„Queer Time“ bezeichnet die Möglichkeit mit normativen Erwartungen, die mit bestimmten Lebensphasen verbunden sind, zu brechen und sich den „Begradigungsprozessen des Erwachsen-Werdens“ entgegen zu stellen. An Hand von Beispielen aus Literatur und Wissenschaft sowie biografischen Erzählungen nehmen euch Rosh Zeeba und Xenia Ende mit auf eine gedankliche Reise durch unsichere Zeiten.
„Erwachsenwerden ist nichts anderes als eine Begradigungsprozedur, bei der Menschen lernen, ihren Körper ,richtig' zu bewohnen und einzusetzen und für ,unkorrektes' oder ,unreifes' Verhalten bestraft werden. ,falschen' oder ,unreifen' Gebrauch bestraft werden.“
Kelsey Elizabeth Henry: A Wrinkle in Time, 2015
„Es war so schwer für queere Personen, erwachsen zu werden... Sie haben nicht geheiratet. Sie bekamen keine Kinder. Sie kauften keine Häuser oder hatten keine Arbeit. Das Beste, was man anstreben konnte, war ein akademischer Platz und ein Liebhaber, der irgendwann des pansexuellen Sportfickens überdrüssig wurde und sich mit dir niederließ, um ein gerettetes Tier in einer mietkontrollierten Wohnung aufzuziehen. Wenn man das nicht wollte - dann lief man einfach durch den Tag und nahm nichts besonders ernst, denn das Leben war ein kleiner Witz, ein schlechter Witz.“
Michelle Tea: Black Waves, 2015
Rosh Zeeba arbeitet als Filmemacher:in, Video- und Performancekünstler:in. Topics: Being of Color, intersectional feminism, traversing, glitching, educating, irritating, interlacing, rissiger roter Faden. Angry with a soft touch.
Xenia Ende macht neurotransverse Performation. Das ist ein erfundenes Klammerwort bestehend aus Neurodiversität, Trans-Gender/Sexualität, sowie Performance und Perforation. Soft with an angry touch.
roshzeeba.com / xeniaende.com