Der 21. Mai ist für ein besonderer Tag. In diesem Jahr fällt Christi Himmelfahrt auf diesen Termin. Für uns, die Oblatenfamilie, ist es so ein doppelter Feiertag: Wir feiern Eugen von Mazenod – den Ordensgründer der Oblatenmissionare. Obwohl er schon vor 159 Jahren starb, hat er uns noch immer jede Menge zu sagen. Darum geht es in diesem Podcast.
„Alles muss gewagt werden das Reich des Erlösers auszubreiten und das Reich der Hölle zu zerstören.“ (Aus dem Vorwort zur Ordensregel der Oblaten von 1825)Die Worte des heiligen Eugen von Mazenod klingen beeindruckend. Oft fällt es doch schon schwer, kleine Risiken einzugehen. Aber „alles wagen“? Was war das für ein Mensch, der bereit ist, nicht nur etwas, sondern alles einzusetzen?Im Jahr 1782 wurde er in Aix-en-Provence geboren. Das ist schon einige Zeit her – und doch hat er manches erlebt, was auch in unserer heutigen Zeit aktuell ist.Acht Jahre war der kleine Eugen alt, als über seine Heimat die Französische Revolution hereinbrach. Flucht, Exil, Ungewissheit. Das prägte seine Kindheit. Und doch hat gerade das seinen Lebensweg geformt, weil er auf diese Weise den Menschen begegnete, die ihm halfen, seinen Weg mit Gott zu finden – wie dem Priester Don Bartolo Zinelli, den er in Venedig kennenlernte:„Venedig war eine entscheidende Zeit für mich… aus jener Zeit stammt meine Berufung zum geistlichen Stand.“ (Eugen von Mazenod im Rückblick auf sein Leben)
Eugen als junger Mann
Was heute viele erleben, das musste auch Eugen erfahren. Seine Eltern trennten sich als er gerade 13 Jahre alt war. Gemeinsam mit dem Vater reiste er bis nach Sizilien, wo er das Leben unter den Adligen auch genießen konnte – und litt doch sehr unter der Trennung seiner Eltern. Immer wieder versuchte er, seine Familie von neuem zusammen zu bringen.Endlich, mit gerade 20, kam er zurück nach Frankreich. Aber es fällt ihm nicht leicht, vor allem plagte ihn die Frage, was er mit seinem Leben anfangen soll. Zum Militär? Heiraten? Ja, er sucht eine Frau – aber mit klaren Kriterien:„Nun, es gibt in Aix keine Frau, die mir gefällt. Und außerdem will ich, dass sie sehr reich ist, sehr reich und gut, was man sehr selten findet.“ (Eugen von Mazenod in einem Brief an seinen Vater, 10. Mai 1804)Erst nach langem Ringen wird ihm klar, dass ihn in der Tiefe seines Herzens etwas anderes bewegt.„Gott verlangt von mir, dass ich den Glauben, der unter den Armen schleichend, aber sicher erlischt, neu entfachen helfe; dass ich mich für alles zur Verfügung stelle, was Gott mir zum Heil der Menschen auftragen wird.“ (Eugen von Mazenod in einem Brief an seine Mutter,29. Juni 1808)
Eugen als Priester
Er wird Priester und widmet sich vor allem den Menschen, die von der Kirche kaum erreicht werden. Die Armen sind es, denen er immer wieder sagt, dass sie in Gottes Augen wertvoll sind. Die einfachen Arbeiter und Angestellten, die Jugendlichen, die Kriegsgefangenen. Ihnen predigt er:„Schaut doch einmal durch die Lumpen, die ihr tragt, hindurch. Lernt, was ihr in den Augen des Glaubens seid. Ihr seid Kinder Gottes, ihr seid Könige, ihr seid Priester.“ (Aus einer Predigt in der Magdalenenkirche in Aix im Jahr 1813)Eugen von Mazenod gründet eine Gemeinschaft von Priestern, die ihr Leben dafür einsetzen, den Armen zu sagen, wie groß Gottes Liebe zu ihnen ist und ihnen zu helfen, ihre Würde als Menschen zu erkennen.Die Missionare der Provence werden später Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria genannt.„Die Oblaten sind berufen, Mitarbeiter des Erlösers zu sein. Im Augenblick müssen sich zwar die Missionare aus Rücksicht auf ihre kleine Zahl ganz den dränge