Russische wie ukrainische Quellen deuten mit ihren Berichten darauf hin.
Ein Kommentar von Peter Frey.
Verschiedene Quellen außerhalb der Leitmedien berichten über den Einsatz chemischer Kampfmittel durch ukrainische Truppen in der Gegend von Artjemowsk (Bachmut) (1 bis 4). Videos, die das belegen möchten, wurden inzwischen bei Twitter teilweise gesperrt (5).
Eines der Videos, selbst aufgenommen von ukrainischen Kämpfern in der ersten Januarhälfte des Jahres, zeigt in Kühlschränken gelagerte Kartuschen, die an Drohnen montiert werden. Dazu spricht der Kommandeur einer taktischen Luftaufklärungseinheit, namens Robert Madyar (6).
Dem Autor klingen jetzt noch die Ohren, wie die westlichen „Qualitätsmedien“ schäumten, als die „Truppen des Diktators Assad“ angeblich Giftgas auf das eigene Volk ausgebracht hatten sollen. All diese Behauptungen stellten sich später als erstunken und erlogen heraus und eine UN-Organisation, die OPCW, spielte munter ihre zweifelhafte Rolle bei diesem Medienkrieg gegen Syrien. Nun aber ist Schweigen, obwohl Russland das Thema offiziell zur Sprache gebracht hat.
Bereits am 8. Februar des Jahres führte der russische Vertreter bei der OSZE-Jahrestagung in Wien, Konstantin Gawrilow, vor dem Plenum aus:
„[…] Wir erhalten auch Berichte über den Einsatz chemischer Waffen durch ukrainische Streitkräfte bei Kampfhandlungen in der Nähe von Artjomowsk und Solear, wodurch russische Soldaten schwere Verbrennungen und Vergiftungen erlitten haben. […] Das russische Untersuchungskomitee arbeitet daran, alle Umstände dieser Vorfälle aufzuklären. Wir fordern die OSZE-Mitgliedsstaaten auf, diese Vorgänge im Zusammenhang mit den OSZE-Prinzipien zur Nichtverbreitung [solcher] Waffen, die von den Staats- und Regierungschefs verabschiedet wurden, streng zu bewerten.“ (7)
Die Konvention (unter anderem) über den Nichteinsatz von chemischen Waffen wurde übrigens auch von der Kiewer Regierung ratifiziert. Dass die OPCW angesichts dieser Indizien so still hält, dürfte nach den Ereignissen in Syrien kaum einen überraschen (8).
Eines ist auffällig: Propaganda können die Russen offenbar nicht, da hinken sie dem Apparat im Wertewesten meilenweit hinterher.
Was all dies in Russland noch bewirkt, muss man nicht gutheißen. Aber verstehen sollte man es können. Eine verhängnisvolle Spirale unerbittlicher Gewalt wird immer weiter nach oben getrieben. Dies hat leider zur Folge, dass in der russischen Öffentlichkeit Forderungen nach einer härteren Kriegführung laut geworden sind. Was auch im folgenden Text, entnommen der russischen Online-Plattform Top War, sehr deutlich wird.
"Giftiges Chlor, wie die Ukrainer auf internationale Gesetze spucken
10. Februar 2023; ein Beitrag von Alexander Stawer (Top War)
Gestern sah ich ein Video über den Tod eines unserer Kämpfer nach dem Abwurf einer selbst hergestellten chemischen Granate durch eine ukrainische Drohne, und in meinem Kopf erklang ein idiotisches Lied aus meiner Jugend zur Melodie von „Songs of the Crocodile Gena“. „Zyanchlorid breitet sich aus wie ein Tischtuch, wie ein Tischtuch … Und klettert unter eine Gasmaske. Jeder, jeder glaubt an das Beste. Eine Atommine explodiert langsam …".
Wir haben wirklich geglaubt, dass es in der modernen Welt keine Idioten mehr gibt, die es wagen würden,