Diagonal gefragt

Stephan Lessenich über "die Mitte"


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„Gesellschaftliche Veränderungs- und soziale Verlustängste, garniert mit Verschwörungsfantasien“: das sei bis heute – und heute neuerlich in besonderem Maße – die politisch-soziale Grundkonstellation der „Mitte“, schreibt der deutsche Soziologe Stephan Lessenich im 2018 veröffentlichten Sammelband „Die Mitte als Kampfzone“. Stephan Lessenich leitet derzeit das Frankfurter Institut für Sozialforschung, das unter Max Horkheimer und Theodor W. Adorno als „Frankfurter Schule“ berühmt wurde. Andrea Hauer hat ihn via Internettelefon zu einem Gespräch gebeten. Die „Mitte“ sei ein „unbestimmter“ und „inklusiver“ Begriff, meint Soziologe Lessenich; damit könne man suggerieren, was in Industrieländern mit Kapitalismus und Bürgertum gleichgesetzt wird: Wohlstand, Leistungsbereitschaft, Sicherheit, Stabilität. Zugleich sei die „Mitte“ ein „exklusiver“ Begriff, da von einem „Rand“ ausgegangen wird.

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Diagonal gefragtBy ORF Ö1