Ein Standpunkt von Felix Feistel.
Schaut man sich die Mainstreammedien an und verfolgt ihre Berichterstattung, dann ist die Welt beherrscht von Chaos. Eine Pandemie bricht aus, und überrollt uns alle ohne Vorankündigung. Maßnahmen müssen her. Drei Jahre später verzeichnet das Land eine deutliche Übersterblichkeit. Allgemeines Kopfkratzen. Der böse Putin fällt über die Ukraine her, unprovoziert gar noch. Er ist eben ein Diktator mit Großmachtfantasien. Krieg in Syrien, Krieg in Libyen, Krieg in Gaza, und auch der Kosovo-Konflikt flammt plötzlich wieder auf. Auf einmal scheinen all die Krisen und Konflikte vom Himmel zu fallen. Dann ist da die Inflation, ist da Armut, die sogar noch steigt, sind da plötzlich an allen Ecken Nazis, die, Gott bewahre, gegen die Regierung auf die Straße gehen. Wo kommen die nur plötzlich alle her, und warum sind sie so wütend?
Den Zuschauern von Mainstreammedien muss sich die Welt als unbegreifliche Abfolge von Ereignissen darstellen, die scheinbar zufällig vom Himmel fallen, ohne irgend eine innere Logik, ohne irgendeinen Zusammenhang. Das liegt daran, dass diese Medien einzig und allein auf der Symptomebene berichten. Man kann sich das vorstellen wie eine Krankheit. Eine Krankheit bringt verschiedene Symptome hervor, beispielsweise Kopfschmerzen, Fieber, Husten. Diese Symptome sind aber nicht die Krankheit. Die Krankheit liegt ihnen nur zugrunde. Die Medien verwenden nun sehr viel Zeit darauf, allein über die Symptome zu berichten. Oh nein, hier Fieber, oh je, wo kommen nur diese Kopfschmerzen her? Und jetzt auch noch Husten, es ist alles verloren. So machen die Medien das mit gesellschaftlichen Phänomenen. Da gibt es dann Krieg hier, Wirtschaftskrise dort, „Pandemie“, Übersterblichkeit, Armut für viele, Reichtum für wenige, und nichts hat mit nichts etwas zu tun.
Wechselt man jetzt jedoch auf eine höhere Ebene, so ergeben sich klare Zusammenhänge und die Welt wird verständlich. Diese höhere Ebene könnte man als die politisch-ökonomische Sphäre bezeichnen. Dabei kann man diese beiden Teile durchaus gemeinsam betrachten, da die Ökonomie heutzutage so mit der Politik verschmolzen ist, dass die Politik nichts als der Handlanger der Ökonomie ist. Denn in der westlichen Welt regiert eine Oligarchen- und Konzernmafia in einem Korporatistischen System, das immer weniger noch die Fassade der Demokratie aufrechterhält. Dabei sind Demokratie und Faschismus, denn das ist das andere Wort für Korporatismus, zwei Seiten derselben Medaille. So beschrieb es einst der bulgarische Intellektuelle und Kommunist Georgi Dimitroff. Ihm zufolge tarnt sich der Faschismus in ruhigen Zeiten als Demokratie, und suggeriert damit eine friedliche Gesellschaft, in der die Menschen partizipieren können. In Zeiten der Krise jedoch legt dieser Faschismus die demokratische Maske ab und regiert mit Zwang und Totalitarismus, zwingt den Menschen seine Logik auf, um das kollabierende System aufrechtzuerhalten und zu transformieren.
Betrachtet man nun also die Welt von der politisch-ökonomischen Sphäre aus, ergibt alles einen Sinn. Denn dann sieht man nicht nur das korporatistische System, versteht nicht nur, dass es Armut in der Welt geben muss, wenn es Reichtum gibt, versteht nicht nur, dass die Reichsten der Reichen das korporatistische System beherrschen und es nutzen, um noch reicher zu werden und ihre Macht weiter auszubauen, dass Politik im Grunde nur ein Mittel der korporatistischen Elite ist, ihren Willen durchzusetzen. Man versteht dann auch, aus welchem Grund Politiker ständig Entscheidungen entgegen der Interessen einer Mehrheit der Bevölkerung treffen, man versteht, warum die Menschen immer weiter verarmen, und wogegen sie demonstrieren. Das liegt nämlich nicht daran, dass sie plötzlich alle Nazis sind, sondern schlicht und ergreifend daran, dass sie systematisch in die Armut und Abhängigkeit getrieben werden, und dagegen aufbegehren.
Betrachtet man die Welt von dieser Ebene,