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Vom Kampf um Land und Rechte - indigene Frauen in Süd-Mexiko


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Mexiko ist immer wieder wegen Feminiziden und die lasche Antwort der Regierung auf grausame Gewalt gegen Frauen in den Schlagzeilen. Das Kollektiv Colem besteht seit 1989 und wurde als Antwort auf mehrere Vergewaltigungen in der Stadt San Cristóbel gegründet. Martha Figueroa arbeitet seit über dreißig Jahren zu Frauenrechten und ist Anwältin in diesem Kollektiv. Das Kollektiv hat lange ein Beratungszentrum geführt, in dem Betroffene von Vergewaltigung eine sensible und solidarische Unterstützung bekommen, auf medizinischer, psychologischer und sozialer Ebene. Die rechtliche Arbeit besteht in der Vertretung der Opfer, aber auch in einer Einwirkung auf den gesetzlichen und politischen Rahmen auf der Grundlage der feministischen Debatte und der Genderperspektive. Der Arbeit des Kollektivs ist es zu verdanken, dass im Bundesstaat Chiapas Gewalt in der Ehe im Zivilrecht in den 1990ern überhaupt erst als Straftatbestand anerkannt wurde. COLEM begleitet auch indigene Frauen auf dem Land vor Gericht, die keine Mittel hätten, eine Anwältin zu bezahlen. Martha Figueroa klagt unter anderem vor dem Interamerikanischen Gerichtshof in Washington, wenn Mexiko sich weigert, Verletzungen von Frauenrechten zu verfolgen. Frauenrechte werden von ihr immer als Menschenrechte dargestellt und Ihre Durchsetzung eingeklagt. Im Interview berichtet Martha Figueroa, weshalb in den Landrechtsbewegungen in Mexiko so viele Frauen organisiert sind und wie die Defensoras – die Menschenrechtsverteidigerinnen - arbeiten.
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