Beziehung - das Wagnis von Nähe

Melanie und Peter ziehen eine Bilanz aus den vergangen 12 Monaten Beziehung während der Pandemie. Lieferkettenabbrüche, Klopapierstandorte, Pro und Kontra Impfungen, ausgefallene Hochzeitsreisen und den kleinen und großen Verwerfungen die einem auf engsten Raum (zwei im Homeschooling und zwei im Homeoffice) begegnen können.

Melanie und Peter lernen sich im Sommer 2019 an der Elbe kennen. Beim ersten Date reden sie über Beziehungserfahrungen und Lebens- und Liebesvorstellungen und stellen dabei fest, dass ihre beiden Landkarten in denen sie bisher unterwegs waren nicht deckungsgleich sind. Sie begeben sich auf eine Entdeckungsreise in die Landkarte ihres Gegenübers. Aufregend und fremdartig fühlt sich diese Reise an und es kommt zu überraschenden Wendungen.

Frank Henrich lebt und arbeitet in der Ostholsteinischen Schweiz als Paar- und Sexualtherapeut. In seinen Beratungspraxen in Eutin und Lübeck spricht er mit Einzelpersonen und Paaren über Intimität, Nähe und Sexualität. Man muss Dinge benennen, Konfliktthemen aushalten und Abwehrhaltungen aufbrechen, so beschreibt Frank einen Teil seiner Arbeit.

Wer bin ich als Frau? Wer bin ich als Mann? Wie befriedige ich mich selbst? Was haben wir offen und verdeckt für einen Vertrag bzgl. Sex in der Partnerschaft. Wieviel Sex ist eigentlich normal? Ein Gespräch mit vielen Fragen, spannenden Antworten, interessanten Erkenntnissen und einem Paar das anschließend eine Menge Gesprächsstoff miteinander hatte.

Wie kommunizieren wir in einer Partnerschaft unterschiedliche Optionen? Was passiert, wenn wir Interessen und Bedürfnisse direkt ansprechen? Wie definierst Du Treue in Deiner Beziehung mit Deinem Gegenüber und wie würdest Du Dir den Umgang damit wünschen, wenn Du oder Dein Gegenüber sich anderweitig orientiert. Eine erste Annäherung zu einem in Paarbeziehung oftmals intransparenten Thema.

Melanie und Peter treffen heute auf ein Paar, dass sich schon aus der gemeinsamen Schulzeit kennt. Erinnerungen an den ersten gemeinsamen Kinobesuch, Kevin Kostner, der damals mit dem Wolf tanzte, Badesalz, das erste Date in einem VW Käfer von Mama und Papa geborgt, werden wach. Sie leben heute im Süden der Republik, sind beide Mitte vierzig und seit mehr als 25 Jahren verheiratet. Als Studienkollegen haben Christoph und Peter vor 20 Jahren unterschiedliche Wege eingeschlagen und trotzdem sich nie aus den Augen verloren. Heute steht der VW Käfer von damals in einer Garage, wird gerade von ihr und ihm restauriert und ist zu einem gemeinsamen Projekt geworden, nachdem die Kinder eigenen Wege gehen. Wie läuft eine Beziehung nach so vielen Jahren. Was bleibt? Wie bleibt der Gegenüber spannend. Wie gehen die beiden mit Unterschiedlichkeiten um? Wie ist das in einer langen Partnerschaft mit dem Wagnis von Nähe.

Heute treffe ich in Hamburg auf eine fünfundzwanzigjährige Deutsch-Iranerin. Sie hat hier in Hamburg Psychologie studiert und bewegt sich mitunter in zwei unterschiedlichen Kulturen. Wie ist das mit Liebe und Beziehung im Iran im Vergleich zu Deutschland und welche Erfahrungen hat sie mit Datings-Apps und Männer auf diesem Weg gesammelt? Saba redet über ihren Wunsch nach Beziehung, die Sehnsucht nach einer verbindlichen Beziehung und wie sie sich Beziehung vorstellt.

Wer ist in einer Beziehung der Emotionalere von beiden? Wenn wir unsere emotionalen Seiten kennen und diese nutzen und in die Beziehung integrieren, hält das die Beziehung in Bewegung und führt in der Regel zu einer Intensivierung. Emotionen sinnvoll genutzt, stärkt die Bindung zu einander. Streiten kann verbinden.

Peter trifft in seinen Praxisräumen in Lörrach auf die Psychotherapeutin Dima Arbach und fragt nach einer Formel für eine glückliche Liebesbeziehung und welche Erfahrungen sie in ihrem Praxisalltag mit Klienten macht, die mit Beziehungs- Liebes,- und Bindungsfragen auf sie zu kommen. Dabei erzählt sie von ihren persönlichen Beziehungs- und Liebeserfahrungen und denkt darüber nach, wie sie vorgehen würde, wenn sie sich heute auf die Suche nach einem potentiellen Partner machen würde.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne - kann die Anziehungskraft und der Zauber des Anfangs fortgeführt werden? Vom lassen können oder reinszenieren - und die Option dies zu entscheiden.

Ein "Wir" kann ohne ein "Ich"nur sehr schwer existieren. In der Regel bringen in einer Paarbeziehung beide Partner einen Teil ihrer Identität in die Beziehung ein und verfolgen gleichzeitig getrennt davon, eigenständige Interessen. Eine stabile Identität beider Partner ist darum eine gute Voraussetzung für eine ausgewogene Beziehung. Also wieviel WIR verträgt eine Beziehung und wieviel Individualität ist notwendig, um ein ausgewogenes WIR leben zu können? Diese Frage stellt sich uns immer wieder mal.