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IFM 18: Vorsicht beim Energieausweis

03.26.2015 - By Otto & KollegenPlay

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Ein alter DDR-Witz lautete: „Können Sie sich ausweisen?“ – „Was? Kann man das jetzt selber?“. Heute geht es bei uns auch um Ausweise, aber um einen anderen Witz: Den Energieausweis.

Auch diesmal schafft es Mirko Otto, Neulinge und Fortgeschrittene thematisch gut abzuholen. Zuerst geht es darum, was eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Arten ist, denn man kann sowohl den Bedarf wie auch den Verbrauch ausweisen. Und alleine dies zeigt schon, dass die Ergebnisse für ein und dasselbe Gebäude je nach Art des Ausweises verschieden sein kann – und meistens auch ist.

So kann ein Bedarfsausweis ein beängstigendes „Knallrot“ ausweisen, wo der Verbrauchsausweis grünes Licht gibt. Beispielsweise, weil eine naturverbundene Familie auf dem Land nur mit Holz heizt und deshalb der Ölverbrauch paradiesisch gering ist.

Für die Beurteilung eines Gebäudes hilft das Ganze nichts. Denn der Altbau kann von Vorteil sein, weil er durch die alten 36er-Wände gute Dämmvoraussetzungen hat, während die hohen Decken aber nun mal mehr Energie brauchen.

Spätestens, wenn man aber diese hohen Decken schön findet, versteht man, warum der Energieausweis nicht viel mehr ist als eine Ansammlung fragwürdiger Zahlen, die ein fragwürdiges Ergebnis ausmachen.

Sie müssen das Objekt „energetisch verstehen“. Die Ursache der Zahlen und Werte sind von Belang, die Bausubstanz, das Verhalten der bisherigen Bewohner die geplante Nutzung und vieles mehr. Da ist der Energieausweis vielleicht hier und da ein Indikator.

Die Idee, dass man die energetische Tauglichkeit an einer einzigen Zahl festmachen könne ist natürlich wünschenswert, aber aufgrund der Komplexität der Dinge würde sie keinem normal denkenden Menschen einfallen. Dazu braucht man schon einen Politiker.

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