rausausdenfedern

Eine Hoffnung, die stärker ist


Listen Later

Der selige Joseph Cebula OMI zeigte im Leben und Sterben, was möglich ist, wenn Gott die Mitte des Lebens ist. Und dass es leider nicht von allen geschätzt wird, wenn man sein Leben für die Mitmenschen einsetzt.
Man muss sich in den Willen Gottes fügen und überzeugt sein, dass Gott es ist, der die Krankheit zulässt und auch den Tod. Er ist der Herr und alles geschieht nach seinem Willen. Auch unser Herr musste leiden und unser Kummer dauert nur kurze Zeit. Die Hauptsache ist, dass wir daraus den rechten Nutzen ziehen.“
Diese Sätze schreibt der selige Pater Josef Cebula an seine Familie, als sein Vater schwer erkrankt ist. Sie könnten als Motto über seinem Leben stehen.Josef Cebula wurde 1902 in einem oberschlesischen Dorf geboren. Krankheiten warfen ihn in der Schule immer wieder zurück. Seine Noten waren nicht gut. Ein Mitschüler beschreibt ihn:
Ein freundlicher Erzieher
Josef Cebula wurde nach seinem Schulabschluss Oblate. Schon während seines Studiums war er gleichzeitig Lehrer für die Schüler im Juniorat. 1931, vier Jahre danach, wurde er schon Oberer der Kommunität von Lublinitz. Sein Provinzial schrieb über ihn: „Obwohl er jung ist, besitzt er schon eine große geistige Reife.“ Trotz seiner monotonen Stimme hörte man ihm gern zu, wenn er predigte, weil er aus der Tiefe seines Herzens sprach.Zu seiner charismatischen Persönlichkeit kam ein freundliches Wesen. Ein Juniorist berichtet:„Bei einer Begebenheit hatte ein Juniorist, der sich beim Fußballspielen verausgabt hatte, großen Hunger. Ohne sich große Gedanken zu machen, ging er in den Keller, wo ein Bruder Brötchen buk. Während der Bruder nicht da war, nahm er sich ein paar Brötchen, noch dampfend vor Hitze, und steckte sie vorsichtig in seine Jacke. Als er aber aus dem Keller flüchtete, rannte er in die Arme von Pater Cebula. Der Letztere tat so, als merkte er nichts, tauschte einige Worte mit dem Dieb, während die Brötchen in der Jacke den guten Duft von frisch Gebackenem verbreiteten. Pater Cebula sagte nichts von einem Diebstahl, aber sein stechender schelmischer Blick sprach Bände. Nach dieser Erfahrung schwor sich der Juniorist so etwas nicht noch einmal zu tun. Pater Cebulas Erfolg lag in dieser freundlichen Art, der schuldigen Partei Lehren zu erteilen, ohne dabei Vorwürfe zu machen oder mit Ausschluss zu bestrafen.“
Nach sechs Jahren hoffte Pater Cebula eine Atempause zu bekommen. Doch er wurde nicht nur zum Oberen der Kommunität in Markowitz ernannt, sondern auch zum Novizenmeister. War das Noviziat unter seinen Vorgängern von strenger Disziplin und militärischem Training geprägt, wollte Pater Cebula das Leben der Novizen „menschlicher“ gestalten und besser an die Fähigkeit des Einzelnen angepasst.
Schwere Zeiten
Doch schon bald stellten sich viel größere Schwierigkeiten ein: Am 1. September 1939 marschierten deutsche Truppen in Polen ein. Am Nachmittag konnte man die Explosionen der ersten Fliegerbomben hören. Jeder hatte Angst. Überwältigt von den Emotionen, die er fühlte, konnte Pater Cebula nur sagen: „Liebe Brüder, die Lage ist sehr ernst …“ und Tränen liefen aus seinen Augen.Schon bald kam der Befehl zur zwangsmäßigen Arbeit. Die Gestapo stellte alle unter Hausarrest. Wenn jemand fliehen sollte, würde Pater Cebula als Vergeltung exekutiert werden.
Seelsorger im Verborgenen
...more
View all episodesView all episodes
Download on the App Store

rausausdenfedernBy rausausdenfedern