Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/02

Konfliktbehandlung im policy–basierten Management mittels a priori Modellierung


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Das policy–basierte Management nimmt sowohl in der Forschung als auch in der Industrie einen steigenden Stellenwert ein. Durch die verteilte Spezifikation und
aufgrund divergenter Ziele können Policies zueinander in Konflikt stehen. Die bereits existierenden Ansätze zur Policy–Konfliktbehandlung sind nur begrenzt
einsetzbar, da sie häufig auf eine dediziert Policy–Sprache limitiert sind, wichtige Konfliktarten per se nicht erkennen können oder für neuartige Konfliktarten keine
Methodik zur Integration bieten.
Diese Arbeit zeigt, dass unter Berücksichtigung von Managementmodellen neue Konfliktarten nachgewiesen werden können, die bis jetzt mit den Ansätzen in der
Literatur nicht behandelbar sind. Dazu werden Managementmodelle als a priori
Modelle aufgefasst. Ein a priori Modell beschreibt den Sollzustand eines Systems
und definiert somit eine Menge von einzuhaltenden Bedingungen. Unter dieser Prämisse werden neuartige Konflikte — Konflikte zwischen Beziehungen
von Managementobjekten — nachgewiesen.
Den Kern der Lösungsidee bildet eine Methodik zur Ableitung von Konfliktdefinitionen aus Modellaspekten. Dabei werden ausgehend von Modellaspekten Invarianten
abgeleitet, mit Policy–Aktionen verknüpft und schließlich Vorbedingungen
definiert, deren Einhaltung Konflikte verhindert. Die breite Anwendbarkeit
der Methodik wird anhand eines statischen Beziehungsmodells für die Beziehungen
der funktionalen Abhängigkeit und Enthaltenseinsrelationen gezeigt. Ebenso
wird die Anwendbarkeit der Methodik für Vertreter von dynamischen Modellen,
den endlichen Automaten demonstriert.
Zur Konfliktbehandlung wurde ein neuer Algorithmus entwickelt, der aus den
Phasen Konfliktlokalisierung, Konflikterkennung und Konfliktlösung besteht. In
der ersten Phase wird durch Teilmengenbildung die Anzahl der zu betrachtenden
Policies schnell reduziert. In der letzten Phase werden für die einzelnen Konfliktarten Strategien entwickelt, die eine optimale Konfliktlösung gewährleisten.
Der Algorithmus ist sowohl für die präventive als auch die reaktive Konfliktbehandlung
anwendbar.
Damit eine generische Lösung erreicht wird, sind wichtige Designziele für
die Methodik und dem Algorithmus: die Unabhängigkeit von einer dedizierten
Policy–Sprache, die Breite der behandelbaren Konfliktarten sowie die Unabhängigkeit von einem spezifischen Managementinformationsmodell. Die Anwendbarkeit
der Lösung in der Praxis wird durch eine exemplarische Abbildung
der Konfliktdefinitionen in das Common Information Model gezeigt.
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Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/02By Ludwig-Maximilians-Universität München

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