In der Vorlesungsreihe AT 1 nimmt Theodor Fischer (1862–1938) deshalb eine wichtige Rolle ein, weil er der einzige Theoretiker und Architekt war, der sich mit dem Städtebau im süddeutschen Raum, Tirols und Südtirols auseinandersetzte und aus seinen Beobachtungen über das „Bauen in der Region“ fundamentale Erkenntnisse für seine eigenen Planungen und seine theoretischen Ansätze gewann.
Um 1900 war Theodor Fischer einer der einflussreichsten deutschsprachigen Architekten. Als Städtebauer prägte er nicht nur maßgeblich die Entwicklung Münchens bis in die jüngste Vergangenheit, sondern entwarf Bebauungs- und Generalbaulinienpläne für über zwanzig weitere Städte. Sein architektonisches Werk umfasst darüber hinaus ca. 100 ausgeführte Bauten. An den Hochschulen in Stuttgart (1901–1908) und München (1909–1929) unterrichtete er Städtebau und Entwerfen. Sein legendärer Ruf als Lehrer und Architekt zog Generationen junger Architekten an, darunter Lois Welzenbacher, Dominikus Böhm und nicht zuletzt aus der Schweiz den jungen Le Corbusier.