Rush – Der Gaming-Podcast

RUSH | LGBT-Videospiele - Games sind queer!

07.27.2018 - By detektor.fm – Das Podcast-RadioPlay

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Auch Lesben, Pansexuelle und Trans-Menschen spielen Videospiele. Doch werden ihre Erfahrungen und Sichtweisen in Games überhaupt abgebildet? Im Schwulen Museum Berlin arbeitet man an einer Ausstellung zum Thema. Wir sprechen mit einem der Kuratoren über Geschichte, Gegenwart und Zukunft queerer Videospiele.

Auch Lesben, Pansexuelle und Trans-Menschen spielen Videospiele. Doch werden ihre Erfahrungen und Sichtweisen in Games überhaupt abgebildet? Im Schwulen Museum Berlin arbeitet man an einer Ausstellung zum Thema. Wir sprechen mit einem der Kuratoren über Geschichte, Gegenwart und Zukunft queerer Videospiele.

Zeitmarken:

00:00:00 Worum geht’s bei der Ausstellung Rainbow Arcade?

00:03:40 Wie wollen wir über dieses Thema sprechen?

00:09:10 Wie weit zurück reicht die Historie queerer Videospiele?

00:18:00 Queere Charaktere in Spielen: Mass Effect, Dragon Age, Fable, Dream Daddy, The Last of Us, A Normal Lost Phone …

00:50:58 Interview mit Allan Cudicio von Wooga Games

01:02:30 Ende vom Interview

01:07:00 LGBTQi-Spieletipps: Caper in the Castro, Gone Home, Butterfly Soup, Genital Jousting

Das Transkript des Interviews mit Allan Cudicio:

Christian: Ich bin hier mit Allan Cudicio, Lead Designer bei Wooga Games in Berlin. Hi Allan.

Allan: Hi, wie geht’s?

C: Mir geht’s gut, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Könntest du mir erst mal erzählen, wo du arbeitest und welches Spiel du gerade machst.

A: Ich arbeite gerade für Wooga. Das ist eine große Casual- und Mobile-Game-Firma. Wir machen Spiele, in denen man versteckte Objekte finden muss, Puzzle-Spiele und neuerdings auch narrative Spiele.

C: Wir sprechen ja heute über queere Spiele bzw. LGBTQI-Themen in Videospielen. Das ist ja ein Thema, das immer mehr diskutiert wird. Wie siehst du das als Teil der Industrie?

A: Ja, das stimmt auf jeden Fall. Das Thema wird viel größer. Das ist so ähnlich wie beim Thema Sexismus und Darstellung von Frauen. Früher wurde alles, was mit Minderheiten zu tun hatte, nicht diskutiert. Das war ja in der echten Welt auch so: In den 70ern und 80ern waren Gay-Rights auch erst mal kein Thema. Und als das irgendwann immer wichtiger wurde, tauchten eben auch mehr LGBT-Charaktere in Videospielen auf. Und auch LGBT-Menschen in den Spiele-Firmen.

C: Also spiegelt die Gaming-Welt auf eine Art die richtige Welt, aber es dauert immer ein paar Jahre oder sogar Jahrzente länger?

A: Ja, das könnte man schon sagen, aber ein wichtiger Aspekt war auch die ganze Explosion des Indie-Sektors. Dadurch konnten sich so viele Menschen selbst verwirklichen. Vorher gab es das Monopol der Riesen-Spielefirmen, heute können kleine Teams oder sogar einzelne Entwickler ihre persönlichen Visionen umsetzen. Und das bedeutet, dass Minderheiten, die früher eher ausgegrenzt waren, jetzt eine Stimme haben. Neben dieser ganzen Entwicklung stelle ich aber auch fest, dass sich in den großen Studios etwas ändert. Die Firma, in der ich arbeite, Wooga, da arbeiten 200 Leute und wir haben eine LGBT-Gruppe, wir sprechen über das Thema. Jetzt kommt bald der Christopher Street Day, da haben wir in der Firma ein offizielles Event organisiert und gehen da hin. Diese Sichtbarmachung auch in großen Spielefirmen passiert gerade auch viel mehr als früher. Und das ist echt gut.

C: Was würdest du sagen, was können Spielefirmen tun, um die Arbeitsatmosphäre für queere Menschen oder einfach viele verschiedene Menschen besser zu machen?

A: Also für mich ist es leicht, über die Ansichten von queeren Menschen zu sprechen, obwohl ich auch schwarz bin, also habe ich diese Perspektive auch. Aber wichtig ist auf jeden Fall, dass Firmen niemals annehmen, dass schon alles irgendwie okay sein wird. Dass, wenn sich keiner deiner Mitarbeiter über etwas beschwert, ja auch kein Problem da sein kann. Das ist etwas, das …

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