Kassensturz

Angehörige klagen an – Unwürdiger Umgang mit Demenzkrankem

01.25.2023 - By Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)Play

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«Kassensturz» erzählt, wie in einer Alterspsychiatrie ein demenzkranker 76-jähriger Mann in die Isolation gesteckt und mit Medikamenten vollgepumpt wurde. Ein Experte analysiert den extremen Fall. Und: Mit Medikamenten und Anbinden ruhiggestellt – Alltag im Pflegeheim. Ein Pflege-Aussteiger erzählt.

Angehörige klagen an – Unwürdiger Umgang mit Demenzkrankem

Ein dementer, 76-jähriger Mann wird in einer Alterspsychiatrie in der Schweiz elf Tage in Isolation gesteckt. Er soll medikamentös «neu eingestellt», anders gesagt, ruhiggestellt werden. Nach vier Wochen wird er wieder entlassen: im Rollstuhl, mit Medikamenten sediert, mit Dekubiti an beiden Beinen. Urteil eines Experten: «Da wurde gewurschtelt!» «Kassensturz» erzählt die Geschichte des Mannes. Und lässt Psychiatrie-Pflegende zu Wort kommen, die bestätigen, dass Ruhigstellen mit Medikamenten und Anbinden zum Alltag in einer Psychiatrie gehören.

Keine Zeit, Überforderung, Medikamente: Alltag im Pflegeheim

Ein Pflegefachmann ist ausgestiegen. Er konnte es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren, für die Bewohnerinnen und Bewohner im Pflegeheim keine Zeit zu haben. Zu viele Patientinnen und Patienten, zu wenig Personal: Um die Bewohnenden ruhigzustellen, folgte der Griff zu Beruhigungsmitteln fast unweigerlich. Ein Experte hat bei einer Auswertung festgestellt, dass 37 Prozent aller Heimbewohnenden in der Schweiz Beruhigungsmittel bekommen. Zum Vergleich: In den USA sind es gerade mal 14 Prozent. Der «Kassensturz» zeigt, wie schnell das System Altenpflege an den Anschlag kommen kann.

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