Share Corona. Und jetzt?
Share to email
Share to Facebook
Share to X
Wir befinden uns mittlerweile bei der 94. Ausgabe des Podcasts „Corona. Und jetzt?“. Wer hätte das vor rund einem Jahr für möglich gehalten? Aber und das ist das Gute: die Pandemie flacht derzeit ordentlich ab, die Zahlen sinken deutschlandweit immer weiter, auch die Todesfälle nehmen ab. Zeit, aufzuatmen und vielleicht auch in den Urlaub zu fahren und die Seele baumeln zu lassen.
Bevor das bei uns aber soweit ist, haben wir für euch noch eine ganz frische Folge vorbereitet, die es auch in sich hat. Denn wir haben ein Interview mit dem bekannten Virologen Prof. Hendrik Streeck geführt. Er war und ist einer der polarisierendsten Virologen seiner Zunft und hat immer wieder mit seiner Meinung und Einschätzung zur Corona-Lage und der Pandemie bei vielen Leuten angeeckt.
Im Interview mit dem 43-Jährigen sprechen wir über die momentane Situation innerhalb der Pandemie, die Delta-Variante und seinen Auswirkungen und was wir tun können, damit wir im Herbst trotz steigender Fallzahlen – die kündigt Streeck an – nicht erneut in einen Lockdown gehen müssen.
Auch wir wollen uns in eine längere Sommerpause verabschieden. Klar, wir werden die Pandemielage natürlich weiterhin im Blick behalten, aber José Narciandi und das Team sagen vorerst leise „Tschüss“.
Wir stehen kurz vor den Sommerferien in NRW und wir blicken auf ein turbulentes Corona-Schuljahr zurück. Mit Maskenpflicht, sogenannten Popeltests, dann kamen die Lollitest. Dazu gab es eunige Zeit nur Distanzunterricht, gepaart ab und zu mit etwas Präsenzunterricht und wiederum eine lange Zeit Wechselunterricht. Es war viel los und wir fragen uns auch: Wie wird wohl das kommende Schuljahr nach den Sommerferien starten?
José Narciandi redet darüber mit NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer und stellt ihr Fragen, die ihr geschickt habt.
Viele Fragen beschäftigen sich mit dem kommenden Schuljahr. Denn noch ist die Pandemie schließlich nicht ganz beendet, viele Kinder und Jugendliche werden vor dem Start nicht geimpft sein. Ob zum Beispiel nur geimpfte Kinder dann zurück in die Schulen dürften, lautet eine Frage einer Hörerin. Hierauf antwortet Gebauer genauso wie zu weiteren Anliegen von euch.
In Sachen Schulschließungen war schon im Laufe des vergangenen Schuljahres deutlich zu erkennen, dass die CDU/FDP-Landesregierung andere Vorstellungen als der Bund hatte. Während Gebauer gerne die Schulen häufiger offen gelassen hätte, waren Kanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung dagegen. Auch für das neue Schuljahr könnte diese Debatte noch einmal hitziger werden.
Das gesamte Interview könnt ihr euch hier in der neuen Episode von „Corona. Und jetzt?“ anhören.
Endlich – bald ist Urlaub! Bei uns in NRW fangen in gut vier Wochen die Sommerferien an und irgendwie wollen viele mal wieder raus… richtig Urlaub machen. Geht das überhaupt? Und was müssen wir dabei beachten? Die Antworten darauf gibt es in dieser Ausgabe. Außerdem gehen wir der Frage nach: Wird das Händeschütteln aus unserem kollektiven Gedächtnis verschwinden?
Wir blicken erst noch schnell auf die aktuelle Corona-Lage in NRW: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht weiter zurück. Das Robert Koch-Institut meldet heute (10. Juno 2021) einen Wert von 20,8 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen – deutlich weniger als gestern mit über 23. Und laut RKI liegen von den insgesamt 53 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW nur noch Hagen (50,9) und Bonn (44,3) über der Inzidenz-Schwelle von 35. Die niedrigsten Zahlen werden weiter aus dem Münsterland gemeldet: Coesfeld hat mit 5,4 den niedrigsten Wert im Land, gefolgt von Münster mit 6,3. Soweit zu den Zahlen – jetzt zum Urlaub.
Die Autobahnen werden voller sein denn je – die Flughäfen, werden aus allen Nähten platzen… sobald sich die Corona-Lage wieder beruhigt. Und danach sieht es ja aus – so ganz allmählich. Es gibt einen riesigen Nachholbedarf beim Reisen und Urlaub machen. Findige Beobachter haben dafür schon einen Fachbegriff gefunden – und das ist Revenge-Travel – also Rachereisen.
In der Redaktion ist uns da vor kurzem das Thema Händeschütteln über den Weg gelaufen. Wir haben festgestellt, dass sich verständlicherweise niemand mehr die Hand gibt… und wie selbstverständlich das inzwischen geworden ist. Seit Corona schlagen wir uns stattdessen zur Begrüßung unsere Fäuste, Füße oder Ellenbogen gegeneinander. Meine Kolleginnen Natascha Wittmaack und Julia Vorpahl haben mit einem Benimm-Experten darüber gesprochen – mit Stefan Biggeleben. Und die erste Frage an ihn ist: Wie der Händedruck aus unserer Kultur komplett verschwinden?
Genau zum Beginn der Fußball-EM sinken die Hürden für einen Kneipenbesuch. Trotzdem: Rudelgucken eng zusammen, das wird trotzdem nicht gehen. Egal ob im Biergarten oder in der Kneipen: Abstand halten ist angesagt. Aber immerhin: Man darf wieder in die Kneipen – ohne Test- oder Impfnachweis.
Die Schulen haben in Nordrhein-Westfalen wieder geöffnet. Nach einer gefühlten Ewigkeit, dürfen sich Schülerinnen und Schüler wieder in den Klassen begrüßen und Lehrerinnen und Lehrer wieder einen Frontalunterricht machen, der nicht vor einer Kamera stattfindet. Doch, obwohl die Inzidenzen in NRW sich im Sinkflug befinden, haben nicht alle ein gutes Gefühl bei den Öffnungen im Schulbereich.
Zum Beispiel hat Wibke Poth, die stellvertretende Vorsitzende der Lehrgewerkschaft VBE, ein mulmiges Gefühl. Aufgrund der Tests, die zweimal wöchentlich durchgeführt würden. Die Schulen würden als Testzentren missbraucht, Papierkram erschwerend hinzukommen. Wir haben uns mit Wibke Poth unterhalten.
Auf der Gegenseite aber haben wir die Meinung vieler Hörerinnen und Hörer, die für ihre Kinder sprechen und es gut finden, dass die Schulen endlich wieder aufhaben. Wer will es ihnen verübeln? Aber: Nicht alles ist Gold, was glänzt. Das zeigt beispielsweise die Meinung von Hörerin Mareike Dorscheid.
Es blitzt ja noch ein anderes Thema, das mit Schülerinnen und Schülern und Schulen direkt zu tun hat, um die Ecke und das ist die Frage: Sollen Kinder geimpft werden – ja oder nein? Die Europäische Arzneimittelbehörde und auch die EU-Kommission haben den Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab 12 freigegeben. Allerdings gibt es von der STIKO – der ständigen Impfkommission – keine generelle Impf-Enpfehlung – oder besser: die STIKO hat sich noch gar nicht offiziell dazu geäußert. Um dieses Thema kümmern wir uns also ein anderes mal.
Die Zahl der Infektionen geht runter – die Zahl der Impfungen steigt und plötzlich ging es dann doch ganz schnell. In NRW haben in einigen Städten am Wochenende schon die Biergärten geöffnet. Zumindest durften sie das, ob sie wirklich geöffnet haben, ist nochmal eine andere Frage. Und damit sind wir mittendrin in der kritischen Betrachtung: War darf öffnen? Und wer tut es tatsächlich? Und hatte man uns nicht immer versprochen, dass wenn es Lockerungen gibt, dass sie dann im Schul- und Kitabereich stattfinden? Was erlaubt eigentlich die neue Corona-Schutz des Landes?
In der Tat: Seit diesem Wochenende darf in Städten und Landkreisen, die stabil unter einer Inzidenz von 100 liegen, wieder die Außengastronomie öffnen. Das traf jetzt am Samstag (15.05.) bzw. am Samstag und am Sonntag insgesamt auf 12 Kommunen zu:
Überall durfte spätestens am Sonntag die Außengastronomie öffnen. Und nicht nur die – hier ein Überblick über das, was die aktuelle Corona-Schutz-Verordnung in NRW erlaubt:
Gastronomie: Eingeschränkte Öffnungen der Außengastronomie werden wieder erlaubt, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf Werktagen unter 100 Neuinfektionen liegt. Voraussetzung ist eine verminderte Gästezahl. Zugang haben Getestete, Geimpfte und Genesene. Innenbereiche der Gastronomie dürfen ab einer Inzidenz unter 50 wieder geöffnet werden.
Hotels: Für private Gäste dürfen Hotels unter Auflagen bei einer stabilen Wocheninzidenz unter 100 wieder öffnen – also, wenn der Wert in der Kommune an mindestens fünf Tagen darunter liegt. Die Erlaubnis ist aber auf maximal 60 Prozent der Hotelkapazitäten begrenzt, jedenfalls solange bis die Inzidenz unter 50 fällt.
Camping: Auch Übernachtungen in Ferienwohnungen sowie auf Camping- und Wohnmobilplätzen werden bei einer stabilen Wocheninzidenz unter 100 für Negativgetestete, Geimpfte und Genesene wieder möglich.
Einzelhandel: Unter der Inzidenz von 100 dürfen alle Geschäfte öffnen – ohne Terminbuchung, aber nur für Kunden mit einem der drei Gs: Getestet, geimpft oder genesen
Messen: Als erstes Bundesland bekommen auch Messen eine Perspektive: Sie werden mit beschränkter Besucherzahl und nach demselben Flächen-Schlüssel vom vergangenen September erlaubt, wenn die Inzidenz unter 50 liegt. Für Kongresse und Tagungen sollen die gleichen Regeln gelten.
Kultur: In Regionen mit einer Wocheninzidenz unter 100 werden kulturelle Freiluft-Veranstaltungen mit bis zu 500 Gästen erlaubt. Der Besuch von Museen, Kunstausstellungen, Galerien, Schlössern, Burgen, Gedenkstätten und ähnlichen Einrichtungen ist mit Terminbuchung möglich. Zulässig ist in geschlossenen Räumen maximal ein Besucher pro 20 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Freizeit: Bei einer Inzidenz unter 100 dürfen kleinere Außeneinrichtungen für Geimpfte, negativ Getestete und Genesene öffnen, etwa Minigolf, Kletterparks, und Hochseilgärten. Freibäder dürfen für eine begrenzte Besucherzahl zum Sport zulassen; die Liegewiesen dürfen nicht genutzt werden. Private Veranstaltungen werden erst ab einer Inzidenz unter 50 erlaubt: im Außenbereich mit maximal 100 Personen, innen mit maximal 50 Personen jeweils mit negativem Testergebnis. Und: Unterhalb der 50er-Marke wären wieder Treffen mit zehn Personen aus bis zu drei Haushalten plus Kindern bis 14 Jahre erlaubt.
Holland-Reisen: Eine neue Einreiseverordnung des Bundes siehtvor, dass Reisende, die länger als 24 Stunden in den Niederlanden gewesen sind, fünf Tage in Quarantäne müssen. Erst am fünften Tag könnten sich die Betroffenen frei testen lassen. Das ist neu: Die bisherige nordrhein-westfälische Regelung, dass man sich direkt nach der Rückkehr frei testen lassen kann, gilt nicht mehr. Das hatte für viel Verwirrung gesorgt, denn Gesundheitsminister Laumann hier in NRW hatte vergangene Woche gesagt, Die Quarantänepflicht gelte erst ab einem Aufenthalt von 48 Stunden – richtig ist: Er gilt schon ab 24 Stunden.
Es gibt da einen Verband, der dürfte sich über diese Entwicklung gefreut haben, der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA. Sprecher Thorsten Hellwig: „Nach sieben Monaten Lockdown hat die Branche natürlich auf erste Öffnungsschritte gewartet. Wir vom DEHOGA hätten uns gewünscht, dass es ein Gesamt-Öffnungskonzept für die gesamte Branche gegeben hätte, also nicht nur für die Außengastronomie und eingeschränkt für die Hotellerie, sondern für alle zusammen auch für die innen Gastronomie. Insofern war das Ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge verknüpft.“ Trotzdem haben laut Thorsten Hellwig nicht alle Cafés und Restaurants geöffnet. Durch das teilweise schlechte Wetter und die Beschränkung auf die Außengastronomie habe sich das für einige Betriebe nicht gelohnt. Zusätzlich kamen die Lockerungen für die Betreiber sehr kurzfristig. Nach sieben Monaten Lockdown einen Betrieb innerhalb von drei Tagen wieder zu öffnen ist schon sehr sportlich, so Hellwig.
In dieser Woche treffen sich in NRW die zuständigen Minister für Kitas, für Schulen und für die Hochschulen und wollen darüber beraten, wie nun Öffnungsschritte in diesen Bereichen aussehen. Denn: Angesichts des Versprechens, man wolle im Zuge von Öffnungen Schulen und Kitas zuerst öffnen ist das eine drängende Frage. Schon heute (17.5.) will man sich zusammensetzen – aber noch gibt es nichts Neues.
Großes Interesse an Urlaubsbuchungen im Norden: Nachdem ohnehin Schleswig-Holstein aufgrund hervorragender Corona-Infektionszahlen das Bundesland für Touristen fast vollständig öffnet, ziehen auch Niedersachsen und Bayern nach. Urlaub außerhalb NRWs ist also bald schon wieder möglich.
In den Tourismuszentralen der Inneren Lübecker Bucht, der Schleiregion, des Kreises Nordfriesland und der Gemeinde Büsum laufe nach Angaben der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein beispielswiese die Telefone heiß. Auch auf Rügen in Mecklenburg-Vorpommern bereitet man sich auf einen Ansturm vor. Dort arbeitet Boris Bergen, der Gästehäuser und Ferienwohnungen bewirtschaftet. Was er für Gedanken zur Perspektive hat, wie er die Situation für Geimpfte und nicht geimpfte Personen einschätzt und ob es Sinn macht, vorerst nur Touristen aus dem eigenen Bundesland zu begrüßen, das erklärt er José Narciandi im Interview in der neuen Episode.
Das Impfen beherrscht die Debatten auf Bundes- aber auch Landesebene. Viele Themenpunkte sorgen für Diskussionen. Gleichzeitig haben wir mit einer frustrierten Mutter gesprochen, die gegenüber NRW-Schulministerin Gebauer mal Dampf ablassen möchte.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Mittwoch den Landtag zu unterrichten. Dabei ging es ihm zum einen darum, klarzustellen, dass er die Brücke zum Sommer und zum nahen Ende der Pandemie weiter aufrechterhalten lassen möchte. Mit vier Eckpfeilern: „einem konsequenten Lockdown, einer Steigerung der Impfquote, flächendeckende Tests und digitale und effiziente Kontaktnachverfolgung.“
Außerdem erklärte Laschet, dass in NRW am Mittwoch rund 180.000 Dosen verabreicht werden konnten. „Das ist ein Prozent der Bevölkerung und das ist ungefähr das Impftempo, das die USA an einem Tag haben“, so Laschet im Landtag. Rund 18 Millionen Menschen leben bekanntlich bei uns in NRW. Die Opposition hielt von diesen Ansagen wenig, aber darauf gehen wir in der neuen Podcast-Folge konkret ein.
Angesichts hoher Corona-Infektionen in einigen Kölner Stadtteilen Schwerpunktaktionen für sozialen Brennpunkte angekündigt. „Mich hat besonders das Beispiel aus Köln beeindruckt. Köln-Chorweiler Inzidenz 500, Köln-Hahnwald Inzidenz 0“, sagte Laschet am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. „Da wo Menschen in beengteren Wohnverhältnissen leben, ist die Gefahr sich anzustecken größer als bei jemanden, der in einem großzügig angelegten Einfamilienhaus wohnt.“ Daraus entstehe eine soziale Frage. „Und deshalb müssen wir jetzt hier auch einen besonderen Schwerpunkt setzen, dass geimpft werden muss dort, wo Menschen enger zusammenleben als anderswo“, betonte Laschet.
Nadine Jacobströr (aus Gelsenkirchen), Mutter von drei schulpflichtigen Kindern, ist in den vergangenen zwei Wochen mit einem Video, das sie spontan bei Facebook gepostet hat, im Netz ziemlich viral gegangen. Sie hat sich, als nach den Osterferien die Landesregierung angekündigt hatte, dass die Kinder sich in der Schule nun zwei mal die Woche auf Corona testen müssen einfach den Kaffee auf, wie sie uns hinterher sagte: „Ich habe mir das angeguckt und gedacht: Das kann doch nicht sein. Das Grundrecht auf Bildung ist an Voraussetzungen geknüpft und das finde ich schwierig.“ Was sie sonst noch José Narciandi zu erzählen hatte, erfahrt ihr in der Episode.
Maske beim Friseur, vor dem Besuch bei Mama ein Wattestäbchen in die Nase, Konferenzen in Jogginghose. Corona hat unser Leben in jedem Bereich geändert. Auch bei so nebensächlich scheinenden Sachen wie Computer- und Videospielen. Wie gesagt: „nebensächlich scheinend“. Denn die Gaming-Industrie ist mittlerweile viel mehr als nur der Versorger für den netten, virtuellen Zeitvertreib. Der Großteil der Deutschen zockt regelmäßig, eine der weltweit wichtigsten und größten Messen der Spielebranche, die Gamescom, findet bei uns in Deutschland statt, die Umsätze sind längst in Bereichen der Film- und Musikindustrie angekommen – und wenn ein Spiel später rauskommt (wegen Corona), dann trifft es so manche Gamerinnen und Zocker härter als der Abstieg des Lieblings-Fußballvereins.
In diese Melange aus ernster Pandemie, finanzstarker Industrie und emotional-aufgeladenem Hobby haben sich heute zwei Kollegen gesetzt und eine ganz besondere Podcast-Folge aufgenommen. José Narciandi – eigentlich Host bei „Corona. Und jetzt?“, dem Podcast der NRW-Lokalradios, in dem aus dem politischen Herzens NRWs alles Wichtige rund um Corona besprochen wird. Und Matthias Hensel, neben Joschka Heinemann und David Müller einer der Hosts beim Gaming-Podcast „addON – der Gaming News-Podcast“.
Sie haben sich gefragt: Was für Auswirkungen hatte Corona denn eigentlich bisher auf die Gaming-Branche? Was hat sich geändert? Wie sieht es mit der Gamescom dieses Jahr aus? Zocken eigentlich mehr Menschen, seitdem das Treffen mit Freunden in der „echten“ Welt schwieriger geworden ist? Wobei können uns Videospiele in dieser Zeit vielleicht sogar helfen? Und hat die Politik eigentlich noch Zeit, sich um die deutsche Spielebranche zu kümmern? Welche Antworten sie gefunden haben, hört ihr in der neusten Folge.
Behind the Scenes-Doku: Sackboy: A Big Adventure – Working From Home
Armin Laschet zockt:
https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/ministerpraesident-armin-laschet-laedt-zum-2-games-gipfel-nach-koeln-wichtiger
Da ist José Narciandi ein paar Tage weg, da hat sich die Corona-Lage so weitergedreht, dass wieder kaum jemand durchblickt. Er bringt uns auf den aktuellen Stand in dieser Ausgabe.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen ist weiter gestiegen. Heute meldete das Robert Koch-Institut eine Neuinfektionsrate von 158,6 gerechnet auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Im Bund lag der Wert bei 160,1. Wir liegen also wirklich nur ganz knapp unter dem Bundesdurchschnitt. Vor einer Woche lagen wir bei einem Wert von 106,8.
Nur noch vier Kommunen haben einen Inzidenzwert unter dem Schwellenwert von 100 – die Landkreise Höxter (89,1), Soest (89,5) und Coesfeld (94,3) sowie die Stadt Bottrop (90,2). Am anderen Extrem liegt die Stadt Remscheid, die hat eine Neuinfektionsrate von 327,8.
Und: Viele Intensivstationen in Deutschland – auch bei uns in NRW sind am Limit. Viele Krankenhäuser wissen nicht, wie sie noch mehr Patienten aufnehmen und versorgen können, wenn das so weitergeht. Darauf hat auch das Robert-Koch-Institut in dieser Woche sehr eindringlich hingewiesen.
„Die Lage in den Krankenhäusern spitzt sich teilweise dramatisch zu.“
RKI-Präsident Lothar WielerOb das, eine gute oder eine schlechte Nachricht ist, muss jeder selbst entscheiden Die Schulen öffnen ab dem 19.04. wieder. Wirklich zu waren sie nicht: Die Abschlussklassen konnten seit Ende der Osterferien weiter in die Schulen. Aber die allermeisten Schüler mussten zu Hause bleiben und zu Hause lernen. NRW-Schulministerin Gebauer hat in dieser Woche angekündigt: Fast alle Schülerinnen und Schüler in NRW dürfen ab Montag wieder im Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht in die Klassen. Die Schul-Öffnungen ab nächster Woche gelten nicht für alle Landkreise und Städte. In Kommunen, in denen die Inzidenz über 200 liegt, bleiben die Schulen, mit Ausnahme der Abschlussklassen geschlossen. Das trifft im Moment auf 6 Städte und Landkreise zu.
Aber: Man öffnet im Prinzip also wieder – obwohl die Zahlen steigen – wie kommt das? Das ist schonmal eine Frage, die Journalisten in Düsseldorf der Schulministerin gestellt haben. dann mit diesen Schülern? NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer von der FDP dazu:
„Ich weiß und mir ist das auch durchaus bewusst, dass dies zumindest vorübergehend eine neue Aufgabe für die Schulen ist in diesen außergewöhnlichen Zeiten sind aber solche neuen Aufgaben auch für unsere Schulen nicht zu vermeiden. Ich bin mir aber sicher, dass unsere engagierten Lehrkräfte diese Herausforderung annehmen, wenn die Schülerinnen und Schüler dadurch auch ein Stück schulischer Normalität zurückzubekommen.“
Wir schauen jetzt kurz Richtung Düsseldorfer Landtag. Dort hat NRW-Ministerpräsident Laschet seine Corona-Politik erklärt. Laschet hat in einer Sondersitzung des Landtags von einer dramatischen Lage gesprochen. Besonders die Situation auf den Intensivstationen Spitze sich weiter zu. Und er hat nochmal seine Idee eines Brücken-Lockdowns verteidigt. Die Opposition hat ihn dafür ganz schön zerrupft. SPD-Fraktionschef Kutschaty, Laschets größter Widersacher im Landtag, der lobte sogar Laschets Idee eines Brücken-Lockdowns. Aber er fragte auch provokativ, was Laschet denn davon abhalte, sowas umzusetzen. Anstatt dafür zu kämpfen, beschwere sich Laschet weinerlich, dass die anderen Ministerpräsidenten und die Kanzlerin nicht auf ihn hören wollten. Laschet rede nur und handle nicht – sagt Kutschaty.
Der Ministerpräsident hat vor allem versucht hingegen die Erfolge seiner Landesregierung in der Pandemiebekämpfung ins Schaufenster zu stellen. Zum Beispiel werde in keinem anderen Bundesland so viel getestet, wie in NRW, sagte er. Fast jede zweite Teststelle in Deutschland stehe in NRW. Und auch in den Impfzentren Laufe es gut
Auch bei diesem letzten Aspekt, den Laschet angesprochen geht es um den Konkurrenzkampf mit dem Bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Der hatte nämlich angekündigt, den russischen Impfstoff schon zu bestellen.
Der Start der Modellregionen in NRW ist so gut wie überall verschoben. Eigentlich sollten ab dem 19.04. sechs Städte und Landkreise Kinos, Theater, Schwimmbäder und Fußballstadien vorsichtig öffnen können, um zu gucken, wie sich die Corona-Infektionen dann entwickeln. Daraus wird aber nichts. Denn die Infektionszahlen liegen entweder schon jetzt viel zu hoch oder sind auf dem besten Weg dahin. Also von den sechs Modell-Städten oder Landkreisen haben 5 schon klipp und klar angekündigt, dass sie den Start der Öffnungen verschieben – auf unbestimmte Zeit. Die Magische Inzidenzgrenze liegt da bei 100 – also erst wenn stabil weniger als 100 Neu-Infektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche registriert werden, darf dieses Modellprojekt überhaupt starten. Jetzt gibt es einige Städte wie Münster, da liegt man noch unter 100, aber es ist davon auszugehen, dass man diese Zahl übers Wochenende knackt. Im Kreis Coesfeld wird zwar noch diskutiert, da liegt man unter 100 aber vermutlich nicht mehr lange.
Auch Mönchengladbach verschiebt den Start, Ahaus, der Kreis Paderborn und der Kreis Warendorf und auch Lippstadt und Soest.
Ich kann mir vorstellen, dass man in manchen Städten da sogar erleichtert, darüber ist. In Münster zum Beispiel, eine Stadt, die sich bisher sehr gut geschlagen hat. Man hätte wohl nicht verstanden, wenn jetzt – während die Zahlen immer wieder steigen, experimentell irgendwelche Öffnungen vorgenommen werden.
Karl-Josef Laumann hat kaum Zeit abzuschalten. Tagtäglich bestimmt Corona sein Leben und ein Ende ist nicht wirklich in Sicht. Der Gesundheitsminister Nordrhein-Westfalens hat in der neuesten Coronaschutzverordnung Städten und Kreisen im Land erlaubt, dank erweiterter Teststrategie nicht eine Notbremse bei einer Inzidenz von über 100 ziehen zu müssen. Das versteht nicht jeder. Im Interview mit „Corona. Und jetzt?“-Host José Narciandi rechtfertigt er diese Entscheidung und lobt gleichzeitig die breite Testmöglichkeiten für die Bürger, die diese auch schließlich wahrnehmen sollen.
„Klar ist, dass wir nach Ostern Gottseidank das Material haben, Kinder in Schulen zweimal die Woche testen zu können.“
Karl-Josef Laumann (NRW-Gesundheitsminister)Laumann stellte sich im Interview diversen Fragen der Hörer der NRW-Lokalradios, die Fragen eingesendet hatten. Unter anderem ging es um den Zwist zwischen Bund und Länder rund um die viel besagte Notbremse und wie das Bundesland Nordrhein-Westfalen sie interpretiert und was eigentlich genau dahintersteckt.
Auch in Sachen Schule und Kitas wurde der 63-Jährige von Bürgerfragen konfrontiert. Er erklärte: „Klar ist, dass wir nach Ostern Gottseidank das Material haben, Kinder in Schulen zweimal die Woche testen zu können.“ Wie viele Kinder schlussendlich wieder in die Schulen gehen dürfen hänge vom Infektionsgeschehen ab. Die Testbestecke müssten genutzt werden. Dass Tests vor Ostern Mangelware waren, will Laumann nicht unter den Tisch kehren. „Zu Schulbesuchen gehört der Test, genau wie das Testen auf Arbeitsplätzen.“
Nicht nur Unikliniken in NRW fordern einen Impfstopp mit Astrazeneca für Menschen im Alter von unter 60 Jahren, in Berlin und München ist es sogar schon soweit. Im Vorfeld eines spontanen Treffens zwischen den Gesundheitsministern von Bund und Ländern hatte Karl-Josef Laumann schon angekündigt, dass er immer den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und auch des Paul-Ehrlich-Instituts und der Ständigen Impfkommision (Stiko) folgen wolle. „In der Frage der Pandemiebekämpfung haben sie eine große Erfahrung.“ Politisch würde Laumann in keinem Fall ärztliche Entscheidungen korrigieren.
Was NRW-Gesundheitsminister Laumann zu weiteren Fragen rund um die Corona-Pandemie zu sagen hat und wie er auf Vorwürfe von Bürgerinnen und Bürger reagiert, gibt es in der Interview-Ausgabe der neuen Episode „Corona. Und jetzt?“
The podcast currently has 94 episodes available.