SiNN-VOLL

Schulschwierigkeiten, Teil 3 - Wenn Schule (noch) zu viel verlangt


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Kurzbeschreibung:

Nach den ersten sechs Wochen Schule zeigt sich, welche Kinder im Alltag gut zurechtkommen – und bei welchen die Anforderungen zu viel werden.
In dieser Folge spricht Elisabeth Söchting darüber, warum „Schulreife“ weit mehr ist als Intelligenz: Sie wächst aus der fortlaufenden Integration sensorisch-motorischer Erfahrungen – vom Fühlen, Greifen und Saugen über Bewegungsplanung bis hin zur Dyspraxie.
Du erfährst, warum manche Kinder Aufgaben verweigern, stören oder weinen, obwohl sie lernen wollen – und was ihnen wirklich hilft, um Sicherheit und Lernfreude zurückzugewinnen.

Takeaways:
  • Schulreife entsteht aus jahrelanger Integration sensorischer Erfahrungen – nicht über Nacht.
  • Taktil-propriozeptive Rückmeldungen sind die Grundlage der Feinmotorik und Bewegungs- und Handlungsplanung (Praxie).
  • Dyspraxie ist kein Willensproblem, sondern Ausdruck einer ungenügend entwickelten "inneren Landkarte" des Körpers (Körperschema) durch ungenaue Spürinformationen.
  • Verhalten wie Stören oder Verweigerung ist oft ein Selbstschutz vor Überforderung.
  • Kinder brauchen Bewegung, Regulation und Erfolgserlebnisse statt noch mehr Druck.
3 Anregungen für den Alltag:
  1. Berücksichtige beim Lernen den Körper, die Sinne und die Emotionen des Kindes.
  2. Kinder lernen durch Bewegung, Kinder mit SI-Störungen durch Bewegung gegen Widerstand. Daher: Biete möglichst viele sensomotorische Lernerfahrungen.
  3. Beobachte Kinder beim Tun und schaue nicht nur auf das Ergebnis.
    Finde die genau richtige Herausforderung und ermögliche maximale Erfolgserlebnisse.

Soundbites:
  • „Kein Trotz, sondern Ausdruck dafür, dass ihr Nervensystem die steigenden Anforderungen noch nicht souverän verarbeiten kann.“
  • „Diese Vermeidung ist kein Trotz, sondern Selbstschutz.“
  • „Schulreife ist nicht einfach ein Punkt auf einer Checkliste – und kein Ziel, das man plötzlich erreicht, sondern ein fortlaufender Prozess.“

Kapitel:

00:00 – Intro: Warum nach sechs Wochen Schule die Unterschiede sichtbar werden
02:10 – Was „Schulreife“ wirklich bedeutet
04:00 – Vom Greifen zum Begreifen: Wie taktile Entwicklung den Körper formt
07:10 – Wenn Wahrnehmung ungenau bleibt: Frustration, Überforderung, Rückzug
09:00 – Dyspraxie – wenn Planung zum Stolperstein wird
11:00 – Wie Erwachsene unterstützen können: Bewegung, Erfolg, Co-Regulation
13:00 – Schlussgedanke – Lernen braucht Körper, Sinne und Beziehung

FAQs:

Wie erkenne ich, ob Überforderung sensorisch bedingt ist?
Suche nach durchgehenden Hinweise für eine betimmte Art der sensorischen Integrationsstörung.

Wie kann ich Kinder mit Dyspraxie unterstützen?
Durch viel taktile Erfahrungen, Bewegung mit kräftiger Muskelarbeit, kleine Teilschritte und Anleitung durch Fragen.

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SiNN-VOLLBy Elisabeth Söchting, Silke Riel