Lange Zeit dachte ich einfach: Ich bin eben so. Still, leer, anstrengende Tage, dunkle Phasen – das war mein Normalzustand. Dass ich schon früh depressive Symptome hatte, wusste ich nicht. Die ersten zehn Jahre war mir gar nicht bewusst, dass es eine Depression ist. Es war einfach mein Leben, mein Empfinden, mein Ich.

Mit Anfang 20 zog ich aus – dachte, ich könnte jetzt endlich ich selbst sein. Doch die Schwere war geblieben. Ich hatte Strategien entwickelt, um mit dem inneren Schmerz umzugehen – betäuben, hungern, Arbeit, Alkohol, durchhalten…

Dann kamen Panikattacken. Und mit ihnen das erste Mal Klarheit: So kann es nicht weitergehen. Ich traf eine bewusste Entscheidung, eine, die mein Leben veränderte: Ich schloss mein Geschäft und machte mich auf den Weg in die Heilung. Komplett „geheilt“ werde ich wahrscheinlich nie sein und dabei stellt sich auch die Frage, wann ist man den wirklich komplett geheilt?

Heute weiß ich: Wir haben die Macht, unser Leben zu verändern. Aber nicht, indem wir vor dem Schmerz davonlaufen. Sondern indem wir ihn anschauen. Ihn zulassen. Und Schritt für Schritt transformieren.

In dieser Folge teile ich meine Geschichte – nicht als fertige Lösung, sondern als ehrlichen Einblick in einen langen Weg. Vielleicht findest du dich darin wieder. Vielleicht gibt er dir den Mut, hinzusehen und neu zu wählen.

Deine Sabine

Instagram: @bineundder_frosch