Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
China ist historisch kein Land, das Krieg gegen andere Länder führt. Deshalb war es schlecht vorbereitet, und wurde durch die modernen Abstandswaffen der Europäer in den Opiumkriegen unterworfen. Was dem Land heute als Aggression nachgesagt wird, ist die Verteidigung der Souveränität des Landes, indem China Taiwan, und das international anerkannt, als seine Provinz ansieht. Anders als Kiew die östlichen Provinzen, hat allerdings China bisher noch keine Bomben auf Taiwan geworfen. Während die USA also in der Ukraine die Zentralregierung unterstützten, die Ostgebiete zu bombardieren, tun sie im Fall Taiwans das Gegenteil. Dort unterstützen die USA die abtrünnige Provinz Taiwan. Während die USA Russland, (das den Gebieten, die Zuflucht vor den Bomben Kiews in der Russischen Föderation gesucht hatten, militärisch zur Hilfe eilte,) Aggression vorwirft, nicht Kiew, tun die USA im Fall Taiwans wieder das Gegenteil. Sie werfen der Zentralregierung in Peking aggressives Verhalten vor, obwohl die noch gar nicht Taiwan bombardierte, wie Kiew den Osten. Noch wilder wird die Geschichte, wenn man sich erinnert, dass die USA die Abspaltung des Kosovos, heute der größte NATO-Stützpunkt in der Nähe der Grenze zu Russland, mit einem völkerrechtlich illegalen Bomben-Angriffskrieg erzwungen hatte. Nun schreibt China aber Geschichte als Vermittler zwischen scheinbar unversöhnlichen Todfeinden. Was kommt da auf die Welt zu?
China, vergleicht man das Vorgehen dieses Landes nach dem 2. Weltkrieg mit den 20 bis 30 Millionen Kriegstoten, welche die USA verursacht haben sollen, hält eher nichts von Krieg, aber viel von wirtschaftlicher Entwicklung und Handel. Trotzdem hatte es zuletzt die indirekte Kriegserklärung der USA ganz offensichtlich angenommen(1). Und anschließend begannen chinesische Diplomaten die „teile und herrsche“ Politik der USA zu zerstören, indem die Erzfeinde Saudi-Arabien und der Iran unter der Vermittlung Chinas eine friedliche Koexistenz und sogar mehr, vereinbarten. Saudi-Arabien erklärte, kurzfristig im Iran investieren zu wollen. Etwas, das europäischen Konzernen durch mangelnde Unterstützung ihrer Staaten gegen die Sanktionen der USA, nicht erlaubt war. Aber das ist erst der Anfang einer globalen Machtverschiebung historischen Ausmaßes.
Dann hatte China einen realistischen Vorschlag für die Beendigung des Tötens in der Ukraine gemacht, der dann sofort nervös und aufgeregt von den USA zurückgewiesen wurde. Es solle auf keinen Fall einen Waffenstillstand geben, das wäre nicht im Interesse der USA. Womit sich die wahren Absichten des Imperiums erneut offenbarten.
Schauen wir uns nun etwas detaillierter an, warum China in den letzten Wochen begann, ganz entschlossen die Weltordnung neu zu kalibrieren.
Da ist herausragend die Ablehnung der mit Kreuzfahrermentalität verbreiteten westlichen Gesellschaftspolitik, der unipolaren liberalen globalistischen Gesellschaftsordnung (ULG), welche inzwischen im Westen als Teil „westlicher Werte“ gefeiert wird. Dem setzt China nun ganz offiziell mit seiner „Global Civilization Initiative“ eine multipolar konservativ-souveräne (MCS) Weltanschauung entgegen.
Im Gegensatz zur hegemonialen, von einem Imperium und seinen Vasallen durch einseitige Regeln bestimmte Welt, soll die MCS die internationalen Beziehungen gerechter gestalten. Über Multipolarität habe ich schon ausführlich berichtet. Viele Länder glauben, dass einige soziale Privilegien wie (nur ein Beispiel) die von LGBT-Propaganda, nicht im Interesse der Mehrheit sind, und unterstützen das Recht aller Staaten, ihre eigenen politischen und sozioökonomischen Modelle umzusetzen, die ihren historischen nationalen Bedingungen entsprechen.
Der die russische Sichtweise vertretende Andrew Korybko schreibt dazu(2), dass in diesem Kontext der chinesische Präsident Xi die GCI vorgestellt hatte. Es sei Teil des Versuchs einen globalen Systemwandel,