeitpunkt der Mobilmachung ist es daher nur logisch, dass Tourtay sich in den Beobachtungsballons wiederfindet. Die Fähigkeiten des jungen Mannes werden sehr bewundert, so dass er nacheinander die Ränge eines Sergeanten und eines Unterleutnants erhält.
Man muss sich ihn dort oben vorstellen, wie er in seinem Korb unter der weiten Stoffhülle seines Beobachtungsballons vom Wind geschüttelt wird. Seine Arbeit war von entscheidender Bedeutung: Er informierte den Generalstab per Telefon über die Entwicklung der Frontlinie und leitete unzählige Kanonenschüsse an.
Mit dem Ausbruch der Schlacht um Verdun im Februar 1916 wurde er bald an die Front in den Hauts de Meuse gerufen.
Seit seiner Ankunft in Verdun hat Tourtay sich einen Namen gemacht. Trotz des Rauches, der über dem Schlachtfeld liegt, und der Witterungseinflüsse täuschen sich seine Augen nie.
Aber an diesem Sonntag, dem 2. April 1916, meldet er den gewaltsamen Vormarsch der Deutschen südlich vom Fort Douaumont. Wie ist das möglich? Sicher, die Schlacht wütet, aber die Infanteristen am Boden haben keine derartige Information übermittelt. Können seine Augen ihn täuschen?
Die Deutschen sollen jetzt südlich der Eisenbahnstrecke Fleury-Vaux sein. Und Tourtay verlangt eine Artilleriestellung in dieser französisch besetzten Zone.
Im Generalstab ist man besorgt, zögert. Der General Nudant ruft ihn direkt an und bittet ihn, bei seiner Ehre zu schwören, dass er sich dessen sicher ist, was er sieht. Und Tourtay bestätigt: Der verheerende Beschuss beginnt.
Einige Stunden später wird ein französisches Regiment zum Gegenangriff geschickt. In ihrem Vormarsch treffen die französischen Soldaten auf zahlreiche getötete und verwundete deutsche Soldaten, die der schrecklichen Bombardierung zum Opfer gefallen sind. An diesem Tag wurden die Franzosen von den Falkenaugen Jean Tourtays gerettet, einem echten Ass der Ballonfahrt.
Einige Monate später, im Januar 1917, wird er erneut befördert. Als Leutnant blieb er in der Luft, tauschte aber seinen Ballon gegen die Flugschule in Ambérieu ein. Leider kam er am 26. Februar 1918 in der Nähe von Châlons-sur-Marne bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Er war 26 Jahre alt.
#DestindeVerdun, ein Podcast, geschrieben und produziert vom Team des Mémorial de Verdun : Nicolas Czubak, Quentin Poulet und Charles Poisson
Textadaption für Audio : Delphine Peresan-Roudil und Florence Guionneau-Joie
Sprecher: Veronika Beiweis
Produktion : FGJ/Art Expo - Postproduktion : Plissken Production - Aufnahme : Hope So Production
Jean Tourtay
„Er hatte Augen wie ein Falke“.
Tagelang verbringt Jean Tourtay ganze Stunden in mehreren hundert Metern Höhe, um das Schlachtfeld von seinem Beobachtungsballon aus zu überblicken.
Während seines Militärdienstes trat der 1891 geborene junge Soldat aus Chalon-sur-Saône 1912 der ersten Ballongruppe bei. Eine Zuordnung, die sich vielleicht durch seinen Beruf als Fotograf erklären lässt... Zum Zeitpunkt der Mobilmachung ist es daher nur logisch, dass Tourtay sich in den Beobachtungsballons wiederfindet. Die Fähigkeiten des jungen Mannes werden sehr bewundert, so dass er nacheinander die Ränge eines Sergeanten und eines Unterleutnants erhält.
Man muss sich ihn dort oben vorstellen, wie er in seinem Korb unter der weiten Stoffhülle seines Beobachtungsballons vom Wind geschüttelt wird. Seine Arbeit war von entscheidender Bedeutung: Er informierte den Generalstab per Telefon über die Entwicklung der Frontlinie und leitete unzählige Kanonenschüsse an.
Mit dem Ausbruch der Schlacht um Verdun im Februar 1916 wurde er bald an die Front in den Hauts de Meuse gerufen.
Seit seiner Ankunft in Verdun hat Tourtay sich einen Namen gemacht. Trotz des Rauches, der über dem Schlachtfeld liegt, und der Witterungseinflüsse täuschen sich seine Augen nie.
Aber an diesem Sonntag, dem 2. April 1916, meldet er den gewaltsamen Vormarsch der Deutschen südlich vom Fort Douaumont. Wie ist das möglich? Sicher, die Schlacht wütet, aber die Infanteristen am Boden haben keine derartige Information übermittelt. Können seine Augen ihn täuschen?
Die Deutschen sollen jetzt südlich der Eisenbahnstrecke Fleury-Vaux sein. Und Tourtay verlangt eine Artilleriestellung in dieser französisch besetzten Zone.
Im Generalstab ist man besorgt, zögert. Der General Nudant ruft ihn direkt an und bittet ihn, bei seiner Ehre zu schwören, dass er sich dessen sicher ist, was er sieht. Und Tourtay bestätigt: Der verheerende Beschuss beginnt.
Einige Stunden später wird ein französisches Regiment zum Gegenangriff geschickt. In ihrem Vormarsch treffen die französischen Soldaten auf zahlreiche getötete und verwundete deutsche Soldaten, die der schrecklichen Bombardierung zum Opfer gefallen sind. An diesem Tag wurden die Franzosen von den Falkenaugen Jean Tourtays gerettet, einem echten Ass der Ballonfahrt.
Einige Monate später, im Januar 1917, wird er erneut befördert. Als Leutnant blieb er in der Luft, tauschte aber seinen Ballon gegen die Flugschule in Ambérieu ein. Leider kam er am 26. Februar 1918 in der Nähe von Châlons-sur-Marne bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Er war 26 Jahre alt.
#DestindeVerdun, ein Podcast, geschrieben und produziert vom Team des Mémorial de Verdun : Nicolas Czubak, Quentin Poulet und Charles Poisson
Textadaption für Audio : Delphine Peresan-Roudil und Florence Guionneau-Joie
Sprecher: Veronika Beiweis
Produktion : FGJ/Art Expo - Postproduktion : Plissken Production - Aufnahme : Hope So Production