Dieser Quelltext stammt aus einer Online-Vorlesung über die Grundlagen der Kabbala und befasst sich detailliert mit dem Werk der Schöpfung (Ma'aseh Bereishit). Der Vortragende erläutert die traditionelle Verbindung zwischen Gottes Schöpfungsakt durch zehn Äußerungen und den zehn Sefirot (göttlichen Attributen), wobei er diese korrespondierenden Konzepte durch talmudische Quellen belegt. Im Zentrum steht die tiefere spirituelle Interpretation der Schöpfung, die besagt, dass Gott die Welt nicht nur spricht, sondern auch singt und betet. Das Singen wird dabei mit den vibrierenden hebräischen Buchstaben, der Tora als Partitur und modernen quantenphysikalischen Konzepten in Verbindung gebracht. Die tiefste Ebene ist das göttliche Gebet, welches im Talmud als Gottes Wunsch verstanden wird, dass seine Barmherzigkeit über das strenge Gericht siegt, um den menschlichen freien Willen zu ermöglichen. Dieses innere Gebet repräsentiert die konstante, bewusste Erneuerung und den tiefsten Zweck der gesamten Schöpfung.