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Beabsichtigtes Stolpern in einen Zweifrontenkrieg? | Von Wolfgang Effenberger


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Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger.
Die Kämpfe im Osten der Ukraine spitzen sich weiter zu und es besteht zur Sorge Anlass, dass sich der regionale Konflikt zu einem großen Krieg ausweiten könnte. Der Westen liefert mit den modernen (Mehrfach-) Raketenwerfern inzwischen auch hochwirksame Offensivwaffen und hat u.a. in Deutschland ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 ausgebildet. Die zur Zielauffassung der Artillerie aufwendige Kommunikation wird durch die Bereitstellung des Satelliten-Internet Systems "Starlink" von Tesla Gründer Elon Musk optimiert. Dafür ließ Musk die notwendigen Terminals in die Ukraine liefern.1) Die NATO selbst unterstützt mit ihrem Programm "Alliance-Ground-Surveillance" (Allianz-Bodenüberwachung) die Ukraine mittels Gefechtsfeldüberwachung.2)


Damit ist der Übertritt zur Konfliktpartei vollzogen.

Die US-Strategen und Planer des Dokuments TRADOC 525-3-1 „Win in Complex World 2020-2040“ können mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden sein!
„Der Dollar floriert und lässt Europa alt aussehen, solange der Spannungszustand des Krieges anhält. Viel Zeit soll vergehen, Russland ruiniert, Deutschland geschwächt, die EU fragmentiert und der Krieg gegen China Wirklichkeit werden“3), schreibt Hans-Rüdiger Minow, deutscher Filmregisseur und Publizist, führt in seinem Kommentar „Strategie der Spannung“.4)
Ähnlich sieht es das U.S. Peace Council. Nach dessen Einschätzung wollen die USA „die Osterweiterung der NATO unter ihrer Vorherrschaft fortsetzen, Russland als Konkurrenten auf dem europäischen Energiemarkt zurückdrängen, ihren überhöhten Militärhaushalt damit rechtfertigen und den Verkauf von US-Kriegsmaterial an ihre europäischen NATO-Vasallen sicherstellen. Ein Europa, das auch weiterhin in die EU-Staaten, Großbritannien und Russland aufgespalten ist, nützt nur den imperialen USA.“5)
Allen Drohungen aus China zum Trotz führte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi Anfang August 2022 ihren umstrittenen Besuch in Taiwan durch. Umstritten deshalb, weil die USA im Rahmen der Ein-China-Politik nur Peking als Regierung Chinas anerkennen und deshalb keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan unterhalten. Unter dieser Schwelle betreiben die USA jedoch eine De-facto-Botschaft in der Hauptstadt Taipeh und liefern militärische Ausrüstung. Obwohl mit Taiwan kein gegenseitiger Verteidigungsvertrag besteht, bejahte Biden auf einer Pressekonferenz in Tokio die Frage, ob er bereit sei, Taiwan im Falle einer chinesischen Invasion militärisch zu verteidigen. "Das ist die Verpflichtung, die wir eingegangen sind"6).
Wie zu erwarten, demonstrierte China Stärke. Unmittelbar vor der Landung von Pelosi überflogen chinesische Kampfflieger den Meeresweg der Taiwanstraße. Nach der Landung protestierte China in scharfer Form gegen den Besuch und im chinesischen Staatsfernsehen wurde die Reise der US-Politikerin verurteilt, die ein falsches Signal an die separatistischen Kräfte auf Taiwan sende. Zur Umsetzung ihrer geopolitischen Ziele haben die USA bisher sehr erfolgreich die separatistischen Kräfte vor Ort instrumentalisieren können.
Neben den vielen Eskalationssignalen an Russland sendete die deutsche Bundesregierung im Rahmen ihrer neuen Indopazifik-Strategie mit der Verlegung von sechs Eurofightern, drei Tankflugzeugen A330, und vier Transportflugzeugen des Typs A400M und insgesamt 250 Soldaten in den Indopazifik, eine wohl kaum dem Frieden dienende Botschaft. Das deutsche Geschwader ist Teil von 17 Nationen mit 2500 Soldaten und 100 Flugzeugen, die vom 18. August bis 8. September gemeinsam bei "Pitch Black" den Luftkampf üben. Neben Deutschland sind auch Japan und Südkorea zum ersten Mal als Teilnehmer statt Beobachter dabei.
Nach den Manövern wird ein Tankflugzeug Ende September Südkorea besuchen, drei Eurofighter nach Japan fliegen, drei weitere Kampfjets werden mit der Luftwaffe von Singapur bei ein...
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