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#18 ABDL - Was bedeutet das eigentlich?


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Ein ehrlicher Einblick in die ABDL-Community – über Fetisch, Vorurteile und das Recht, man selbst zu sein.

In Folge 18 tauchen Markus und Alex gemeinsam mit ihrem Gast Sven tief in das Thema ABDL ein – eine Abkürzung, die für Adult Baby Diaper Lover steht. Direkt zu Beginn wird klar: Die Hosts möchten mit dieser Episode nicht nur aufklären, sondern auch Berührungsängste abbauen und einen geschützten Raum für Verständnis und Neugierde schaffen. Sven, der in der Szene sehr offen unterwegs ist, berichtet von seinen persönlichen Erfahrungen, wie er zum Thema kam, wie es sich entwickelt hat – und warum es für ihn vor allem um Geborgenheit und das Ablegen von Alltagserwartungen geht.

Sven erzählt, dass ihn das Thema schon seit seiner Jugend begleitet. Erste Neugier entstand durch zufällige Berührungspunkte im familiären Umfeld, später kam der Reiz dazu. Wie viele andere begann auch er zunächst im Verborgenen, mit Selbstzweifeln und ohne Austausch. Erst mit zunehmendem Alter und über Online-Plattformen konnte er Gleichgesinnte finden und schließlich erste Events besuchen, zunächst verunsichert, aber zunehmend selbstsicherer.

Ein zentrales Thema der Folge ist das Fetisch-Outing – also der Moment, in dem jemand sich zu seinen Neigungen bekennt, vergleichbar mit einem zweiten Coming-out. Sven berichtet offen, wie schwierig und zugleich wichtig dieser Schritt für ihn war. Er hebt hervor, dass die Akzeptanz selbst innerhalb der queeren Community oft noch fehlt – was für viele ABDL-Personen besonders belastend ist. Gleichzeitig ermutigt er dazu, den eigenen Weg zu gehen und sich Rückhalt in der Community zu suchen.

Die Folge entkräftet auch Vorurteile: Ein wichtiger Punkt ist die klare Abgrenzung gegenüber Pädophilie. Markus und Alex stellen gezielte Fragen, die Sven offen beantwortet. Er macht deutlich, dass es beim ABDL-Fetisch nicht um reale Kinder geht, sondern um das Nachspielen bestimmter Rollenbilder und das Bedürfnis nach Nähe, Kontrolle oder Geborgenheit. Viele Menschen, die diesen Fetisch ausleben, tun dies ausschließlich unter Einvernehmlichkeit mit anderen Erwachsenen.

In humorvoller, aber respektvoller Weise sprechen die drei auch über alltagspraktische Aspekte wie das Tragen von Windeln in der Öffentlichkeit, Erfahrungen an Flughäfen oder bei Events wie der Folsom. Sven schildert selbstbewusst, wie er mit Reaktionen umgeht – von neugierigen Blicken bis hin zu offenen Anfeindungen. Besonders erschreckend ist, dass ein Großteil der Ablehnung aus der eigenen queeren Community kommt. Das Trio betont dabei die Notwendigkeit gegenseitiger Akzeptanz – besonders unter Menschen, die selbst für Toleranz kämpfen.

Zum Schluss wird deutlich: ABDL ist weit mehr als nur ein Fetisch – es ist für viele ein fester Bestandteil der Identität. Die Folge will informieren, entstigmatisieren und dazu einladen, Menschen nicht auf ihre Vorlieben zu reduzieren. Sven bringt es mehrfach auf den Punkt: Jeder Mensch hat das Recht, sich selbst zu leben – ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Eine starke, berührende Folge über Sichtbarkeit, Selbstakzeptanz und Solidarität.

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schwarz & engBy Markus und Alex