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Afrika: Bühne des Wettbewerbs | Von Jochen Mitschka


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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Seit Monaten erkläre ich, dass die USA, mit oder ohne einen größeren Krieg, einen Eisernen Vorhang in Europa hochziehen werden, um ihre Hegemonie im westlichen Teil Europas zu sichern, sich aber unwiederbringlich aus dem Nahen und Mittleren Osten zurückziehen müssen, in Asien die Fronten weitgehend klar sind, und dass daher die zukünftigen Kämpfe um Rohstoffe, Einfluss und Vorherrschaft in Afrika stattfinden werden. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass am 8. August die US-Regierung ihre Strategie für Afrika neu definierte, die das bestätigt. Hoffen wir, dass der Kampf „Für Demokratie“ nicht so zerstörerisch wird wie in Nah- und Mittelost. Nun hat aber Xi Jinpin das Gegenmodell in einer Jahrhundertrede vorgestellt. Beides wird in diesem PodCast erklärt.
Bevor wir in das US-Papier einsteigen sei darauf hingewiesen, dass schon im Titel versucht wird, Afrika in eine Zone des Nordens und der Sub-Sahara aufzuteilen. Was den Intentionen von afrikanischen Führern, einen einheitlichen Kontinent mit einer Währung und einem einheitlichen Markt zu schaffen, widerspricht. Das sollte man als Hinweis erkennen, dass versucht werden wird, auch Afrika mit „teile und herrsche“ zu dominieren.
Als die USA einen Standort für ihr Konzept der Beherrschung Afrikas innerhalb des Kontinents suchten, hatten alle Länder abgewunken, so dass Deutschland einspringen musste. Das US-Afrika-Kommando wird nun in Stuttgart beherbergt. Aber nun schauen wir uns an, was geplant ist.
Der Griff der USA nach Afrika
In dem Papier der Biden-Regierung (1) wird ausgesagt, was man als Androhung verstehen kann, dass die afrikanischen Länder südlich der Sahara von entscheidender Bedeutung für das Vorantreiben der globalen US- Prioritäten seien. Das Gebiet habe eine der am schnellsten wachsenden Bevölkerungen der Welt, die größten Freihandelszonen, die vielfältigsten Ökosysteme und eine der größten regionalen Stimmrechtsgruppen in den Vereinten Nationen (UN).  Ohne den Beitrag und die Führungsrolle Afrikas sei es unmöglich, die entscheidenden Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Die Region, so die Autoren, werde eine wichtige Rolle bei der Beendigung der COVID-19-Pandemie spielen, der Bewältigung der Klimakrise, der Umkehrung des weltweiten Rückgangs der Demokratie. Mit Letzterem ist wohl die Schrumpfung des Einflussbereiches der US-Politik gemeint.
Weiter sei die Region wichtig bei der Bewältigung der weltweiten Ernährungsunsicherheit, und der Stärkung eines offenen und stabilen internationalen Systems. Damit ist die Vorherrschaft von großen US-Konzernen und die Verhinderung von Schutzzöllen zur regionalen Entwicklung angesprochen. Weiter sei Afrika bei der Gestaltung der Regeln der Welt in wichtigen Fragen wie Handel, Internet und neue Technologien wichtig. D.h. die USA hoffen, durch die Hegemonie über Afrika in der UNO und anderen internationalen Organisationen ihre Vorstellungen durchzusetzen.
Das Gefährlichste aber ist die Aussage, dass Afrika bei der Bewältigung der Bedrohung durch Terrorismus, Konflikte und grenzüberschreitende Kriminalität entscheidend sei. Damit drohen die USA an, was sie im Nahen Osten praktizierten. Die dort gescheiterte „Schöpferische Zerstörung“ zum Neuaufbau eines ihnen genehmen Systems zu praktizieren.
Und wie üblich, wenn es darum geht, den Einsatz von Militär und Gewalt zu rechtfertigen, heißt es in dem Bericht:


„Diese Strategie verdeutlicht die Bedeutung der Region für die nationalen Sicherheitsinteressen der USA. (…)“ (1)

Der Bericht weist darauf hin, dass Außenminister Blinken schon im November 2021 erklärt hatte, dass „Afrika die Zukunft gestalten wird“. Dann werden die angeblichen eigenen Bemühungen beschrieben, Afrika international mehr Gehör zu verschaffen aber natürlich mit dem Ziel „globale Probleme an der Seite der Vereinigten Staaten zu lösen“. Und sicher nicht in Kooperation mit China oder ...
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