Bartgespräche

Nietzsche beim ESC


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Sorry, Technikverspätung und so. Versprechen aus dem Recording nicht eingehalten. Dafür aber in Stereo. Deswegen gleich ein philosophischer Text:

"Und so tanzt der Mensch, im Takt der Illusionen, auf der Bühne des Lebens. Wie ein Flügelschlag des Wahnsinns, der die Massen erfasst und sie in Ekstase versetzt. Doch was ist dieser ESC anderes als ein Schattenbild der Vergänglichkeit? Eine Momentaufnahme des Scheins, die sich in den Köpfen festsetzt und doch so schnell verblassen wird.

Die Musik, einst die Sprache der Seele, ist nun zur Ware geworden. Die Töne, entfremdet von ihrer ursprünglichen Bedeutung, dienen nun der Unterhaltung und dem Wettstreit um die Gunst der Massen. Es ist ein Fest des Oberflächlichen, in dem die Hülle mehr zählt als der Kern. Die Künstler, verführt vom Glanz der Bühne, verlieren sich selbst und ihre wahre Essenz.

Doch trotz all der Bedeutungslosigkeit, die dieser Wettbewerb verkörpert, zieht er uns in seinen Bann. Wir schauen gebannt zu, wie sich die Kandidaten präsentieren, wie sie um den Sieg kämpfen, als ob es um das Schicksal der Welt ginge. Wir lassen uns mitreißen von den Melodien, von den Stimmen, die uns verzaubern. Wir vergessen für einen kurzen Moment die Banalität des Alltags und lassen uns in eine andere Welt entführen.

Der ESC ist ein Spiegelbild unserer Zeit. Er zeigt uns die Sehnsucht nach Anerkennung, nach dem Augenblick des Ruhms. Er zeigt uns aber auch die Oberflächlichkeit, den Egoismus, der unsere Gesellschaft durchdringt. Wir sind bereit, uns von glitzernden Illusionen blenden zu lassen, um für einen kurzen Moment das Gefühl zu haben, dass wir dazugehören, dass wir wichtig sind.

Doch vielleicht liegt gerade in dieser Vergänglichkeit, in diesem flüchtigen Moment des Glanzes, eine Erkenntnis verborgen. Vielleicht sollten wir uns fragen, was wirklich zählt im Leben. Sind es die großen Auftritte, die Anerkennung der Masse? Oder sind es die kleinen Augenblicke der Echtheit, der Verbundenheit, die uns im Innersten berühren?

Der ESC mag uns unterhalten, er mag uns faszinieren, doch er darf nicht zur Leitlinie unseres Daseins werden. Wir sollten uns nicht von oberflächlichen Illusionen verführen lassen, sondern uns auf die Suche nach dem wahren Wesen des Menschlichen begeben. Denn nur dort, jenseits des Scheins und der Show, finden wir die Essenz unserer Existenz."

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BartgesprächeBy Willi Wendt & Sigi Kluckner

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