BioGad

#002 I Cytologie 02. Entdeckungen


Listen Later

1. Historische Entdeckungen und bedeutende Persönlichkeiten

  • Robert Hooke (1665) prägte den Begriff cellula.
  • Antonie van Leeuwenhoek (Tuchhändler) beobachtete erstmals einzellige Organismen und Spermien.
  • Robert Brown entdeckte 1827 die Brown’sche Molekularbewegung und prägte den Begriff Nucleus (Zellkern).
  • Matthias Schleiden und Theodor Schwann entwickelten 1838 die Zelltheorie: Alle Lebewesen bestehen aus Zellen.
  • Robert Remak erkannte als Erster die Zellteilung, also dass neue Zellen nur aus bestehenden Zellen entstehen – später von Rudolf Virchow unter dem Satz „Omnis cellula e cellula“ verbreitet.
  • Walther Flemming führte die Begriffe Mitose und Chromatin ein.
  • Heinrich Waldeyer-Hartz benannte das Chromosom.
  • Eduard Strasburger untersuchte die pflanzliche Zellkernteilung.
  • Camillo Golgi entdeckte den Golgi-Apparat und erhielt 1906 den Nobelpreis.
  • Robert Koch (1905 Nobelpreis) forschte zu Infektionskrankheiten.
  • Thomas Hunt Morgan (1933 Nobelpreis) erforschte die Struktur der Chromosomen.
  • Francis Crick, James Watson, Maurice Wilkins (1962 Nobelpreis) entdeckten die DNA-Struktur. 
  • Anmerkung: Rosalind Franklin wird in dieser Folge (noch) nicht erwähnt. 
  • Thomas Brock erforschte hyperthermophile Bakterien.
  • Carl Woese erkannte die Archaeen als eigene Domäne des Lebens.
  • Ōsumi Yoshinori (2016 Nobelpreis) entdeckte die Autophagie.
  • Johanna Gassler, junge österreichische Stammzellforscherin, untersucht die Differenzierung von Zellen aus einer befruchteten Eizelle.

2. Frauen in der Wissenschaft

  • Die Benachteiligung von Frauen in der akademischen Bildung wird thematisiert.
  • In Österreich durften Frauen erst Ende des 19. Jahrhunderts studieren, das Geschlechterverhältnis war lange extrem unausgeglichen.
  • Heute studieren mehr Frauen als Männer, doch in höheren akademischen Positionen und Gehaltsstufen dominieren weiterhin Männer.

3. Bedeutung technischer Entwicklungen

  • Viele Fortschritte in der Zellforschung basieren auf mikroskopischen Innovationen:
  • Antonie van Leeuwenhoek perfektionierte Linsenschliff (300-fache Vergrößerung).
  • Joseph Jackson Lister reduzierte mit Doppel-Linsen die chromatische Aberration.
  • Ernst Ruska und Max Knoll erfanden das Elektronenmikroskop (ab 1930).

4. Wissenschaft und Technik – auch durch Laien

  • Viele Entdeckungen stammen von Laien (z. B. Tuch- und Weinhändler), deren technische Begabung und Neugier entscheidend waren.
  • Der wissenschaftliche Fortschritt ist eng mit interdisziplinärer Zusammenarbeit und technischer Entwicklung verbunden.

5. Entwicklung der Zelltheorie

  • Die Zelltheorie wurde 1838 von Schleiden und Schwann formuliert.
  • Remak erkannte durch Studien an Hühner- und Froscheiern die Mitose.
  • Virchow übernahm diese Erkenntnisse und popularisierte sie unter dem Leitsatz „Omnis cellula e cellula“.
  • Die Zellteilung als universeller biologischer Prozess wurde dadurch wissenschaftlich verankert.

6. Moderne Zellforschung

  • Heute stehen molekularbiologische Fragen im Mittelpunkt.
  • Interdisziplinäre Teams und modernste Technik ermöglichen Einblicke bis auf molekulare Ebene.
  • Der Erkenntnisweg ist selten linear – Kreativität, Ausdauer und Bereitschaft zu Umwegen sind entscheidend.

Fazit:
Die Erforschung der Zelle ist eine Geschichte voller Neugier, technischer Innovation, Zusammenarbeit – und auch Ungerechtigkeit. Der Satz „Omnis cellula e cellula“ markiert einen Wendepunkt in der Biologie: Das Leben entsteht nicht spontan, sondern durch Zellteilung – ein Prinzip, das heute noch Grundlage der Biowissenschaften ist.

If you like this episode, please give me a thumbs up. Thank you.

Constructive feedback to [email protected]

...more
View all episodesView all episodes
Download on the App Store

BioGadBy Ulrike Randl-Gadora