My thesis is that there is an integral tetrahedron linking new sciences, new technologies, new media, and new aesthetics such that each enables the others. Viewing the tetrahedron as integral, symbiotic, and transformative alters the usual world view of the scientist, who is generally still trained in a nineteenth century Comteian positivism that has sciences driving progress in all other human endeavors. Few scientists appreciate the many ways in which media and aesthetics inform and make possible their own insights. I shall explore through a set of case studies how aesthetics and media enable new science and technology, thereby defining the nature of the linkers attaching each discipline to the others. I shall focus in particular on four such linkages: 1) the imaginary worlds that a scientist must conceive before testing the nature of perceived existence; 2) the nature of what physicist/philosopher Michael Polanyi has called “personal knowledge”, the intuitive, sensual way in which a scientist comes to know nature before words, equations or graphical representations are possible; 3) technique, which embodies the physical rendering of ideas into experiments and apparatuses; and 4) synosia, a combination of synaesthetic sensual experience with formal intellectual knowledge resulting in a feeling of knowing and knowing feelings. My conclusion is that these linkages can exist only when science, technology, media and aesthetics intersect and combine to co-stimulate each other. The fundamentally important result is the phenomenon of wonder. For in the final analysis, as my colleague Scott Gilbert has recently argued, it is wonder that drives all of us, in every discipline, to explore the nature and meaning of our existence. Molecular aesthetics embodies that wonder in wonderful and wonder-full ways that will produce not only new arts, but also new sciences.
Als Ansatzpunkt dient uns das Schema eines Tetraeders, das neue Wissenschaften, Technologien, Medien und Ästhetiken so verknüpft, dass ein wechselseitig gewinnbringender Austausch entsteht. Diese integrale, symbiotische und transformative Vernetzung verändert das Weltbild des durchschnittlichen Wissenschaftlers, der auch heute noch an der Überzeugung des Comte'schen Positivismus aus dem 19. Jahrhundert festhält, die Wissenschaft sei die treibende Kraft des Fortschritts in allen menschlichen Unternehmungen. Nur wenige Wissenschaftler lassen sich auf die Frage ein, inwieweit Ästhetik und Medien ihre Studien beeinflussen und überhaupt erst möglich machen. Wir zeigen anhand mehrerer Fallstudien, wie Ästhetik und Medien die Innovation in Wissenschaft und Technik vorantreiben. Dabei fällt ein Schlaglicht auf die Wechselbeziehungen zwischen den Disziplinen. Vier davon werden genauer betrachtet: 1) die Vorstellungswelten, die ein Wissenschaftler ersinnen muss, ehe er die Beschaffenheit wahrgenommener Phänomene prüft, 2) das „persönliche Wissen“ gemäß der Definition des Physikers und Philosophen Michael Polanyi als intuitive, sinnliche Annäherung an die Natur, die der verbalen, grafischen oder mathematischen Artikulation vorausgeht, 3) Technik, die konkrete Umsetzung von Ideen in Experimente und Versuchsanordnungen, sowie 4) „Synosie“, die Kombination synästhetischer Sinneswahrnehmungen mit rationalem Denken, die gefühltes Wissen oder wissende Gefühle erzeugt. Wir gelangen zu dem Schluss, dass Wechselbeziehungen dieser Art nur dann eintreten können, wenn Wissenschaft, Technologie, Medien und Ästhetik sich so überschneiden und verflechten, dass eine gegenseitige Bereicherung gegeben ist. Wichtigstes Resultat ist das Phänomen des Wunders. Denn wie Scott Gilbert unlängst argumentiert hat, ist es am Ende das Wunder, das uns in allen Disziplinen dazu antreibt, das Wesen und den Sinn unseres Daseins zu hinterfragen. Die molekulare Ästhetik verkörpert dieses Wunder auf wundervolle Art und Weise. Sie bereitet nicht nur einer neuen Kunst den Weg, sondern auch einer neuen Wissenschaft.