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Triggerwarnung: In der gesamten Folge geht es um Gewalt gegen Menschen mit Behinderung.
Eine Behinderung zu haben, heißt für viele Menschen noch immer diskriminiert und ausgeschlossen zu werden - und eine Zeit lang war es sogar ein Todesurteil. In dieser Folge von “Mordlust - Verbrechen und ihre Hintergründe” geht es um den Ableismus in unserer Gesellschaft und seine Folgen.
Das alte Jagdschloss Grafeneck in der Münsinger Alb: Ein Ort, der heute sowie schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Einrichtung der Behindertenhilfe und als Sozialpsychiatrie dient - doch das war nicht immer so. 1939 spielt sich dort einer der dunkelsten Momente der deutschen Geschichte ab - die Aktion T4, welche für über 10.000 Menschen den Tod bedeutet. Darunter auch Emma Dapp, die in eine Heil- und Pflegeanstalt eingeliefert wurde, weil sie nach dem Tod ihres Mannes noch einmal schwanger wurde. Als die grauen Busse sie nach Grafeneck bringen, weiß sie, was das für sie bedeutet.
Für Tanja ist die Arbeit als Pflegerin ihr Traumberuf. Seit über 30 Jahren schon versucht sie es den Bewohner:innen des Oberlinhauses in Potsdam-Babelsberg so angenehm wie möglich zu machen. Sie hilft, wo sie kann und versucht immer mehr zu geben als andere. Doch in Zeiten von Corona ist das Arbeitspensum extrem gestiegen. Zu wenig Personal und mehr Belastung bringen Tanja an die Grenzen ihrer Kraft - bis sie eines Tages nach ihrer Schicht nach Hause geht und vier Menschen tot sind.
“Er ist so lebensfroh, obwohl er im Rollstuhl sitzt”. Menschen mit Behinderung werden oft nur auf diese reduziert. Obwohl 10 % unserer Bevölkerung eine Beeinträchtigung haben, werden sie noch immer gelabelt, finden in den Medien so gut wie gar nicht statt, werden in “totalen Institutionen” von der Gesellschaft ausgeschlossen und in wichtigen Debatten wie zum Thema Sterbehilfe diskutiert man über ihre Köpfe hinweg. Wie gefährlich das ist, hört ihr in dieser Folge.
Interviewpartner in dieser Folge: Referent der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V. Alexander Ahrens
Kapitel
00:12:49 - Fall Schloss Grafeneck
Shownotes
Fall Schloss Grafeneck
Aha: Euthanasie in der NS-Zeit
Fall Thusnelda-von-Saldern-Haus
Aha: Albeismus in der Presse
Credit
Partner der Episode
4.7
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Triggerwarnung: In der gesamten Folge geht es um Gewalt gegen Menschen mit Behinderung.
Eine Behinderung zu haben, heißt für viele Menschen noch immer diskriminiert und ausgeschlossen zu werden - und eine Zeit lang war es sogar ein Todesurteil. In dieser Folge von “Mordlust - Verbrechen und ihre Hintergründe” geht es um den Ableismus in unserer Gesellschaft und seine Folgen.
Das alte Jagdschloss Grafeneck in der Münsinger Alb: Ein Ort, der heute sowie schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Einrichtung der Behindertenhilfe und als Sozialpsychiatrie dient - doch das war nicht immer so. 1939 spielt sich dort einer der dunkelsten Momente der deutschen Geschichte ab - die Aktion T4, welche für über 10.000 Menschen den Tod bedeutet. Darunter auch Emma Dapp, die in eine Heil- und Pflegeanstalt eingeliefert wurde, weil sie nach dem Tod ihres Mannes noch einmal schwanger wurde. Als die grauen Busse sie nach Grafeneck bringen, weiß sie, was das für sie bedeutet.
Für Tanja ist die Arbeit als Pflegerin ihr Traumberuf. Seit über 30 Jahren schon versucht sie es den Bewohner:innen des Oberlinhauses in Potsdam-Babelsberg so angenehm wie möglich zu machen. Sie hilft, wo sie kann und versucht immer mehr zu geben als andere. Doch in Zeiten von Corona ist das Arbeitspensum extrem gestiegen. Zu wenig Personal und mehr Belastung bringen Tanja an die Grenzen ihrer Kraft - bis sie eines Tages nach ihrer Schicht nach Hause geht und vier Menschen tot sind.
“Er ist so lebensfroh, obwohl er im Rollstuhl sitzt”. Menschen mit Behinderung werden oft nur auf diese reduziert. Obwohl 10 % unserer Bevölkerung eine Beeinträchtigung haben, werden sie noch immer gelabelt, finden in den Medien so gut wie gar nicht statt, werden in “totalen Institutionen” von der Gesellschaft ausgeschlossen und in wichtigen Debatten wie zum Thema Sterbehilfe diskutiert man über ihre Köpfe hinweg. Wie gefährlich das ist, hört ihr in dieser Folge.
Interviewpartner in dieser Folge: Referent der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V. Alexander Ahrens
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