Emile Zolas 1871-1893 entstandener zwanzigbändiger Romanzyklus "Die Rougon-Macquart" ist ein einzigartiges historisches Dokument in literarischer Form: Mit äußerstem, quasi dokumentarischem Realismus wird darin ein Panorama der französischen Gesellschaft während der bonapartistischen Diktatur Napoleons III. gezeichnet und in jedem Band das Leben eines anderen sozialen Milieus porträtiert. In dieser Ausgabe des "Buchs der Woche" geht es um den 1871 erschienenen ersten Band dieses Zyklus, der die Wurzeln des Bonapartismus als Sammelbewegung des Bürgertums gegen Revolution, Demokratie und ArbeiterInnenklasse am Beispiel einer ehrgeizigen kleinbürgerlichen Familie aus der südfranzösischen Provinz illustriert, die ihr Schicksal an das des Staatsstreiches kettet.