"Ich bin das erste Mal wieder nach Chile gekommen nach 13 Jahren, weil ich als Asylantin nicht nach Chile zurückkehren durfte, und das war der Schock meines Lebens." Dr. Carmen Luz Herlinghaus studierte in Valparaiso (Chile). Dort entwickelte sich ihr soziales und politisches Engagement Anfang der 1970er Jahre, in der kurzen Zeit der Präsidentschaft von Salvador Allende. Carmen Luz war als Hebammenstudentin Teil der Bewegung für ein demokratisches Chile und blieb weiter aktiv nach dem Militärputsch 1973, mit dem für Chile eine lange Zeit der Diktatur begann. Ende 1973 beantragte Carmen Luz politisches Asyl in der belgischen Botschaft, gemeinsam mit ihrem Partner, sie war damals schwanger. Nach einigen Monaten in Belgien kamen sie in die DDR. Dort konnte Carmen Luz nach einem einjährigen Deutschkurs schließlich in Rostock Medizin studieren. Bis zum Beginn ihrer Rente 2020 arbeitete sie in der Kinderklinik Lichtenberg in Berlin.