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Niemand jubelt, niemand buht, vielfach betretene Gesichter bei der AfD - Ricko's Chanal News


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In der AfD wollte man sich am Dienstag staatsmännisch geben – verfiel aber immer wieder in aggressive Tonlagen. Und machte neue Ansprüche klar.

Während sich der Plenarsaal am Nachmittag ein zweites Mal füllt und die Republik gespannt darauf wartet, ob doch noch ein neuer Kanzler gewählt wird,
sitzt AfD-Ehrenpräsident Alexander Gauland entspannt in der ersten Fraktionsreihe, neben dem leeren Platz von AfD-Chefin Alice Weidel und blättert in einer Zeitung.

War da was?

Offenbar, denn Weidel betritt den Saal und grinst breit wie selten, plaudert mit ihrem Co-Chef Tino Chrupalla und dem Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer Bernd Baumann.

In der ersten Reihe der Rechten herrscht blendende Laune. Kanzlerwahl im ersten Wahlgang gescheitert – eine Steilvorlage für die AfD. Sie muss nur abwarten.

Angebot zu schwarz-blauer Koalition
Auf großer Bühne, am Rednerpult, bietet am Nachmittag Bernd Baumann einmal mehr die Kooperation der AfD an.

Für die Unionspläne gebe es eine stabile Mehrheit, argumentiert Baumann – mit der AfD. „Wir stehen auch jederzeit für vernünftige Lösungen für Deutschland bereit.“

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Merz schüttelt energisch den Kopf, winkt ab. Während der kurzen Debatte quittieren AfD-Abgeordnete mehrere Reden mit höhnischem Gelächter und Zwischenrufen.

Während der zweiten Abstimmung liest Gauland weiter in seiner Zeitung, plaudert zwischendurch mit Weidel und Chrupalla.

Beim zweiten Ergebnis wirkt die AfD-Fraktion wie ein versteinerter Block. Niemand jubelt, niemand buht, vielfach betretene Gesichter. Weidel grinst. Die erste Reihe der Fraktion spricht sich kurz ab und reiht sich dann ein in die Reihe der Gratulanten.

Am Ende schüttelt auch Gauland dem frisch gewählten Kanzler die Hand und verbeugt sich kurz, ebenso wie Weidel, Chrupalla und Baumann. Staatsmännisch soll auch das wirken.

Während der Kanzler noch auf dem Weg zur Ernennung im Schloss Bellevue ist, schreibt Thüringens AfD-Chef Björn Höcke auf X von „Kartellparteiendemokratie“ und nennt die Koalition „antideutsch“.

Die ausgestreckten Hände der ersten AfD-Reihe dürften für lange Zeit die letzte Gesten dieser Art bleiben.
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