Corona-Untersuchungsausschuss – Teil 48 oder 20.1
Majestätsbeleidigung oder notwendige Prüfung?
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Bevor die Sitzung 21 mit dem Titel "Die Macht der Konzerne und die Korruption" besprochen werden kann, müssen wir die Ausschusssitzung 20 "Finanzsystem und Hartz IV-Regime" (1) zusammenfassen. Als erster Gast wurde Ernst Wolff zu den Entwicklungen im Finanzsystem angehört. Viviane Fischer leitete das Gespräch durch Bemerkungen zur Rolle der IWF in der Corona Krise ein, und wies dabei auf Südafrika hin. Dort war dem Staat durch Verkaufsverbote von Tabak und Alkohol ein Teil der Einnahmen weggebrochen und der Internationale Währungsfonds wollte dann gleich einen Kreditvertrag mit weitreichenden Einflussmöglichkeiten auf die Politik abschließen.
Ernst Wolff
Das Finanzsystem, unter dem wir leben, so Ernst Wolff, wäre "kaputt" und werde künstlich am Leben erhalten. Das erste Mal, dass das aktuelle Finanzsystem beinahe zusammengebrochen wäre, war 1998, als ein Hedgefonds in New York insolvent wurde, und nur durch die Intervention von mehreren Großbanken gerettet werden konnte, die dafür vier Milliarden Dollar aufbrachten. Der zweite Beinahe-Crash passierte dann 2007/2008. Da waren die Summen dann schon so groß, dass die Banken alleine nicht mehr in der Lage waren, den Zusammenbruch zu verhindern, und die Zentralbanken mit hunderten von Milliarden Dollar eingriffen. Der dritte große Einbruch wäre im März/April 2020 erfolgt, und nun waren nicht mehr hunderte von Milliarden Dollar ausreichend, jetzt ging es um Billionen Dollar.
Seit 2007/2008 wären aber gleichzeitig die Zinsen von den Zentralbanken mehr als 700 mal gesenkt worden. Nun wäre aber eine Grenze erreicht worden, weil die wichtigste Zentralbank der Welt, die der USA, die Zinsen fast auf Null gesetzt hat. Die EZB wäre bereits bei Null.
Das würde bedeuten, dass das Werkzeug der Zinssenkung wegfällt, und die Zentralbanken nur durch eine "besinnungslose" Geldvermehrung noch steuern könnten. Damit wäre man an einer ganz kritischen Grenze angelangt. Bei Wikipedia werde die Wirtschaftskrise vom Frühjahr 2020 als "Corona-Krise" bezeichnet. In Wirklichkeit aber wäre das "absolut nicht der Fall", denn der große Lockdown, d.h. die große Einflussnahme auf die Wirtschaft, wäre erst danach erfolgt.
Man wusste seit 2018, dass ein Anheben der Zinsen notwendig war, um einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern, aber die US-Zentralbank scheiterte "krachend" bei dem Versuch, die Zinsen vorsichtig anzuheben, erklärte Wolff. Dies hätte zu den größten Einbrüchen an den Aktienmärkten seit 70 Jahren geführt.
Also blieb den Zentralbanken als Lösung nur das Pumpen von Geld in die Märkte übrig, worauf die Finanzmärkte sehr positiv reagiert hätten. 2019 gab es dann einen großen Einbruch am Repo-Markt in den USA (2), also auf dem Markt, auf dem sich die Banken refinanzieren. Daraufhin musste die US-Zentralbank von September bis Ende des Jahres hunderte von Milliarden Dollar in das System hineinpumpen, weil offensichtlich im Hintergrund einige großen "Spieler" in Schwierigkeiten geraten waren.
Dabei wäre leider unbekannt, wem die Federal Reserve, also die US-Zentralbank, die großen Summen zur Verfügung stellte. Deshalb kann man über die Empfänger nur spekulieren. Gerüchte besagten, dass Teile der Gelder an die Deutsche Bank und an J.P.Morgan gegangen wären. Beides sind große "Spieler" im Derivate-Geschäft, dem zur Zeit größten Bereich des Finanzsystems, erklärte Wolff.
Das hätte aber nicht verhindern können, dass die Rezession weiter fortschritt. Im Februar 2020 hätte es dann einen großen Einbruch im Ölpreis gegeben, was ein klarer Indikator dafür war, dass die nächste Finanzkrise unmittelbar bevorstand. Diese Finanzkrise trat dann parallel zu dem von den Regierungen verordneten Lockdown ein.
Worauf man als Begründung für die Finanzkrise den Lockdown anführte.