Mein nächster Gast ist Gabriel Jerome Kelly. Gabriel und ich sind uns das erste Mal bei der „NDR-Talkshow“ über den Weg gelaufen. Als ich hörte, dass da einer von der Kelly Family mit mir am Tisch sitzen wird, musste ich erstmal schmunzeln. Ich hatte unzählige billige Klischees im Kopf, dachte, da läuft bestimmt so ein Hippie auf, mit dem ich mich überhaupt nicht verstehe; aber genau das Gegenteil war der Fall. Das einzige Klischee, das sich bestätigt hat: „Alle von den Kellys haben lange Haare“. Ich fand ihn mehr als sympathisch, schlagfertig und als er mich in der Sendung leicht ironisch fragte, ob ich „Stress“ will, hatte er mein Herz erobert. Zudem wohnt er überraschenderweise in Mecklenburg-Vorpommern, nur eine halbe Stunde von mir entfernt.
Ein paar Wochen später saßen wir dann anlässlich der ersten Livefolge meines Podcasts „Weil’s jeden Tag brennt“ zusammen bei der Warnemünder Woche und quatschten über Schwarzarbeit, über seine Zeit als Straßenkünstler in Warnemünde, über den Tod und darüber, wie es ist, wenn man das erste Mal checkt, dass der Vater ein Rockstar ist. Darüber hinaus sprachen wir darüber, wie es ist, das gesangliche schwarze Schaf der Familie zu sein und trotzdem ein eigenes Album aufzunehmen, über die familiären Kontakte der Kelly Family zum Punkrock und über Schlägereien seiner Onkels in den 90ern mit Faschos, die nicht damit rechneten, dass „Hippies wie die Kellys“ auch gute Kneipenschläger sein können.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Hören.