Karl Kautsky galt Anfang des 20. Jahrhunderts als "Papst des Marxismus", dessen Autorität in Sachen marxistischer Theorie auch Lenin anerkannte - bis Kautsky ab etwa 1910 langsam zum Reformisten und 1917 ff dann zum Antibolschewisten wurde. Sein 1909 erschienes Büchlein "Der Weg zur Macht" ist sein letztes echt revolutionär-marxistisches Werk, in dem er darlegt, warum die Überwindung des Kapitalismus nicht durch gütliches Einvernehmen mit dem Bürgertum langsam und evolutionär gelingen wird - ein bis heute lesenswerter Text.