Wer RUFt denn da an? - Der Podcast der RUF Beratung

30 Jahre: Call Center Vom Telefon-Tod und BPOs – Gast: Jonas Leismann


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In dieser Folge unternimmt Frank Metzker mit dem Kundenservice-Urgestein Jonas Leismann eine spannende Zeitreise durch die Contact-Center-Branche seit den frühen 90er-Jahren.
Jonas Leismann, der 1992 im Telefonmarketing anfing, beleuchtet, wie sich der Sektor vom anfänglich verrufenen Outbound-Geschäft zu einem professionalisierten Standard entwickelt hat.
Sie sprechen über die "goldenen Wachstumszeiten" der 2000er, als das Outsourcing zum Standard wurde und trotz der Prophezeiungen, dass die E-Mail das Telefon ablösen würde, das Kommunikationsvolumen stieg.
Ein zentrales Thema ist die Etablierung von "Sales in Service" in den 2000ern, wodurch der Servicekanal (z.B. bei der Telekom) zum stärksten Vertriebskanal wurde – ein Change, der für viele Mitarbeiter und Unternehmen eine große Herausforderung war.
Weiter geht es um die zunehmende Komplexität der Prozesse, das Aufkommen von Nearshoring und innovative, aber letztlich nur vereinzelt umgesetzte Cost-per-Subscriber-Modelle (BPO).
Die Episode schließt mit Jonas' Wechsel von der Anbieterseite zur technologieunabhängigen Beratung und seiner Feststellung, dass trotz aller Entwicklungen die Vision eines vollständig integrierten Omnichannel-Erlebnisses in vielen Unternehmen heute noch immer eine Baustelle ist.
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Takeaways
Das Telefon ist zäh: Die Prophezeiungen vom "Tod des Telefons" durch E-Mail (90er) oder andere Kanäle haben sich nicht bewahrheitet. Das gesamte Kommunikationsvolumen ist mit neuen Kanälen lediglich gestiegen.
Sales in Service ist King: Der größte Wandel in den 2000ern war die Etablierung des Vertriebs in den Service-Kanälen, der sich oft zum stärksten Vertriebskanal überhaupt entwickelte.
Outsourcing als Qualitäts-Booster: Externe Dienstleister sind Inhouse-Centern oft voraus, was Kommunikations-Trainings und die Messbarkeit (Silent Monitoring) der Qualität betrifft.
BPO-Modelle scheitern am Ego (oder der Vernunft): Das Abrechnungsmodell "Cost per Subscriber" (feste Kosten pro Kunde über Jahre) setzt sich am Markt nur vereinzelt durch, da Unternehmen die Service-Kompetenz als Kernkompetenz behalten und eine zu große Abhängigkeit vom BPO-Partner vermeiden wollen.
Omnichannel-Mythos: Trotz jahrzehntelanger Entwicklungen und komplexer End-to-End-Prozesse ist die Integration der Kanäle zu einem echten, konsolidierten Omnichannel-System in vielen Unternehmen heute noch nicht abgeschlossen und bleibt ein großes Beratungsfeld.
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Sound bites
"Damals waren wir alle der festen Meinung... dass das Telefon sehr bald sterben wird."
"Aus dem Service wird ein Vertriebskanal. Wahnsinn."
"Der Service wurde für die Telekom... der stärkste Vertriebskanal."
"Das ist ja immer noch ein Silo und teilweise heute ja immer noch ein echtes, total durchstrukturiertes Omnichannel... Das ist ja immer noch Entwicklung."
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Kapitel
00:00 Einführung in den Kundenservice
04:51 Die Entwicklung des Kundenservice
09:58 Outsourcing im Kundenservice
14:46 Die Rolle des Telefons im Kundenservice
20:00 Erfahrungen aus der Praxis
21:23 Outsourcing im Energiesektor
25:53 Die Herausforderungen der Mitarbeitergewinnung
30:03 Vertrieb im Kundenservice
38:44 Technologische Entwicklungen im Kundenservice
42:18 Die Entwicklung des BPO-Marktes
45:00 Komplexität und Outsourcing von Geschäftsprozessen
48:48 Herausforderungen im Kundenservice-Outsourcing
49:51 Der Wechsel zu Yunokai und neue Perspektiven
52:52 Der Fokus auf Kundenservice bei der Ruf-Beratung
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Keywords
Kundenservice-Historie, Call Center, Outsourcing, BPO, Telefonmarketing, Vertrieb im Service (Sales in Service), Change Management, Nearshoring, Omnichannel-Silos, Kernkompetenz.
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