Im Juli 1983 fährt eine mit 127 Menschen besetzte S-Bahn unbehelligt vom Berliner Bahnhof Friedrichstraße in den Westen. Verantwortlich für eine der größten Massenfluchten der DDR-Historie soll der Reichsbahner Michael Hartung gewesen sein. Angeblich wurde dieser über zwei Monate dazu verhört und gefoltert, schwieg jedoch beharrlich. Zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls gräbt der Journalist Landmann diese Story in den Stasi-Akten aus und wittert den großen journalistischen Coup. Das Problem: Die Geschichte ist so nie passiert und Michael Hartung ist kein Held, sondern bestenfalls ein nachlässiger (und etwas fauler) Bahnangestellter. Gemeinsam entschließen sich der Videothekbesitzer und der Medienmacher, mit einer stark optimierten Version der Wahrheit an die Öffentlichkeit zu gehen, die jedoch schon bald zu einer großen Bürde zu werden droht.
Maxim Leo stellt die erfundene Fluchtgeschichte an den Anfang seines Romans und blickt satirisch auf Geschichte und Geschichtsschreibung, die Macht der Medien und die Interessen der Politik. Mehr zu diesem sehr lesenswerten Roman erfahrt ihr in dieser Folge.
Hinweis: Für die Erstellung dieser Folge wurde mir vom Verlag Kiepenheuer & Witsch ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Shownotes und Links:
Maxim Leos Roman "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" beim Verlag Kiepenheuer & Witsch
Autorenseite zu Maxim Leo beim Verlag Kiepenheuer & Witsch
Das Hörbuch zu Maxim Leos Roman "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" beim Argon Verlag
"Auf ein Buch!" zu Gast in "Ludos Literatursalon" (YouTube)
"Auf ein Buch!" bei Spotify
"Auf ein Buch!" bei Instagram
Blog zu "Auf ein Buch!"