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Zwei Hasen auf dem Weg nach Inbetween. Oder warum uns speziell in der Kunnst das gleichzeitige Vorhandensein von vielleicht auf den ersten Blick widersprüchlichen Gefühlseindrücken interessiert. “The Love of Hopeless Causes” von New Model Army ist dafür ein gutes Beispiel. Geschrieben in einer Zeit des Übergangs (sowohl persönlich als auch weltpolitisch) verbindet das Studioalbum (1993) Ereignisse aus der Ringsumwelt mit Zuständen des inneren Erlebens. Es ist der hervorragenden Ausdruckskunst von Sänger und Textdichter Justin Sullivan zu verdanken, dass die damit verbundenen Emotionen hier so unverstellt und nachvollziehbar “rüberkommen”. Und dass Inbetween auch bewandert und bewohnt werden kann, ein Grenzland zwischen Leben und Tod …
Jenseits von Wissen und Verstehen wird spürbar, was hinter der Kunst als Erfahrung und Möglichkeit steckt. Auf der Bandhomepage wird dies mit wenigen Worten gesagt: “The Love of Hopeless Causes”. Eine weitere Momentaufnahme aus dem Leben jener musikantischen Gemeinschaft, die stets unabhängig (independent) genug geblieben ist, um nicht in der Schublade eines Genreschachterls zu vertrocknen. Wie wohltuend und überaus tröstlich in der zunehmend viereckigen Zeit, in der wir uns so oft funktionierend und zum Müssen verdammt verlieren. Und wiederfinden? Das Wissen ums Überleben blitzt bis zuletzt auf in den Augen von Rilkes Panther: “Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille – und hört im Herzen auf zu sein.” Das ist nicht das Ende, wie die meisten von uns es zu verstehen gelernt haben. Das ist der Anfang des Übergangs in eine andere Welt, die genauso vorhanden und wirkmächtig (also real) ist wie jene, in der dieses Gedicht stattfindet: der Blick in den Käfig, der Blick auf den Panther, der Blick in seine Augen.
Dieses tiefe Wissen um die dem Leben (dem eigenen wie ebenso dem Leben an sich) innewohnende Kraft (sowie die damit einhergehende Gelassenheit) widerspiegelt sich in dem Lied “These Words”, das sich als eine Art von innerer Bilanz lesen (oder eben hören) lässt, als ambivalent bleibende Summe der Eindrücke und Reaktionen eines Wanderers zwischen den Welten, der sowohl hier wie auch dort war. Eine daraus erwachsende Erkenntnis (die wir in weiterer Folge durchaus Weisheit nennen wollen) ist, weder dort noch hier “ganz zuhause” zu sein, vielmehr “inzwischen unterwegs”.
Through the years of decay we walk like tigers in cages
I stand undefeated alone in the ring just pacing
And sometimes your hunger for life seems like desperation
All you need is Love …
Zwei Hasen auf dem Weg nach Inbetween. Oder warum uns speziell in der Kunnst das gleichzeitige Vorhandensein von vielleicht auf den ersten Blick widersprüchlichen Gefühlseindrücken interessiert. “The Love of Hopeless Causes” von New Model Army ist dafür ein gutes Beispiel. Geschrieben in einer Zeit des Übergangs (sowohl persönlich als auch weltpolitisch) verbindet das Studioalbum (1993) Ereignisse aus der Ringsumwelt mit Zuständen des inneren Erlebens. Es ist der hervorragenden Ausdruckskunst von Sänger und Textdichter Justin Sullivan zu verdanken, dass die damit verbundenen Emotionen hier so unverstellt und nachvollziehbar “rüberkommen”. Und dass Inbetween auch bewandert und bewohnt werden kann, ein Grenzland zwischen Leben und Tod …
Jenseits von Wissen und Verstehen wird spürbar, was hinter der Kunst als Erfahrung und Möglichkeit steckt. Auf der Bandhomepage wird dies mit wenigen Worten gesagt: “The Love of Hopeless Causes”. Eine weitere Momentaufnahme aus dem Leben jener musikantischen Gemeinschaft, die stets unabhängig (independent) genug geblieben ist, um nicht in der Schublade eines Genreschachterls zu vertrocknen. Wie wohltuend und überaus tröstlich in der zunehmend viereckigen Zeit, in der wir uns so oft funktionierend und zum Müssen verdammt verlieren. Und wiederfinden? Das Wissen ums Überleben blitzt bis zuletzt auf in den Augen von Rilkes Panther: “Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille – und hört im Herzen auf zu sein.” Das ist nicht das Ende, wie die meisten von uns es zu verstehen gelernt haben. Das ist der Anfang des Übergangs in eine andere Welt, die genauso vorhanden und wirkmächtig (also real) ist wie jene, in der dieses Gedicht stattfindet: der Blick in den Käfig, der Blick auf den Panther, der Blick in seine Augen.
Dieses tiefe Wissen um die dem Leben (dem eigenen wie ebenso dem Leben an sich) innewohnende Kraft (sowie die damit einhergehende Gelassenheit) widerspiegelt sich in dem Lied “These Words”, das sich als eine Art von innerer Bilanz lesen (oder eben hören) lässt, als ambivalent bleibende Summe der Eindrücke und Reaktionen eines Wanderers zwischen den Welten, der sowohl hier wie auch dort war. Eine daraus erwachsende Erkenntnis (die wir in weiterer Folge durchaus Weisheit nennen wollen) ist, weder dort noch hier “ganz zuhause” zu sein, vielmehr “inzwischen unterwegs”.
Through the years of decay we walk like tigers in cages
I stand undefeated alone in the ring just pacing
And sometimes your hunger for life seems like desperation
All you need is Love …